- Ich erwähne in meinen Kommentaren zu den aktuellen Ereignissen in Israel die biblischen Aussagen über das Land und Volk Israel kaum, und zwar ganz bewußt,mit Ausnahme der Aufforderung, für den Frieden Jerusalems zu beten. Denn erstens haben biblische Aussagen und göttliche Verheißungen in unserer sekularisierten Welt kein besonders großes Gewicht, zweitens beruft sich die Hamas ebenso auf göttliche Verheißungen “from the river to the sea“, zwar nicht aus dem Koran sondern aus anderen islamischen Quellen[1], und ich erwarte nicht wirklich, daß die sekularisierte Weltöffentlichkeit diese zwei, einander widersprechenden Ansprüche versteht und objektiv beurteilt (das schaffen ja, zu ihrer Schande, nicht einmal manche hochrangigen Vertreter christlicher Kirchen), und schließlich reicht meiner Meinung nach ein Blick auf die Geschichte dieses Landes, einschließlich der Umstände der Entstehung des Staates Israel im 20. Jahrhundert, durchaus aus, das Existenzrecht Israels und das Lebensrecht sowohl von Juden und Arabern sowie von anderen, kleineren Bevölkerungsgruppen “vom Fluß bis zum Meer” zu begründen und zu rechtfertigen.
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Vor der Gründung des modernen Staates Israel, unter der Ägide der UNO, gab es bereits 1947 einen Plan, der die Aufteilung des Mandatsgebietes Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat vorsah, mit einem Sonderstatus für Jerusalem; dieser Plan wurde von den arabischen Staaten kategorisch abgelehnt, weshalb sie Israel unmittelbar nach dessen Unabhängigkeitserklärung 1948 angriffen. Ein Jahr später kam es zu einem Waffenstillstand, in dessen Gefolge der Gazastreifen von Ägypten und das Westjordanland von Jordanien annektiert wurden.
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Die Gründung Israels durch die Staatengemeinschaft der UNO, mit Unterstützung vor allem von Großbritannien und USA, war vor allem von ihrem schlechten Gewissen getrieben, weil sie in den Jahren zuvor beim Holocaust weggeschaut und den Juden keine oder zu wenig Zuflucht und Hilfe angeboten hatten. Als unmittelbar nach der Ausrufung des Staates Israel dieser von den arabischen Staaten angriffen wurde, haben die UNO und die westlichen Staaten wieder weggeschaut, statt den arabischen Staaten unmißverständlich klar zu machen, daß dies nicht toleriert wird. Umso verwerflicher ist es, wenn die UNO jetzt ihre Sorge um die Zivilbevölkerung von Gaza auf eine Weise ausdrückt, die Israel im Grunde genommen das Recht auf Selbstverteidigung abspricht.[2]
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Nach dem, von Ägypten und anderen arabischen Staaten provozierten, Sechs-Tage-Krieg 1967, aus dem Israel unerwarteterweise siegreich hervorging, besetzte Israel das Westjordanland, den Gazastreifen und die Golanhöhen — dies läßt sich ohne jede Bezugnahme auf die biblischen Grenzen Israels, allein mit den legitimen Sicherheitsinteressen des Staates begründen und rechtfertigen.
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Das Hauptproblem in all den Jahren seit der Gründung des Staates Israel ist die Weigerung gewisser arabischer Kreise, die Existenz eines Judenstaates in Palästina zu tolerieren; wobei man dazusagen muß, daß es in Regierungskreisen vieler Staaten hier ein Umdenken gegeben hat und etliche arabische Staaten inzwischen in normalen Beziehungen zu Israel stehenDer Haupt-Kriegstreiber ist inzwischen nicht ein arabisches Land, sondern der fundamentalistisch-islamische Iran, der sowohl die Hizbollah im Libanon als auch die Hamas in Gaza finanziert.
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Wenn man weit genug in der Geschichte zurückgeht und die Dinge ohne jeglichen religiösen Überlegungen betrachtet, dann haben die Juden (das Volk Israel) das Land zwischen Mittelmeer und Jordan vor ca. 3000 Jahren erobert, und Araber sind seit mehr als tausend Jahren dort ansässig (seit das Land unter osmanischer Herrschaft stand) — beide können daher das Recht für sich reklamieren, dort zu leben. Im Lauf der Geschichte hat das Land immer wieder den Besitzer gewechselt, meistens in Form der Eroberung durch den Sieger eines Krieges. So gesehen ist die Besetzung Gazas und des Westjordanlandes durch Israel (die ja ihrerseits erst ein paar Jahre zuvor durch Ägypten und Jordanien annektiert worden waren) im Gefolge des Sechs-Tage-Krieges nichts ungewöhnliches.
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Im Jahr 2005 verließ Israel, als Teil von “Land gegen Frieden”-Überlegungen, den Gazastreifen und übergab ihn der Fatah-dominierten Palästinensischen Autonomiebehörde als Vertreterin der Palästinenser. Zwei Jahre später vertrieb Hamas die Fatah, und benutzt den Gazastreifen seither als Basis, um Israel ständig und auf verschiedenste Weise anzugreifen. Das Ziel der Hamas und ihrer iranischen Geldgeber, Israel zu zerstören und die Juden umzubringen oder zumindest zu vertreiben, ist religiös motiviert (es entspringt ihrem Islam-Verständnis) und hat für sie einen wesentlich größeren Stellenwert als das Leben und Wohlergehen der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
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Ich bin nicht für den Krieg. Er bringt unvorstellbares Leiden über die Menschen. Aber angesichts eines Feindes, der sich so benimmt wie die Hamas am 7. Oktober 2023, und der nicht nur in seiner Charta das Existenzrecht Israels leugnet, sondern sich auch auf ein Hadith[3] beruft, das die Muslime aufruft, Juden abzuschlachten[4], kann ich die israelische Entscheidung, sich mit militärischen Mitteln zu verteidigen, verstehen und nachvollziehen — auch wenn dies aufgrund der Strategien der Hamas zu zivilen Todesopfern führt.
- Aus der Hamas-Charta von 1988: “Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass das Land Palästina ein islamisches Waqf ist, das für zukünftige muslimische Generationen bis zum Tag des Gerichts geweiht ist. Es, oder irgendein Teil davon, sollte nicht verschwendet werden: Es, oder irgendein Teil davon, sollte nicht aufgegeben werden. Weder ein einzelnes arabisches Land noch alle arabischen Länder, weder irgendein König oder Präsident, noch alle Könige und Präsidenten, weder irgendeine Organisation noch alle von ihnen, seien sie palästinensisch oder arabisch, besitzen das Recht dazu. Palästina ist ein islamisches Waqf-Land, das für muslimische Generationen bis zum Tag des Gerichts geweiht ist. Da dies so ist, wer könnte beanspruchen, das Recht zu haben, muslimische Generationen bis zum Tag des Gerichts zu vertreten?
Dies ist das Gesetz, das das Land Palästina in der islamischen Sharia (Gesetz) regiert, und dasselbe gilt für jedes Land, das die Muslime mit Gewalt erobert haben, denn während der Zeiten der (islamischen) Eroberungen haben die Muslime diese Länder für muslimische Generationen bis zum Tag des Gerichts geweiht.
Es geschah so: Als die Führer der islamischen Armeen Syrien und den Irak eroberten, schickten sie an den Kalifen der Muslime, Umar bin-el-Khatab, um seinen Rat bezüglich des eroberten Landes zu erbitten – ob sie es unter den Soldaten aufteilen sollten oder es den Besitzern überlassen sollten oder was? Nach Beratungen und Diskussionen zwischen dem Kalifen der Muslime, Omar bin-el-Khatab, und Gefährten des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, wurde entschieden, dass das Land seinen Besitzern überlassen werden sollte, die von seinen Früchten profitieren könnten. Was die eigentliche Eigentümerschaft des Landes und des Landes selbst betrifft, sollte es für muslimische Generationen bis zum Tag des Gerichts geweiht bleiben. Diejenigen, die sich auf dem Land befinden, sind nur dort, um von seinen Früchten zu profitieren. Dieses Waqf bleibt bestehen, solange Erde und Himmel existieren. Jedes Verfahren, das im Widerspruch zur islamischen Sharia steht, was Palästina betrifft, ist nichtig und unwirksam.”[↩] - Da die Hamas seit ihrer Machtübernahme im Gazastreifen (2007) ihre Terror-Infrastruktur (Waffenlager, Kommandozentralen, Raketen-Abschußbasen, etc) systematisch in zivilen Wohngegenden, neben und sogar in Krankenhäusern, Schulen, und Kindergärten positioniert, sodaß es unmöglich ist, diese legitimen militärisch/terroristischen Ziele anzugreifen, ohne daß es zu massiven Opfern unter der Zivilbevölkerung kommt, wird Israel’s Möglichkeit der Selbstverteidigung stark eingeschränkt — vor allem, da ein Großteil der Weltpresse dabei mitspielt und bei israelischen Verteidigungsschlägen die zivilen, palästinensischen Opfer in ihrer Berichterstattung hervorhebt. Solche Terror-Einrichtungen finden sich übrigens auch in Schulen, die von der UNO betrieben werden — ohne daß man regelmäßige Proteste der Weltorganisation dagegen hört.[↩]
- Die Hadithe (Plural, Singular: Hadith) sind eine Sammlung von Überlieferungen, Aussprüchen und Handlungen des Propheten Mohammed und seiner Weggefährten. Die Bedeutung der Hadithe ergibt sich daraus, dass die Handlungs- oder Lebensweise (Sunna) Mohammeds neben dem Koran normativen Charakter haben.[↩]
- z.B. Sahih Muslim, 41:2922: “Abu Huraira reported Allah’s Messenger (may peace be upon him) as saying: The last hour would not come unless the Muslims will fight against the Jews and the Muslims would kill them until the Jews would hide themselves behind a stone or a tree and a stone or a tree would say: Muslim, or the servant of Allah, there is a Jew behind me; come and kill him; but the tree Gharqad would not say, for it is the tree of the Jews.” sowie andere[↩]