Ich habe das auf Facebook gefunden:
Berührende Gedanken des brasilianischen Poeten, Romanciers, Musikwissenschaftlers, Kunstgeschichtlers, Kritikers, und Fotografen Mário Raul de Morais Andrade (1893-1945):
„Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, daß ich weniger Zeit noch zu leben habe, als ich schon gelebt habe. Ich fühle mich wie ein Kind, das eine Packung Bonbons gewonnen hat: zuerst hat es mit Vergnügen gegessen, als es aber sah, daß nur mehr wenige Bonbons übrig waren, wurde der Genuß viel intensiver.
Ich habe keine Zeit mehr für endlose Sitzungen, wo Vorschriften, Regeln, Prozeduren usw diskutiert werden, wo aber jeder weiß, daß dabei nichts Nützliches herauskommt.
Ich habe keine Zeit mehr, jene absurden Leute zu unterstützen, die trotz ihres chronologischen Alters nie erwachsen geworden sind.
Meine Zeit ist zu kurz
Ich will das Essentielle,
meine Seele ist in Eile.
Ich habe nicht mehr viele Bonbons
in der Packung.
Ich möchte neben Menschen leben,
sehr menschlichen Menschen,
die über ihre Fehler lachen können,
die ihr Erfolg nicht aufgeblasen macht,
und die ihre Verantwortung wahrnehmen.
So wird die Menschenwürde verteidigt,und wir bewegen uns in Richtung Wahrheit und Ehrlichkeit.
Das ist das Essentielle, wodurch das Leben lebenswert wird.
Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die Herzen berühren können, die durch die schwierigen Dinge im Leben gelernt haben, zu einer sanftmütigen Seele zu werden.
Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit jener Intensität zu leben, die man nur durch Reife erlangt.
Ich möchte keines der übriggebliebenen Bonbons vergeuden.
Ich bin sicher, sie werden großartig schmecken, besser als Alles, was ich bisher gegessen habe.
Mein Ziel ist, zufrieden an meinem Lebensende anzukommen,
im Frieden mit meinen geliebten Menschen
und mit meinem Gewissen.
Wir haben zwei Leben.
Und das zweite beginnt, wenn Du erkennst, daß Du nur eines hast.”
HT: Alison Gilchrist