Win11: Stop Taskbar Auto-hiding

Wolf Paul, 2024-11-09

On a newly installed Windows 11 machine I recently had the problem that the taskbar would auto-hide despite the feature being turned off. Some searching in Google identified the cause and provided the solution:

There is another setting in Taskbar Setting → Taskbar Behaviors, called “Optimize taskbar for touch interactions“. Apparently that gets turned on automatically if the computer supports touch and when it is turned on, the taskbar gets taller with bigger icons, and it autohides regardless of the setting “Automatically hide the taskbar“.

Recently I have been using both ChatGPT and Google’s pendant Gemini to ask such questions and find solutions, and usually that works pretty well, but this time both ChatGPT and Gemini failed to solve the problem.

The answer was provided by Cameron Sidhe in his post on answers.microsoft.com .

How Realistic Are Amish Romances?

Wolf Paul, 2024-10-25

In my constant search for “clean” reading material to keep me from getting bored in my bedridden state at some point I came across the genre of “Amish romances”. They present life in an Amish community as an idyllic, God-fearing life with a quaint language (Pennsylvania Dutch), marred only by the occasional natural disaster, buggy accident, the quandary of who to court and get married to, and the occasional tension with the “Englische” (the surrounding non-Amish).

On the face of it, that certainly is attractive to me, an Evangelical Christian with some ties to the Anabaptist tradition and a fascination with language, but it very quickly struck me as “too good to be true”.

Not only does wider reading reveal that in many Amish communities and for many Amish people the focus is on tradition and strict conformity to the “Ordnung” (the community’s rule book) rather than on personal faith and discipleship, but of course the Amish, like everyone else, are all sinners, and all manner of sin exist in their communities including jealousy, adultery, failed marriages, dictatorial leadership, domestic abuse and violence, etc., which sometimes even make secular news headlines.

And, as a recent search for “Amish” in Amazon revealed, there is not just the genre of “Amish romances” but also a plethora of books with titles like “Hex and Spellwork: The Magical Practices of the Pennsylvania Dutch“, “Folk Religion of the Pennsylvania Dutch: Witchcraft, Faith Healing and Related Practices”, “Der Volksfreund: Hex Signs, Folktales, and Witchcraft of the Pennsylvania Dutch”, etc. — most by authors with clearly Amish names.

This brings home to me the fact that we should not idealize or idolize any group of humans, for “all have sinned and fall short of the glory of God.

Likewise, we should not idealize any past era, because, again, people have always “sinned and fallen short of the glory of God.”

And everytime we put a man or woman, or a group of people, on a pedestal, they will sooner or later fall off that pedestal and fail to meet our expectations.

Nevertheless, I shall continue to enjoy them, as a welcome counterpoint to the real world with all of its conflicts, division, and violence.

Was ist die demokratische Pflicht der Parteien?

Wolf Paul,

Herbert Kickl behauptet, daß es die demokratische Pflicht der ÖVP wäre, ihm als dem Erstplatzierten der Nationalratswahl zu einer Regierungsmehrheit zu verhelfen und mit der FPÖ eine Koalition einzugehen. Viele seiner Wähler sind der gleichen Meinung, und empfinden es als unfair und undemokratisch, daß Bundespräsident Van der Bellen nicht Kickl, sondern Karl Nehammer mit der Regierungsbildung beauftragt hat.

Aber sehen wir das ganze mal genauer an.

  • Die FPÖ unter Herbert Kickl wurde mit 28,85% der gültigen Stimmen von etwas mehr als einem Viertel der Wahlbeteiligten gewählt – das heißt, 71,15% haben sie nicht gewählt. Er hat also bestenfalls eine relative Mehrheit, und genaugenomnen eine „absolute“, bzw. sogar eine „Zweidrittel“-Minderheit“ – weit entfernt von einer regierungsfähigen Mehrheit.
  • Die Parteiführungen sind ihrem Gewissen, ihren Wählern, und dem Wohl des Staates verpflichtet. Sie haben keinerlei Verpflichtung gegenüber den anderen Parteien oder deren Wählern. Entscheidungen über mögliche Koalitionen sind daher Gewissensentscheidungen, je nach dem, wie sie das Wohl des Staates und den Willen ihrer Wähler einschätzen.
  • Der Bundespräsident ist seinem Gewissen, den Gesetzen, und dem Wohl des Staates verpflichtet; erst danach kommt, wenn überhaupt, eine Verpflichtung, etablierte Gepflogenheiten („Des hamma scho imma so gmacht“) einzuhalten. Außer dem Wahlergebnis ist bei der Überlegung, wen er mit der Regierungsbildung beauftragen soll, die Wahrscheinlichkeit einer regierungsfähigen Mehrheit ein wesentlicher Faktor – schließlich würde ein Scheitern der Regierung nach kurzer Zeit und eine Neuwahl enorme Kosten verursachen.
  • Alle zahlenmäßig relevanten Parteien haben eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Herbert Kickl ausgeschlossen, weil ihr Gewissen und das Wohl des Staates, wie sie es verstehen, dies nicht zulassen. Herbert Kickl hat seinerseits einen Rückzug seiner Person dezidiert ausgeschlossen. Also war und ist es klar, daß die FPÖ keine regierungsfähige Mehrheit zustande bringen würde, und deshalb war die Entscheidung des Bundespräsidenten, den Auftrag zur Regierungsbildung an Karl Nehammer zu geben, durchaus logisch und rechtens.
  • Die klare Weigerung von ÖVP, SPÖ, NEOS, und Grünen mit der FPÖ zu koalieren impliziert allerdings, im Hinblick auf das Wohl des Staates, der eine stabile Regierung braucht, die grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit, einschließlich einer möglichen Koalition. Und nachdem die FPÖ ihren (relativen) Wahlsieg zu einem großen Teil nicht ihrer ideologischen Ausrichtung verdankt, sondern der Unzufriedenheit weiter Teile der Bevölkerung mit den vielen Themen, die dank ständigem Parteien-Hickhack seit Jahren oder sogar Jahrzehnten ungelöst dahindümpeln, gibt es da auch eine moralische Verpflichtung, diese Themen konstruktiv anzugehen.
  • Aufgrund der Zahlen liegt die Verantwortung dabei primär auf ÖVP und SPÖ, ihre Differenzen zu überwinden und dann einer der beiden kleineren Parteien ein akzeptables Angebot zu machen, damit eine stabile, regierungsfähige Mehrheit zustande kommt, die in erster Linie nicht Parteiinteressen im Auge hat, sondern das Wohl des Staates und seiner Menschen. Eine ÖVP/SPÖ/NEOS Koalition hätte eine Wählerstimmen-Mehrheit von 56,55%, eine ÖVP/SPÖ/Grüne Koalition hätte 55,65%. In Parlamentssitzen wären das 110 oder 108 Sitze von 183 – beides wären durchaus demokratisch legitime Regierungen mit einer absoluten Mehrheit.
  • Die primäre moralische Verantwortung von ÖVP und SPÖ ergibt sich aus aus der historischen Tatsache, daß es Regierungen unter Führung dieser beiden Parteien waren, welche die fehlende Aufarbeitung und Lösung dieser lange anstehenden Mißstände zu verantworten haben.

Wenn sie das nicht zustandebringen, und die vielen Mißstände im Land nicht produktiv in Angriff nehmen, dürfen sie sich nicht beschweren und jammern, wenn die FPÖ bei der nächsten NR-Wahl, oder bei der BP-Wahl 2029, noch mehr Wähler überzeugt.

Darmol wird nicht mehr produziert

Wolf Paul, 2024-09-09

Bis vor Kurzem habe ich Darmol Abführschokolade zur Regulierung meines Stuhlgangs verwendet; seit ein paar Monaten ist das Medikament in den Apotheken (sowohl vor Ort als auch Online) „derzeit nicht verfügbar,“ ohne Hinweis darauf, warum, bzw. wann es wieder verfügbar sein wird. Diese Woche wurde mir diese Situation zu dumm und ich habe dem Hersteller eine E-Mail geschrieben mit der Bitte um eine Erklärung.

Heute kam nun die Antwort:

Der Artikel Darmol Abführschokolade wird leider nicht mehr produziert.

Ich poste das hier, damit wer in Hinkunft im Internet nach „Darmol Verfügbarkeit“ sucht, erfährt, daß Darmol Abführschokolade nicht nur „derzeit nicht verfügbar“ ist, sondern eigestellt wurde und daher nie wieder verfügbar“ sein wird.

Hier die e-Mail des Herstellers::

Donald Trump now champions “reproductive rights”

Wolf Paul, 2024-08-28

Peter Wehner, senior fellow at the Trinity Forum and a former Republican speechwriter points out some inconvenient facts and asks disturbing questions, but I doubt somehow that this will sway many of Trump’s followers.

If I were an American I could not in good conscience vote for either Trump or Harris come November, and in the absence of a credible and viable third party candidate would simply not vote, but I don’t really have a problem with those who would vote for either one of the candidates as the lesser of two evils–that is a legitimate prudential judgement.

My issue is, rather, with those of my fellow evangelicals (and Christians of other traditions) who voted for Donald Trump in 2016 and/or 2020 because they consider abortion the most significant of all issues, and did so while holding their noses with respect to Trump’s character, and who now, in the wake of January 6 and when Trump has had the Pro Life plank removed from the GOP platform and repeatedly expressed his support for “reproductive rights” and greater abortion access are still Trump loyalists defending their champion and their support for him. Unfortunately this group includes many prominent evangelical leaders (such as Al Mohler, Franklin Graham, Tony Perkins, Robert Jeffress, Michael Brown, and many others) as well as most of my American evangelical friends.

Here are the two, in my opinion most important paragraphs from Wehner’s article:

Now ask yourself this: How could an evangelical who claims to be passionately pro-life vote for a presidential candidate who now promises that his administration will “be great for women and their reproductive rights”? Especially when that person has cheated on his wives and on his taxes, paid hush money to porn stars, and been found liable of sexual assault?

And how can those who profess to be followers of Jesus cast a ballot for this candidate, once the excuse of casting a pro-life vote is gone? For a convicted felon and a pathological liar, a man who has peddled racist conspiracy theories, cozied up to the world’s worst dictators, blackmailed an American ally, invited a hostile foreign power to interfere in American elections, defamed POWs and the war dead, mocked people with handicaps, and encouraged political violence? How can they continue to stand in solidarity with a person who has threatened prosecutors, judges, and the families of judges; who attempted to overthrow an election; who assembled a violent mob and directed it to march on the Capitol; and who encouraged the mob to hang his vice president?

I feel an immense sadness for this once great country which in many important areas increasingly looks like a third world nation and which out of a population of 335 million could not find two suitable candidates for the nation’s, if not the world’s, most important office. Unfortunately neither of the current candidates will make America great again.

And I feel an even greater sadness for that segment of the American church which seems to have lost its moral compass.

 

Clerical Abuse is not just a Catholic Problem

Wolf Paul, 2024-08-11

A number of years ago, at the height of the Roman Catholic clerical abuse scandal first in the US and then also in Europe (Ireland, Austria, etc) there was quite a bit of tut-tuting among some of us Evangelicals, combined with finger-pointing at the celibacy requirement for Catholic clergy.

In 2017 prominent Evangelical apologist Ravi Zacharias was shown to be a sexual abuser and in 2022 the clerical abuse and lack of safeguarding scandal errupted in the Southern Baptist Convention.

In the past couple of years “The Roys Report” has reported almost weekly about clerical abuse cases (both sexual and other) across the entire Evangelical spectrum in the US[1], from small country churches to megachurches, from charismatic to non-charismatic churches and ministries. Most of these, of course, involved married abusers.

And just like the Catholic leadership twenty years ago, many Evangelical leaders who were tasked with the oversight of these abusive pastors and youth ministers seemed more concerned with reputational and financial damage control than with justice for and pastoral care of the victims.

It’s time we stopped the finger pointing and started praying for a cleansing in the entire Body of Christ, of whatever tradition. Abuse victims don’t care in the slightest whether their abuser professes belief in the “Solas” or in transsubstantiation, or what he thinks of the pope, whether he speaks in tongues or not. The damage is the same, and in all these cases it is the name of Christ that’s being dragged through the mud.

(BTW I am not raising this under some illusion of my own sinlessness or holiness, but I confess that I am utterly unable to fathom how one could commit such acts and then stand up at the front of the church and preach the gospel or handle the communion elements.)

 

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  1. I believe that if we hear less of this in Europe the reasons are sociological rather than the greater holiness of European churches[]

Fatherland – A Novel

Wolf Paul, 2024-08-04

I have just finished reading “Fatherland” by Robert Harris, a police procederal set in 1964 in a Germany that has won the war. The idea for the book came to him while covering the “Hitler Diaries” affair as a journalist. Here is the synopsis of the book from Amazon:

Berlin, 1964. The Greater German Reich stretches from the Rhine to the Urals, and keeps an uneasy peace with its nuclear rival, the United States. As the Fatherland prepares for a grand celebration honoring Adolf Hitler’s seventy-fifth birthday and anticipates a conciliatory visit from U.S. president Joseph Kennedy and ambassador Charles Lindbergh, a detective of the Kriminalpolizei is called out to investigate the discovery of a dead body in a lake near Berlin’s most prestigious suburb.
But when Xavier March discovers the identity of the body, he also uncovers signs of a conspiracy that could go to the very top of the German Reich. And, with the Gestapo just one step behind, March, together with the American journalist Charlotte Maguire, is caught up in a race to discover and reveal the truth—a truth that has already killed, a truth that could topple governments, a truth that will change history.

It was a fascinating read, with historical actors at a time when outside fiction they had already been dead for varying timespans. The book does not distort history: No historically bad guys were white-washed, and no historically good guys were turned into monsters. The most surprising aspect of the book is that the world seems so far unaware of what has become of Europe’s Jews – they are assumed to have vanished into the vast territories somewhere to the east.

I was impressed with the care the author took with the German words used throughout the book — he’s the first English-speaking author I have come across to use the proper plural of “Autobahn“: “Autobahnen“, not “Autobahns“.

The book became an instant bestseller in the English-speaking world; its reception in Germany was initially rather negative it was widely considered anti-German (Der Spiegel: a “demonization of the Federal Republic”), and no German publisher wanted to touch it; it was published in Switzerland, and only years later the paperback was published by a German publisher. I did not think it was anti-German nor a demonization, but this shows how hard and painful it still is for Germans and Austrians[1]  to be reminded of their guilty national heritage. Eventually a more objective reception prevailed.

I shall not bother to find and watchthe movie version: according to Wikipedia it does not faithfully follow the original, and has a totally different ending.

Fatherland, by Robert Harris, Hutchinson, London, 1992, https://a.co/d/2vJ1Kl8

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  1. (I explicitly mention Austria here because, contrary to the popular myth in this country that Austria was the first victim of the Nazis, many Austrians were involved in the atrocities of the Third Reich, starting with Hitler himself. One of the main figures in the book is the Carinthian Odilo Globocnik, Gauleiter in Vienna and then SS and Police Leader in the Lublin district of the General Government (Poland).[]

Vaterland — ein Roman

Wolf Paul,

Ich habe gerade “Fatherland” von Robert Harris gelesen, ein Krimi, der 1964 in einem Deutschland spielt, das den Krieg gewonnen hat. Die Idee für das Buch kam ihm, als er als Journalist über die “Hitler-Tagebücher”-Affäre berichtete. Hier ist die Buchbeschreibung von Amazon:

 

Berlin, 1964. Das Großdeutsche Reich erstreckt sich vom Rhein bis zum Ural und hält einen unsicheren Frieden mit seinem nuklearen Rivalen, den Vereinigten Staaten. Während sich das Vaterland auf eine große Feier zu Ehren von Adolf Hitlers fünfundsiebzigstem Geburtstag vorbereitet und einen versöhnlichen Besuch des US-Präsidenten Joseph Kennedy und des Botschafters Charles Lindbergh erwartet, wird ein Kriminalpolizei-Detektiv gerufen, um die Entdeckung einer Leiche in einem See in der Nähe von Berlins angesehenstem Vorort zu untersuchen.

 

Aber als Xavier March die Identität der Leiche entdeckt, stößt er auch auf Anzeichen einer Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise des Deutschen Reiches reichen könnte. Und während die Gestapo nur einen Schritt hinter ihm ist, gerät March zusammen mit der amerikanischen Journalistin Charlotte Maguire in ein Rennen, um die Wahrheit zu entdecken und aufzudecken — eine Wahrheit, die bereits getötet hat, eine Wahrheit, die Regierungen stürzen könnte, eine Wahrheit, die die Geschichte verändern wird.

 

Es war eine faszinierende Lektüre mit historischen Charakteren (aber zu einer Zeit, in der sie außerhalb der Fiktion schon unterschiedlich lange tot waren). Keine historisch schlechten Charaktere wurden weißgewaschen und keine historisch guten Charaktere wurden zu Monstern gemacht.

 

Der überraschendste Aspekt des Buches ist, dass die Welt anscheinend nicht weiß, was aus den Juden Europas geworden ist — man nimmt an, sie seien irgendwo in den weiten Territorien im Osten verschwunden.

 

Ich war beeindruckt von der Sorgfalt, die der Autor bei der Verwendung deutscher Wörter in dem Buch an den Tag legte — er ist der erste englischsprachige Autor, der den korrekten Plural von “Autobahn” verwendet: “Autobahnen” und nicht “Autobahns”.

 

Die Rezeption des Buches war in Deutschland zunächst eher negativ, so fand sich kein deutscher Verlag, der das Buch verlegen wollte; es erschien schließlich im Schweizer Haffmanns Verlag, und erst 1994 erschien eine Taschenbuch-Ausgabe bei Heyne. Viele stuften das Buch als deutschlandfeindlich ein (der Spiegel: eine „Dämonisierung der Bundesrepublik“), dieser Beurteilung kann ich nicht zustimmen. Sie zeigt aber, wie schwierig es für viele Menschen in Deutschland und Österreich[1]

 immer noch ist, an ihr schuldbeladenes nationales Erbe erinnert zu werden. Später fand man auch in Deutschland zu einer positiveren Rezeption.

 

Vaterland, von Robert Harris, Haffmanns, Zürich, 1992,  https://amzn.eu/d/4DCuIns

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  1. Ich erwähne hier ausdrücklich auch Österreich, weil entgegen der hierzulande beliebten Mär von Österreich als erstem Opfer der Nazis sehr viele Österreicher an den Schandtaten des Dritten Reichs beteiligt waren, angefangen mit Hitler selbst. Eine der Hauptfiguren des Buches ist der Kärntner Odilo Globocnik, Gauleiter in Wien und dann SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin des Generalgouvernements (Polen).[]

The Angela Carini–Imane Khelif Case

Wolf Paul,

Here are some thoughts, prompted by the Carini-Khelif case and extending beyond it, presented in random order. They will likely lead to my classification as a backward and “transphobic” male chauvinist — so be it, as I am already considered “homophobic” anyway. [1]

  • I say “Hats off!” to Angela Carini, who said, “If the IOC allows her to compete, I respect that decision. These controversies made me sad, and I feel sorry for my opponent, who is also here just to fight.” Carini explained that her refusal to perform the customary handshake after the match was a misunderstanding: “It was not an intentional gesture, and I apologize to her and everyone. I was angry because the Olympics were over for me. I have nothing against Khelif; if I met her again, I would hug her.” My respect!
  • I generally consider boxing unsuitable as a sport, and even more so for women. It is a skill that certainly belongs in police and military training, and perhaps in self-defense courses, but not in the Olympic Games.
  • J.K. Rowling has been advocating for years to differentiate between biological/genetic sex and social gender, which may differ from each other. In this context, she commendably supports maintaining hard-won safe spaces for biological/genetic women. I fully support both positions.
  • It is unclear to me whether Imane Khelif is truly a man or a woman. Imane does not seem to fit the typical transgender pattern. However, Khelif’s (biological-genetic) sex is also not entirely clear. [2]
  • If sports competitions are held separately for men and women based on biological-genetic sex, for good scientific reasons [3], then there must be objective criteria for determining who is a man and who is a woman, and these criteria must be verifiable in case of doubt.

So much for the specific case of Carini-Khelif. But the discussion about this case also touches on and raises other issues.

  • I differentiate between religious beliefs and convictions which apply in my private life and my faith community, and the laws and societal conventions of our largely secular societies and states. Unlike many of my fellow believers, I do not insist that people with other or no religious convictions conform to mine.
  • In a democratically governed state, it must be legitimate for people with different beliefs and values to represent and try to implement them politically in accordance with existing laws. This right belongs to conservatives and “progressives,” the right and the left, the religious and the atheists alike.
  • I respect the right of every person to live and love according to their ideas, in accordance with existing laws. However, I reserve the right to freely express my opinion on the lifestyle choices of others and resist the compulsive, sometimes even legally enforced, expectation to affirm these choices good and right.
  • With the exception of certain physical characteristics such as skin color or gender, I consider anti-discrimination laws legitimate only in the public sector and essential services, and possibly even in public corporations. [4] However, I think they go too far when they interfere with the right of individual citizens to freedom of assuciation,  to determine for themselves with whom they want to work or do business, by dictating, for example, whom they should hire or for which customers they should provide their services.
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  1. The use of terms like “homophobic” and “transphobic” for anyone who disagrees with the current politically correct views on homosexuality or transsexuality implies that such opinions cannot have a rational basis. This is both ignorant and unhelpful to a reasonable, civilized debate.[]
  2. One of the major fallacies in the current gender debate is the assumption that issues like gender dysphoria, intersexuality, and purely psychological problems, such as feeling like being in the wrong body, can be easily and seamlessly resolved through hormone treatment and/or surgery, or even simply through legal regulations. The longer medicine, psychology, and legislation follow this approach, the more unexpected, harmful side effects emerge.[]
  3. there are scientifically proven differences in physical performance between people with male DNA and those with female DNA[]
  4. In this context, “public corporations” refers to firms or organizations that are not owned or assigned to individual, named persons, and are therefore not as directly connected to the beliefs of these owners as in the case of partnerships.[]

Der Fall Angela Carini – Imane Khelif

Wolf Paul, 2024-08-02

Ein paar Gedanken, angestoßen von der Kausa Carini-Khelif, aber auch darüber hinausgehend, in willkürlicher Reihenfolge, die wahrscheinlich zu meiner Einstufung als rückständiger und “transphober” männlicher Chauvinist führen werden — sei’s drum, als “homophob” gelte ich ohnehin schon.[1]

  • Ich sage „Hut ab!“ vor Angela Carini, die sagte, „Wenn sie nach Meinung des IOC kämpfen darf, respektiere ich diese Entscheidung. Diese Kontroversen haben mich traurig gemacht, und es tut mir leid für die Gegnerin, die auch nur hier ist, um zu kämpfen“, sagte Carini. Dass sie nach dem Ende des Kampfes den üblichen Handschlag verweigert habe, sei ein Missverständnis gewesen: „Das war keine absichtliche Geste, ich entschuldige mich bei ihr und bei allen. Ich war wütend, weil die Olympischen Spiele für mich vorbei waren. Ich habe nichts gegen Khelif, wenn ich sie noch einmal treffen würde, würde ich sie umarmen.“ Hochachtung!
  • Ich halte Boxen generell für untauglich als  Sportart, und erst recht für Frauen unpassend. Das ist eine Fähigkeit, die sicherlich in die Polizei- und Soldatenausbildung, sowie eventuell in Selbstverteidigungskurse, gehört, aber nicht in die olympischen Spiele.
  • J.K. Rowling setzt sich seit Jahren dafür ein, biologisches/genetisches Geschlecht (engl. Sex) und das davon möglicherweise abweichende soziale Geschlecht (Gender) auseinander zu halten, und tritt in diesem Zusammenhang lobenswerterweise dafür ein, mühsam erkämpfte Schutzräume für biologische/genetische Frauen zu erhalten. Beide Positionen unterstütze ich voll und ganz.
  • Ob es sich bei Imane Khelif tatsächlich um einen Mann oder eine Frau handelt, ist mir nicht klar. Imane scheint nicht in das typische Transgender-Muster zu passen. Allerdings ist Khelifs (biologisch-genetisches) Geschlecht auch nicht ganz eindeutig.[2]
  • Wenn man sportliche Wettkämpfe nach Männern und Frauen, das heißt nach biologisch-genetischem Geschlecht, getrennt durchführt, wofür es ja auch gute, wissenschaftliche Gründe gibt,[3]  dann muß es fairerweise objektive Kriterien dafür geben, wer Mann und wer Frau ist, und die müssen im Zweifelsfall auch überprüft werden. 

Soweit spezifisch zum Fall Carini-Khelif. Aber die Diskussion  über diesen Fall berührt und wirft auch weitere Themen auf.

  • Ich unterscheide einerseits zwischen religiösen Überzeugungen, die in meinem Privatleben und im Leben meiner Glaubensgemeinschaft gelten, und andererseits der Gesetzgebung und den gesellschaftlichen Konventionen unserer größtenteils sekularen Gesellschaften und Staaten. Im Gegensatz zu vielen meiner Glaubensgenossen bestehe ich nicht darauf, daß Menschen mit anderen oder gar keinen religiösen Überzeugungen sich entsprechend meiner Überzeugungen verhalten.
  • In einem demokratisch regierten Staat muß es legitim sein, daß Personen mit unterschiedlichen Überzeugungen und Wertevorstellungen diese im Einklang mit den geltenden Gesetzen politisch vertreten und umzusetzen versuchen. Dieses Recht steht sowohl Konservativen als auch “Progressiven” zu, Rechten und Linken, Religiösen und Atheisten.
  • Ich respektiere das Recht jedes Menschen, im Einklang mit den geltenden Gesetzen nach seinen Vorstellungen zu leben und zu lieben. Ich behalte mir aber die freie Meinungsäußerung zu den Lebensstil-Entscheidungen Anderer vor und wehre mich gegen die zwanghafte, teilweise sogar gesetzliche erzwungene, Erwartung, diese Entscheidungen gut und richtig zu finden
  • Mit Ausnahme bestimmter physischer Merkmale wie Hautfarbe oder Geschlecht halte ich Diskriminierungsverbote nur im Bereich der öffentlichen Hand sowie bei lebensnotwendigen Einrichtungen, eventuell auch bei sogenannten Anonymgesellschaften[4], für legitim; ich denke, daß sie dort zu weit gehen, wo sie  in das Recht individueller Bürger eingreifen, selbst zu bestimmen, mit wem sie arbeiten oder Geschäfte treiben wollen, indem sie ihnen vorschreiben, wen sie z.B. anstellen oder für welche Kunden sie ihre Dienstleistungen erbringen sollen. 
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  1. Die Anwendung von Begriffen wie “homophob” und “transphob”auf Alle, die nicht mit der gerade politisch korrekten Meinung zu Homo- oder Transsexualität übereinstimmen, impliziert, daß solche Meinungen keine rationale Grundlage haben können, und ist daher sowohl unwissend als auch einer vernünftigen, zivilisierten Debatte wenig zuträglich.[]
  2. Einer der großen Trugschlüsse in der aktuellen Gender-Debatte ist die Annahme, daß sich Dinge wie Gender-Dysphorie, Intersexualität, und rein psychologische Probleme, wie das Gefühl, im falschen Körper zu stecken, ganz einfach und problemlos durch Hormonbehandlung und/oder chirurgische Eingriffe, oder sogar einfach durch rechtliche Vorschriften, lösen lassen. Umso länger Medizin, Psychologie, und Gesetzgebung diesen Ansatz verfolgen, umso mehr unerwartete, schädliche Nebenwirkungen tauchen auf.[]
  3. Neben den individuellen Unterschieden zwischen einzelnen Menschen es gibt wissenschaftlich nachgewiesene Unterschiede in der körperlichen Leistungsfähigkeit zwischen Menschen mit männlicher DNA und Menschen mit weiblicher DNS.[]
  4. Anonymgesellschaften heißen bei uns Aktiengesllschaften. Es sind Firmen oder Organisationen, die nicht einzelnen, namentlich bekannten Personen gehören oder zuzuordnen sind, und die daher auch nicht in demselben unmittelbaren Zusammenhang stehen mit den Überzeugungen der Eigentümer, wie es bei Personengesellschaften der Fall ist,[]