Das alljährliche blaue Aschermittwoch-Spektakel

Wolf Paul, 2025-03-06

Wie jedes Jahr mißbraucht die FPÖ den Aschermittwoch, einen kirchlichen Gedenktag, für unchristliche Selbstbeweihräucherung und Ausfälle gegen die politischen Mitbewerber. Der „Hoffentlich-Nie“-Kanzler Kickl befürchtet völlig zu Unrecht, daß er sich die „erarbeitete Seriosität z’ammhaun“ könnte – denn welche Seriosität, bitte schön?

Was Kickl nicht versteht (oder nicht verstehen will) ist, daß Österreich kein „Winner takes it all“, „First past the post“ Wahlsystem[1] hat, sondern ein Verhältniswahlrecht[2], in dem knapp 29% eben nur eine relative Mehrheit (d.h. eine absolute Minderheit) darstellt, der die absolute Mehrheit all derer gegenübersteht, die andere Parteien gewählt haben, und daß diese anderen Parteien mit ihren rund 70% keinerlei Verpflichtung haben, den 29%-Parteichef ins Bundeskanzleramt zu heben.

Die jetzt angelobte Regierung aus ÖVP, SPÖ, und NEOS ist eben nicht eine Regierung der Verlierer, sondern eine Regierung von 56% der Wähler, die nicht für die FPÖ gestimmt haben und die sich keinen „Volkskanzler“ Kickl wünschen. Mit 110 Abgeordneten hat diese Regierung auch eine komfortable absolute Mehrheit im Parlament.

Es ist auch sehr bezeichnend, daß Kickl seine eigene Unnachgiebigkeit und mangelnde Kompromißbereitschaft in den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP seinem „Rückgrat“ zuschreibt, die von ÖVP-Chef Stocker jedoch dessen mangelnder Ehrlichkeit.

Daß es Kickl bei all dem nicht um Österreich geht ist daraus ersichtlich, daß er der neuen Regierung nicht, zum Wohl des Landes, Erfolg wünscht, sondern deren baldiges Scheitern beschwört und Neuwahlen fordert. Wahlen kosten viel Geld – Steuergeld. Und nachdem es sehr unwahrscheinlich ist, daß Kickls FPÖ be einer neuerlichen Wahl tatsächlich die absolute Stimmenmehrheit erhält, geht danach der Koalitionspoker erneut los, mit vorhersagbarem Resultat. Es wäre also reine Geldverschwendung. Patriotismus sieht anders aus.

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  1. Bei einem „Winner takes it all“ oder „First past the post“ (FPTP) Wahlsystem (auch Mehrheitswahl) gewinnt der Kandidat oder die Partei mit den meisten Stimmen, auch wenn es keine absolute Mehrheit (mehr als 50 %) gibt.[]
  2. In einem Verhältniswahlsystem erhalten Parteien Sitze entsprechend ihrem Stimmenanteil.[]

Lech Wałęsas Brief an Donald Trump

Wolf Paul, 2025-03-04

Der ehemalige polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa hat diesen Brief an Donald Trump geschrieben, der von 38 weiteren ehemaligen politischen Gefangenen des kommunistischen Regimes in Polen mitunterzeichnet wurde:[1]

Eure Exzellenz, Herr Präsident,

Mit Angst und Abscheu haben wir den Bericht über Ihr Gespräch mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, verfolgt. Es ist für uns beleidigend, dass Sie von der Ukraine Respekt und Dankbarkeit für die materielle Unterstützung erwarten, die die Vereinigten Staaten ihr in ihrem Kampf gegen Russland gewähren. Dankbarkeit gebührt den heldenhaften ukrainischen Soldaten, die ihr Blut in der Verteidigung der Werte der freien Welt vergießen. Sie sterben seit über elf Jahren an der Front im Namen dieser Werte und der Unabhängigkeit ihres Heimatlandes, das von Putins Russland angegriffen wurde.

Wir können nicht nachvollziehen, wie der Anführer eines Landes, das als Symbol der freien Welt gilt, dies nicht erkennen kann.

Besorgt hat uns auch die Atmosphäre im Oval Office während dieses Gesprächs, die uns an die Verhöre durch die Sicherheitsdienste und die Debatten in kommunistischen Gerichten erinnert hat. Staatsanwälte und Richter, die im Auftrag der allmächtigen kommunistischen Geheimpolizei handelten, erklärten uns, dass sie über alle Macht verfügten, während wir keine hätten. Sie forderten uns auf, unsere Aktivitäten einzustellen, und argumentierten, dass Tausende unschuldiger Menschen durch uns leiden müssten. Sie beraubten uns unserer Freiheiten und Bürgerrechte, weil wir uns weigerten, mit der Regierung zu kooperieren oder für unsere Unterdrückung Dankbarkeit zu zeigen. Wir sind schockiert, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die gleiche Weise behandelt wurde.

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts zeigt, dass es für die Vereinigten Staaten letztlich immer eine Bedrohung für sich selbst wurde, wenn sie sich von demokratischen Werten und ihren europäischen Verbündeten distanzierten. Präsident Woodrow Wilson erkannte dies, als er 1917 entschied, dass die Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg eintreten müssten. Präsident Franklin Delano Roosevelt erkannte es, als er nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 beschloss, dass der Krieg zur Verteidigung Amerikas nicht nur im Pazifik, sondern auch in Europa geführt werden müsse – im Bündnis mit den von den Nazis angegriffenen Nationen.

Wir erinnern uns daran, dass der Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums ohne Präsident Ronald Reagan und das finanzielle Engagement Amerikas nicht möglich gewesen wäre. Präsident Reagan erkannte, dass Millionen versklavter Menschen in der Sowjetunion und den von ihr unterjochten Ländern litten – darunter Tausende von politischen Gefangenen, die für ihre Verteidigung demokratischer Werte mit ihrer Freiheit zahlten. Seine Größe lag unter anderem in seiner entschlossenen Entscheidung, die UdSSR als „Reich des Bösen“ zu bezeichnen und es entschlossen zu bekämpfen. Wir haben gewonnen, und heute steht in Warschau eine Statue von Präsident Ronald Reagan – mit Blick auf die US-Botschaft.

Herr Präsident, materielle Hilfe – militärisch und finanziell – kann niemals mit dem Blut gleichgesetzt werden, das für die Unabhängigkeit der Ukraine und die Freiheit Europas sowie der gesamten freien Welt vergossen wird. Menschliches Leben ist unbezahlbar; sein Wert kann nicht in Geld gemessen werden. Dankbarkeit gebührt denen, die ihr Blut und ihre Freiheit opfern. Dies ist für uns, die Menschen der Solidarność, ehemalige politische Gefangene des kommunistischen Regimes unter sowjetischer Herrschaft, eine Selbstverständlichkeit.

Wir fordern die Vereinigten Staaten auf, die gemeinsam mit Großbritannien im Budapester Memorandum von 1994 gemachten Garantien einzuhalten, die eine direkte Verpflichtung zur Verteidigung der territorialen Integrität der Ukraine im Austausch für deren Verzicht auf Atomwaffen festlegen. Diese Garantien sind bedingungslos – es gibt keine Klausel, die solche Hilfe als wirtschaftliche Transaktion betrachtet.

Unterzeichnet,

Lech Wałęsa, ehemaliger politischer Gefangener, ehemaliger Präsident von Polen, Nobelpreisträger

Mitunterzeichner:

  • Marek Beylin, ehem. politischer Gefangener, Redakteur unabhängiger Verlage
  • Seweryn Blumsztajn, ehem. politischer Gefangener, Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter
  • Teresa Bogucka, ehem. politische Gefangene, Aktivistin der demokratischen Opposition und Solidarność
  • Grzegorz Boguta, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition, unabhängiger Verleger
  • Marek Borowik, ehem. politischer Gefangener, unabhängiger Verleger
  • Bogdan Borusewicz, ehem. politischer Gefangener, Anführer der Untergrundbewegung Solidarność in Danzig
  • Zbigniew Bujak, ehem. politischer Gefangener, Anführer der Untergrundbewegung Solidarność in Warschau
  • Władysław Frasyniuk, ehem. politischer Gefangener, Anführer der Untergrundbewegung Solidarność in Breslau
  • Andrzej Gincburg, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Ryszard Grabarczyk, ehem. politischer Gefangener, Solidarność-Aktivist
  • Aleksander Janiszewski, ehem. politischer Gefangener, Solidarność-Aktivist
  • Piotr Kapczyński, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition
  • Marek Kossakowski, ehem. politischer Gefangener, unabhängiger Publizist
  • Krzysztof Król, ehem. politischer Gefangener, Unabhängigkeitsaktivist
  • Jarosław Kurski, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition
  • Barbara Labuda, ehem. politische Gefangene, Aktivistin der Untergrundbewegung Solidarność
  • Bogdan Lis, ehem. politischer Gefangener, Anführer der Untergrundbewegung Solidarność in Danzig
  • Henryk Majewski, ehem. politischer Gefangener, Solidarność-Aktivist
  • Adam Michnik, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition, Redakteur unabhängiger Verlage
  • Sławomir Najnigier, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Piotr Niemczyk, ehem. politischer Gefangener, Journalist und Drucker von Untergrundverlagen
  • Stefan Konstanty Niesiołowski, ehem. politischer Gefangener, Unabhängigkeitsaktivist
  • Edward Nowak, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Wojciech Onyszkiewicz, ehem. politischer Gefangener, Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter, Solidarność-Aktivist
  • Antoni Pawlak, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition und der Untergrundbewegung Solidarność
  • Sylwia Poleska-Peryt, ehem. politische Gefangene, Aktivistin der demokratischen Opposition
  • Krzysztof Pusz, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Ryszard Pusz, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Jacek Rakowiecki, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Andrzej Seweryn, ehem. politischer Gefangener, Schauspieler, Direktor des Polnischen Theaters in Warschau
  • Witold Sielewicz, ehem. politischer Gefangener, Drucker unabhängiger Verlage
  • Henryk Sikora, ehem. politischer Gefangener, Solidarność-Aktivist
  • Krzysztof Siemieński, ehem. politischer Gefangener, Journalist und Drucker von Untergrundverlagen
  • Grażyna Staniszewska, ehem. politische Gefangene, Anführerin von Solidarność in der Region Beskiden
  • Jerzy Stępień, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition
  • Joanna Szczęsna, ehem. politische Gefangene, Redakteurin der Untergrundpresse von Solidarność
  • Ludwik Turko, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der Untergrundbewegung Solidarność
  • Mateusz Wierzbicki, ehem. politischer Gefangener, Drucker und Publizist unabhängiger Verlage
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  1. Die polnische Originalfassung dieses Briefes wurde von Lech Wałęsa auf Facebook veröffentlicht. Eine englische Übersetzung wurde von Roman Sheremeta, Gründungsrektor der American University Kyiv, auf Facebook veröffentlicht. Deutsche Übersetzung von Wolf Paul.[]

Theokratie gehört nicht ins Parlament?

Wolf Paul, 2025-02-07

In einem Artikel auf der Webseite des “Humanistischen Verbands Österreichs” mit dem Titel „Theokratie gehört nicht ins Parlament“ kommentiert Balász Bárány einen offenen Brief, den die ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler an SPÖ-Chef Andreas Babler gerichtet hat. Sie drückt darin ihre Meinung darüber aus, was die Aufgabe des Staates und seiner Bürger ist, und zitiert in diesem Zusammenhang den Katechismus der Katholischen Kirche. Das ist natürlich völlig legitim und sollte nicht weiter verwundern, denn als katholische Christin hat der Katechismus einen großen Anteil an ihrer Meinungsbildung. Für Bárány allerdings ist das ein Skandal:

Gudrun Kugler, eine der profiliertesten Vertreter*innen des politischen Katholizismus in Österreich, zitiert in einem offenen Brief an Andreas Babler (als Replik auf dessen Reaktion auf die Nehammer-Burger-Video-Affäre) in normativer Weise den katholischen Katechismus. Sie definiert damit die „Hauptaufgabe des Staates“, verteilt „Verantwortung“ an verschiedene „Gruppen und Vereinigungen“ und bezeichnet Arbeit als „Pflicht“. In einer an die Öffentlichkeit gerichteten politischen Auseinandersetzung.

Damit trifft sie – als Parlamentarierin, die der Demokratie und dem österreichischen Volk verpflichtet sein sollte – Festlegungen über zentrale Strukturen der österreichischen Gesellschaft, die nicht demokratisch verhandelbar sind, sondern in einer absolutistischen Monarchie vom damaligen Oberinquisitor Ratzinger ausgedacht und festgeschrieben wurden. Das widerspricht eindeutig der „unverbrüchlichen Treue der Republik Österreich“, die sie bei ihrer Angelobung geloben musste. Statt die österreichischen Wähler*innen über Aufgaben des Staates, von Gruppen und Vereinigungen entscheiden zu lassen, meint sie, dies bei einem ehemaligen Oberhaupt einer von sechzehn anerkannten Religionsgesellschaften zu erfahren – aus einem Land, das die Europäische Menschenrechtskonvention bisher nicht ratifiziert hat. Das ist nicht Demokratie, das ist Theokratie. Und eine Vertreterin der Theokratie gehört nicht in den Nationalrat.

Mit Verlaub, was heißt „sie zitiert in normenhafter Weise“? Was heißt, sie „trifft Festlegungen über zentrale Strukturen der österreichischen Gesellschaft“? All das in einem Brief, der zwar auch für die Öffentlichkeit bestimmt ist, aber lediglich eine private Meinungsäußerung darstellt und ihre persönlichen Überzeugungen widerspiegelt?

Wie alle anderen Abgeordneten kann Gudrun Kugler nur durch ihr  Abstimmverhalten im Parlament Festlegungen“ treffen, und auch das nur, wenn gen¨¨gend andere Abgeordnete genauso abstimmen. Alles andere ist freie Meinungsäußerung, egal ob im Parlament oder eben in einem offenen Brief an einen Politiker, und ist in keiner Weise  normenhaft“ oder eine Festlegung“.

Die österreichische Verfassung garantiert Religions-, Meinungs- und Redefreiheit, und das heißt, daß jeder, auch Politiker und ganz besonders Abgeordnete auf allen Ebenen, frei ist, sich jegliche beliebige Meinung zu bilden und sie (mit einigen wenigen Ausnahmen) auch öffentlich auszudrücken und auch in den politischen Gremien, im Rahmen der demokratischen Spielregeln, zu vertreten und für sie zu werben. Das gilt auch für Meinungen, die auf religiösen oder auch ideologischen Überzeugungen beruhen — und hier liegt, glaube ich, Balász Báránys Problem:

Wie viele andere Meinungsmacher heutzutage vertritt er die Meinung, daß religiös geformte Meinungen nicht geäußert oder vertreten werden dürfen, schon gar nicht im Rahmen der der demokratischen Prozesse und Spielregeln. Daß er mit dieser Meinung selbst im Widerspruch zur Verfassung steht, ist natürlich völlig legitim — auch er genießt die verfassungsgemäße Religions-, Meinungs- und Redefreiheit, einschließlich der Freiheit, Religion für sich selbst abzulehnen und auch, diese religionsfeindliche Haltung öffentlich zu vertreten und zu propagieren, genauso wie Gudrun Kugler  oder auch die von Bárány zitierte muslimische[1] Politikerin die Freiheit genießen, ihre von ihrer jeweiligen Religion geformte Meinung zu vertreten und zu propagieren.

Der „Humanistische Verband Österreich” sagt übrigens von sich selbst, er „setzt sich für eine faktenbasierte, naturwissenschaftliche Weltsicht, eine Ethik ohne religiösen Bezug und einen Staat, der nicht auf religiösen Überzeugungen gründet, ein.”  Letzteres ist, rechtlich gesehen, durchaus o.k, sofern der Verband und seine Anhänger über ausreichende Mehrheiten verfügen, um die entsprechenden Gesetze zu erlassen. Ebenso ist es o.k wenn religiöse Menschen mit ausreichenden Mehrheiten Gesetze erlassen, die ihre religiösen Überzeugungen reflektieren. Das ist eben Demokratie und hat mit Theokratie nichts zu tun.

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  1. Aus rein rechtlic-politischer Sicht ist das Problem mit dem Islam nicht der Inhalt seiner Lehre, sondern die Tatsach daß aller Erfahrung nach viele (nicht alle) Muslime ihre Meinungen und Überzeugungen nicht mit demokratischen Mitteln, sondern mit Gewalt durchsetzen wollen.[]

“Desiring the salvation of everyone—including my son’s murderer”

Wolf Paul, 2025-02-06

No, my son has not been murdered, but I was just very moved by the testimony of a father whose son was murdered.

On March 10, 2022, 23-year-old elementary school teacher Michael Echaniz was shot to death by 25-year-old Matthew Wiessing. Several months prior to the murder Wiessing’s girlfriend had terminated their relationship and was now dating Michael Echaniz. This so enraged Wiessing that he shot Michael in the head, not once, but three times.

Wiessing was arrested a little over a week later, after a family member of his noticed his strange behavior immediately after the murder and a 9mm handgun missing from the family home. On July 1, 2022 Wiessing was indicted by the grand jury and a month ago he was sentenced to 40 years in prison, of which he will serve at least 21 years.

After the sentencing Michael’s father John Echaniz addressed Wiessing at length, recounting his family’s and the community’s shock and pain over this brutal act of revenge, culminating with  quote from the gospel, that there will be more joy in heaven over one sinner who repents, saying that he certainly does not want to stand in the way of “more joy in heaven,” that he forgives Matthew and prays that he will find God’s love in Jesus Christ.

The Echaniz family are Catholics, and while I cannot identify with their enthusiasm for praying of the rosary it is exceedingly clear to me that John Echaniz is a man of deep faith in the Lord Jesus Christ and a shining testament to the power of God’s love.

Here is the article by John Echaniz I came across today: https://www.catholicworldreport.com/2025/02/05/desiring-everyones-salvation-including-my-sons-murderer/, and below is the video of his address to his son’s murderer.

Here is Michael Echinaz with his parents at his college graduation, two years before his death:

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Wolf Paul, 2025-02-03

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Wolf Paul, 2025-01-25

Here is some text[1]

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  1. and a footnote[]

The Intolerance of Political Orthodoxy

Wolf Paul,

Vienna city councilor (ÖVP)  and devout Catholic Jan Ledóchowski [1] laments the fact that the “Right-Wing Extremism Report” [2] of the Documentation Archive of the Austrian Resistance (DÖW) equates terms like “right-wing extremist” and “right-wing Catholic” [3] and mentions him in this context, along with other politically active conservative Christians like Suha Dejmek [4] or Gudrun Kugler [5].

In my opinion, the DÖW, like many other public (state, semi-state, and private) institutions, simply reflects the “political orthodoxy” [6] of the zeitgeist, which does not tolerate opposition to its favored projects (such as abortion rights and the normalization of “alternative sexualities”). An integral part of this political orthodoxy is the premise that political positions stemming from religious beliefs (or religious beliefs not left at the door but leading to political action) are dangerous and potentially violate the separation of church and state, whether they are advocated democratically or pursued by force. For this reason, both conservative Christians and radical Islamists are labeled with the term “fundamentalists”[7] used as a pejorative.

But none of this should surprise us, because around two thousand years ago, the Apostle Paul wrote to his disciple Timothy:

“Indeed, all who desire to live a godly life in Christ Jesus will be persecuted,”
(2 Timothy 3:12, ESV)

Personally, I would not yet classify the intolerance of political orthodoxy toward religiously motivated beliefs in politics here in Austria (and in most “Western countries”[8] as persecution [9], but it is a precursor that will sooner or later provide the pretext for the coming actual persecution.

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  1. Jan Ledóchowski is a lawyer, married, and father of five children. As the president of the Platform for Christian Democracy and Vienna city councilor, he advocates for Christian values in politics and for greater political engagement by Christians in Austria.

    []

  2. The Right-Wing Extremism Report (Rechtsextremismusbericht) serves to observe and document right-wing extremist structures and includes:

    • Right-wing extremist groups and parties: such as neo-Nazis, fraternities, or the Identitarian movement.
    • Ideological focuses: racism, anti-Semitism, homophobia, nationalism.
    • Crimes: statistics of right-wing extremist offenses (e.g., vandalism, violence, propaganda).
    • Right-wing terrorism and networks: monitoring international connections and potential threats.
    • Internet and social media: the growing role of online platforms in radicalization.

    Until 2001, the report was regularly published by the Federal Office for the Protection of the Constitution and Counterterrorism (BVT). Since then, it has been managed by the Documentation Archive of the Austrian Resistance (DÖW).

    []

  3. It is not easy to define these two terms in a way that no one feels discriminated against. The Wikipedia articles on right-wing extremism  provides a good starting point, but (unsurprisingly) it isvery biased. Right-wing Catholicism as a term overlaps with the Christian Right but in its usage in Germany and Austria is more pejorative.

    []

  4. Suha Dejmek is a business consultant, evangelical Christian, and ÖVP district councilor in Vienna-Liesing.

    []

  5. Gudrun Kugler is a Roman Catholic theologian and lawyer as well as a member of Austria’s parliament representing the ÖVP.

    []

  6. “Political orthodoxy” refers to the sum of political and ideological positions and beliefs considered “socially acceptable” in a society; dissenting opinions are stigmatized.

    []

  7. The term fundamentalism originally emerged in the early 20th century in American Protestantism to signify a return to the fundamental tenets of Christianity. Over time, the term became neutral and then negative, used to describe a dogmatic and uncompromising attitude. It was eventually applied to movements in other religions, such as Islamism, Orthodox Judaism, or Hindu nationalism, and now even to secular ideological movements that take an uncompromising stance.

    []

  8. “Western countries” typically refer to nations that share cultural, political, and historical ties to Western Europe and its global influence. These countries are often characterized by:

    1. Geography:

      • Western Europe (e.g., Germany, France, the UK).
      • Countries with cultural roots in Europe, like the United States, Canada, Australia, and New Zealand.
    2. Political Systems:

      • Democracies with systems emphasizing individual rights, rule of law, and separation of powers.
    3. Economic Characteristics:

      • Market-oriented economies with advanced infrastructure and industries.
    4. Cultural and Religious Foundations:

      • Historically influenced by Greco-Roman traditions, Christianity, and Enlightenment ideals.
    5. Global Context:

      • Often contrasted with “Eastern countries” or “Global South,” including regions influenced by different traditions, such as Asia, the Middle East, or Africa.

    While the term is widely used, its definition can vary depending on the context, sometimes encompassing cultural, economic, or political factors rather than strictly geographic ones.

    []

  9. The European Union defines religious or ideological persecution as follows:

    1. Persecution, as defined in Article 1A of the Geneva Refugee Convention, includes actions that:

      • Due to their nature or repetition, are so severe that they constitute a serious violation of fundamental human rights, particularly those rights from which no derogation is permitted under Article 15(2) of the European Convention on Human Rights, or
      • Consist of a cumulative series of measures, including human rights violations, which are so severe that they affect a person in a similar manner as described in (a).
    2. Acts considered persecution include:

      • Physical or psychological violence, including sexual violence,
      • Discriminatory legal, administrative, police, and/or judicial measures, or their discriminatory application,
      • Disproportionate or discriminatory prosecution or punishment,
      • Denial of judicial protection, resulting in disproportionate or discriminatory punishment,
      • Prosecution or punishment for refusing military service in a conflict involving crimes or acts covered by Article 12(2)’s exclusion clauses,
      • Acts based on gender or directed against children.
    3. There must be a connection between the grounds in Article 10 and the acts defined as persecution in paragraph 1.

    []

Die Intoleranz der politischen Rechtgläubigkeit

Wolf Paul,

Der Wiener ÖVP-Gemeinderat und gläubige Katholik Jan Ledóchowski[1] beklagt die Tatsache, daß der “Rechtsextremismus-Bericht”[2] des “Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes” (DÖW) Begriffe wie “rechtsextrem” und “rechtskatholisch[3] einander gleichsetzt und in diesem Zusammenhang ihn sowie andere politisch engagierte konservative Christen wie  Suha Dejmek[4] oder Gudrun Kugler[5] erwähnt.

Meiner Meinung nach reflektiert das DÖW, so wie viele andere øffentliche (staatliche, halbsttatliche und private) Institutionen, einfach die “politische Rechtgläubigkeit[6] des Zeitgeists, der keinen Widerspruch gegen seine Lieblingsprojekte (wie Abtreibungsfreiheit und Normalisierung “alternativer Sexualitäten”) duldet. Ein integraler Teil dieser politischen Rechtgläubigkeit ist die Prämisse, daß politische Positionen, die religiösen Überzeugungen entspringen (oder religiöse Überzegungen, die nicht an der Gardarobe abgegeben werden, sondern zu politischem Handeln führen), gefährlich sind und potentiell der Trennung von Kirche und Staat widersprechen, egal ob sie mit demokratischen Mitteln vertreten werden oder versucht wird, sie mit Gewalt durchzusetzen. Deshalb werden sowohl konservative Christen als auch radikale Islamisten mit dem zum Schimpfwort umgemünzten Begriff “Fundamentalisten[7] belegt und in die Extremismus-Schublade gesteckt.

Aber all das sollte uns nicht überraschen, denn schon vor rund zweitausend Jahren schrieb der Apostel Paulus an seinen Schüler Timotheus,

„Alle, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein frommes Leben führen wollen, werden verfolgt werden.“
(2. Tim. 3,12, EÜ)

Ich persönlich würde die Intoleranz der politischen Rechtgläubigkeit gegenüber religiös motivierten Überzeugungen in der Politik hier in Österreich (und den meisten “westlichen Ländern”[8]) noch nicht als Verfolgung[9] bezeichnen; aber sie ist eine Vorstufe, die früher oder später den Vorwand für die kommende, tatsächliche Verfolgung liefern wird.

 

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  1. Jan Ledóchowski ist Jurist, verheiratet und Vater von fünf Kindern. Als Präsident der Plattform Christ­demokratie und Wiener Gemeinderat setzt er sich für christliche Werte in der Politik und ein stärkeres politisches Engagement der Christen Österreichs ein.

    []

  2. Der Rechtsextremismusbericht dient der Beobachtung und Dokumentation rechtsextremer Strukturen und umfasst:

    • Rechtsextreme Gruppierungen und Parteien: Etwa Neonazis, Burschenschaften oder Identitäre Bewegung.
    • Ideologische Schwerpunkte: Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Nationalismus.
    • Straftaten: Statistik rechtsextrem motivierter Delikte (z. B. Sachbeschädigungen, Gewalt, Propaganda).
    • Rechtsterrorismus und Netzwerke: Überwachung internationaler Verbindungen und potenzieller Gefährdungen.
    • Internet und soziale Medien: Zunehmende Bedeutung von Online-Plattformen und deren Rolle bei der Radikalisierung.

    Bis 2001 wurde der Bericht regelmäßig vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) herausgegeben; seither wird er vom “Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes” (DÖW) verantwortet.

    []

  3. Es ist nicht einfach, diese beiden Begriffe so zu definieren, daß sich niemand davon diskriminiert fühlt. Die beiden Wikipedia-Artikel Rechtsextremismus und Rechtskatholizismus bieten gute Anhaltspunkte, sind aber (was nicht verwundert) sehr tendenziös.

    []

  4. Die Unternehmensberaterin Suha Dejmek ist evangelikale Christin und ÖVP-Bezirksrätin in Wien-Liesung

    []

  5. Gudrun Kugler ist römisch-katholische Theologin und Juristin sowie Nationalratsabgeordnete der ÖVP

    []

  6. “Politische Rechtgläubigkeit ist die Summe der politischen und weltanschaulichen Positionen und Überzeugungen, die in einer Gesllschaft als “salonfähig” gelten; abweichende Meinungen werden stigmatisiert

    []

  7. Der Begriff Fundamentalismus drückte bei seiner Entstehung im Protestantismus Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA  zunächst  eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Glaubenssätze des Christentums aus. Mit der Zeit wurde der Begriff zunächst neutral und dann sogar negativ verwendet, um eine dogmatische und kompromisslose Haltung zu beschreiben, und wurde schließlich auch auf Bewegungen in anderen Religionen übertragen, wie z. B. den Islamismus, das orthodoxe Judentum oder den Hindu-Nationalismus, und inzwischen auch auf säkulare ideologische Bewegungen, die eine kompromisslose Haltung einnehmen.

    []

  8. „Westliche Länder“ bezieht sich typischerweise auf Nationen, die kulturelle, politische und historische Verbindungen zu Westeuropa und dessen globalem Einfluss haben. Diese Länder zeichnen sich oft durch folgende Merkmale aus:

    1. Geografie:

      • Westeuropa (z. B. Deutschland, Frankreich, Großbritannien).
      • Länder mit kulturellen Wurzeln in Europa, wie die Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland.
    2. Politische Systeme:

      • Demokratien mit einem Schwerpunkt auf individuellen Rechten, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung.
    3. Wirtschaftliche Merkmale:

      • Marktorientierte Volkswirtschaften mit fortschrittlicher Infrastruktur und Industrie.
    4. Kulturelle und religiöse Grundlagen:

      • Historisch geprägt durch die griechisch-römische Tradition, das Christentum und die Ideale der Aufklärung.
    5. Globaler Kontext:

      • Häufig als Gegensatz zu „östlichen Ländern“ oder dem „Globalen Süden“ gesehen, einschließlich Regionen mit unterschiedlichen Traditionen, wie Asien, der Nahe Osten oder Afrika.

    Der Begriff wird zwar häufig verwendet, aber seine Definition kann je nach Kontext variieren und umfasst manchmal kulturelle, wirtschaftliche oder politische Faktoren statt nur geografische.

    []

  9. Die Europäische Union definiert religiöse bzw ideologische Verfolgung wie folgt:

    „(1) Als Verfolgung im Sinne des Artikels 1A der Genfer Flüchtlingskonvention gelten Handlungen, die

    1. aufgrund ihrer Art oder Wiederholung so gravierend sind, dass sie eine schwerwiegende Verletzung der grundlegenden Menschenrechte darstellen, insbesondere der Rechte, von denen gemäß Artikel 15 Absatz 2 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten keine Abweichung zulässig ist, oder
    2. in einer Kumulierung unterschiedlicher Maßnahmen, einschließlich einer Verletzung der Menschenrechte, bestehen, die so gravierend ist, dass eine Person davon in ähnlicher wie der unter Buchstabe a) beschriebenen Weise betroffen ist.

    (2) Als Verfolgung im Sinne von Absatz 1 können unter anderem die folgenden Handlungen gelten:

    1. Anwendung physischer oder psychischer Gewalt, einschließlich sexueller Gewalt,
    2. gesetzliche, administrative, polizeiliche und/oder justizielle Maßnahmen, die als solche diskriminierend sind oder in diskriminierender Weise angewandt werden,
    3. unverhältnismäßige oder diskriminierende Strafverfolgung oder Bestrafung,
    4. Verweigerung gerichtlichen Rechtsschutzes mit dem Ergebnis einer unverhältnismäßigen oder diskriminierenden Bestrafung,
    5. Strafverfolgung oder Bestrafung wegen Verweigerung des Militärdienstes in einem Konflikt, wenn der Militärdienst Verbrechen oder Handlungen umfassen würde, die unter die Ausschlussklauseln des Artikels 12 Absatz 2 fallen, und
    6. Handlungen, die an die Geschlechtszugehörigkeit anknüpfen oder gegen Kinder gerichtet sind.

    (3) Gemäß Artikel 2 Buchstabe c) muss eine Verknüpfung zwischen den in Artikel 10 genannten Gründen und den in Absatz 1 als Verfolgung eingestuften Handlungen bestehen.“

    []

„Ich denke, daß der Glaube an Gott eine gesündere Lebensweise ist“

Wolf Paul, 2025-01-15

Ich lese gerade Faye Kellermans Roman Habgier, der Teil ihrer Peter Decker & Rina Lazarus“-Serie ist.

Rina ist lebenslang praktizierende, orthodoxe Jüdin. Der Polizist Peter „Akiva“ Decker aus Los Angeles ist zwar gebürtiger Jude, wurde jedoch von nichtjüdischen Pflegeeltern adoptiert und hat erst durch seine Liebe zu Rina zum praktizierten Judentum gefunden.

Hier ist ein interessanter Dialog über Glauben und Zweifel im Zusammenhang mit der Frage nach der ultimativen Gerechtigkeit:

„Ich hoffe es sehr. Es macht mich wütend, dass ein Mörder der Gerechtigkeit entkommen ist.“

„Er wird sich irgendwann für seine Taten verantworten müssen. Vielleicht nicht vor dir oder vor der Strafjustiz, aber ganz sicher vor einer höheren Instanz. Was man sät, das wird man ernten: Middah keneged middah.“

„Ich wünschte, ich könnte das glauben.“

„Manchmal weiß ich selbst nicht, ob ich das glauben kann. Aber das ist die Grundlage des Glaubens, und ich bin eine gläubige Frau.“ Rina legte ihr Buch zur Seite. „Diese ungelösten Fälle müssen frustrierend sein. … Ich weiß, es macht dich fertig, dass jemand mit Mord davonkommt, aber am Ende sterben wir alle, und dann sehen wir, dass letztlich jemand anderes die Kontrolle hat.“

„Und was, wenn man stirbt und das war’s?“ fragte Decker. „Ich meine, das war’s wirklich! Man endet als Futter für die Würmer.“

„Vielleicht ist das so“, sagte Rina. „Da niemand es wirklich weiß, entscheide ich mich, anders zu glauben. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass ich einer Täuschung aufgesessen bin, denke ich, dass der Glaube an Gott eine gesündere Lebensweise ist. Glaube ist für die Lebenden, Akiva, nicht für die Toten.“[1]

Faye & Jonathan Kellerman

Ich selbst bin Nichtjude und evangelikaler Christ, kein praktizierender Jude, aber ich finde es faszinierend, wie solche „jüdischen“ Gespräche mit meinen eigenen Erfahrungen als Gläubiger im Einklang stehen. Und ich finde generell „weltliche“ Romane mit glaubensbezogenen Figuren – ob jüdisch oder christlich – interessanter, auch wenn diese Figuren nicht perfekt oder heilig dargestellt werden. Solche Romane gefallen mir besser als explizit „christliche“ Bücher, in denen Gläubige oft wie „brave Musterkinder“ wirken – denn seien wir ehrlich: Wir sind nicht alle perfekt oder heilig, und auch in unseren Reihen gibt es Schurken. Aber wir neigen dazu, ihre Fehler zu übersehen oder sie zu verleugnen, wenn sie uns zu blamabel werden.

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  1. Dieser deutsche Text stammt nicht aus der deutschen Ausgabe des Romans, auf die ich keinen Zugriff habe, da ich das Buch auf Englisch lese. Stattdessen habe ich den englischen Text mit Hilfe von ChatGPT selbst übersetzt.[]

“I think believing in God is a healthier way to live.”

Wolf Paul,

I am currently reading through Faye Kellerman’s novel “The Burnt House”, part of her “Peter Decker & Rina Lazarus” series.

Rina is a life-long orthodox Jew, Los Angeles police detective Peter “Akiva” is Jewish by birth but was adopted by gentiles and only came to Jewish faith and observance about 17 years ago in the wake of his love for Rina.

Here is an interesting conversation about faith and doubt as it relates to ultimate justice:

“I certainly hope so. It pisses me off that a murderer has eluded justice.”

“He’ll eventually have to account for his actions. Maybe it won’t be to you or to the criminal justice system, but certainly to a higher authority. What goes around comes around: Middah keneged mid-dah.”

“I wish I believed that.”

“Sometimes I don’t even know if I believe that. But that’s the basis of faith, and I’m a woman of faith.” Rina put down her book. “These cold cases must be frustrating. … I know it upsets you that someone got away with murder, but eventually we all die, and that’s when everyone sees that, ultimately, someone else is in control.”

“But just suppose you die and that’s it?” Decker said. “I mean that’s really it! You’re nothing but maggot food.”

“Maybe that’s the case,” Rina said. “Since no one really knows, I choose to believe otherwise. Even if it turns out that I was sold a false bill of goods, I think believing in God is a healthier way to live. Faith is for the living, Akiva, not the dead.”

Faye & Jonathan Kellerman

I am a gentile, evangelical Christian, not an observant Jew, but I find it fascinating how such “Jewish” conversations resonate with my own experience as a believer. And I generally find “secular” novels with characters who are people of faith, whether Jewish or Christian, even if they are nor portrayed as perfect or saintly, more interesting than explicitly “Christian” novels where the believers tend to be “goody two-shoes” — because, let’s be real: we are not all perfect and saintly, either, and we have our share of crooks in our ranks even though we are quick to either close our eyes to their faults or else to disown them if they are too much of an embarrassment.