Vegane Erfahrungen

Wolf Paul, 2023-04-08

Auf Drängen meiner Frau esse ich seit ein paar Monaten kein Fleisch mehr, da eine fleischarme Diät angeblich bei Diabetes gesünder ist.

Nachdem ich aber kein Hase oder Rindvieh bin 😉, habe ich mich ziemlich schnell nach Alternativen umgesehen, die einen fleischähnlichen Genuss versprechen.

Meine Schlußfolgerung: vieles davon ist durchaus genießbar, auch wenn die wenigsten Produkte auch nur annähernd an das herankommen, was sie zu imitieren versuchen.

Am besten klappt das bei Schnittkäse [1]; Produkte von z.B. Bedda und Violife kann ich mir durchaus als dauerhaften Ersatz vorstellen.

Bei Weichkäse habe ich nur einen gefunden, der als Camembert-Imitat an das Original herankommt: Bedda Come on Bert [2].  Andere Camembert-Imitate [3] sind mir zu weich, mehr wie Streichkäse.

Brotaufstriche wie Simply V Streichgenuß ist auch sehr gut, und ich gehe davon aus, daß das auch auf die meisten anderen Frischkäse-Imitate zutrifft. Vegavita [4] hat diverse Aufstriche wie ZwiebelschmalzLiptauerHummus, usw., die auch sehr gut sind.

Bei Wurstimitaten fand ich nur wenige Produkte so gut, daß ich mir ebenfalls vorstellen kann, sie dauerhaft in meine Diät einzubinden:

  • Vantastic Veganer Leberkäs
  • Rügenwalder Vegane Mühlensalami
  • Wheaty Veganer Dry-Aged Aufschnitt

Fleisch-Imitate:

Diverse vegane Schnitzel-, Cordon Bleu-, Chicken Nuggets-, und Fischstäbchen-Imitate von verschiedenen Anbietern sind m. E. ähnlich genießbar wie ihre Vorbilder[5], und ich kann mir vorstellen, einige davon auch nach dem Ende meiner erzwungenen vegetarischen Phase zu essen.

Steak– und Faschiertes/Hackfleisch-Imitate enttäuschen dagegen, besonders wenn man sie tatsächlich mit echtem Fleisch vergleicht; als Gemüseprodukte deklariert sind manche davon durchaus genießbar.

Die größte Enttäuschung waren vegane Speck-Imitate; die sind einfach eine homogene Masse aus irgendeinem Eiweiß und Fett, in längliche Scheiben geschnitten und in Streifen rosa und weiß eingefärbt. Nichts von dem Biß oder der „Haptik“ von echtem Speck.

Viele vegane Ersatz-Produkte haben auf den Händler-Seiten und in einschlägigen Foren so begeisterte Kundenbewertungen, daß ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, daß sich diese Leute selbst einreden müssen, daß das alles so gut oder sogar besser schmeckt als echte Fleisch- und Milchproduke, oder aber daß sie total gestörte Geschmacksnerven haben. Wobei mich gar nicht stört, daß es ihnen schmeckt, sondern daß sie sich in Lobeshymnen ergehen, wie sehr nach Fleisch das Zeug doch schmeckt.

Ich habe dem Drängen meiner Frau nachgegeben, weil ich derzeit bettlägrig bin und daher von dem abhängig bin, was sie mir serviert; sobald ich wieder etwas mobiler bin werde ich wahrscheinlich wieder mehr Fleischprodukte essen, wenn auch nicht mehr so viel wie früher, weil mir manche Dinge doch sehr abgehen[6], und diese ganzen Ersatzprodukte doch wesentlich teurer sind als die Originale.

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  1. wahrscheinlich auch bei geriebenem Käse, hab ich noch nicht ausprobiert[]
  2. auf Basis von Kartoffelstärke und -eiweiß sowie Rapsöl[]
  3. meist auf Cashew-Basis[]
  4. Billa Eigenmarke[]
  5. Fertig-Schnitzel aus dem Supermarkt sind ja, im Gegensatz zu dem, was man zu Hause macht, nicht aus einem Stück Fleisch, sondern aus geshreddertem und wieder in Form gepreßten Fleisch, ähnlich wie Chicken Nuggets oder Fischstäbchen[]
  6. Dürre, Burenwurst, Käsekreiner, Salanettis[]

Die Attraktivität Post-Evangelikaler Theologie

Wolf Paul, 2023-04-06

In einem Blog-Beitrag auf „Jesus.de“ faßt der (leider ungenannte) Autor zwei Artikel zusammen (ein dritter ist angekündigt), die Markus Till auf seinem Blog „Aufatmen in Gottes Gegenwart“ veröffentlicht hat:

In der Zusammenfassung wird Markus Till zitiert, „Viele beklagen nachvollziehbar, dass sie ihr evangelikales Umfeld als überaus eng erlebt haben“, und das bezweifle ich auch gar nicht.

Aber da müßte man dann mal analysieren,

  1. wie weit diese erlebte Enge einfach daher rührt, daß sich der Mensch in seiner sündigen Natur nicht gerne einengen läßt, auch nicht von Gottes Geboten, und
  2. wie weit diese erlebte Enge daher rührt, daß die “Freiheit eines Christenmenschen” in manchen evangelikalen und fundamentalistischen Kreisen tatsächlich nicht existiert oder biblisch unzulässig eingeschränkt wird. So sagt Paulus, „Mir ist alles erlaubt, aber es frommt nicht alles,“ und wenn manche Christen oder Gemeinden alles verbieten, was ihrer Meinung nach „nicht frommt,“ dann ist das zwar wohl gut gemeint, aber biblisch unzulässig.

Gegen das erstgenannte Erlebnis der Enge können nur die Betroffenen selbst, in Offenheit für den Heiligen Geist, etwas unternehmen; die andere Enge zu vermeiden und tatsächlich unsere Freiheit in Christus hochzuhalten, liegt in der Verantwortung der Kirchen und Gemeinden sowie jedes einzelnen Christen.[1]

Ich hoffe, daß sich Till in einem weiteren Artikel damit auseinander setzt und praktische Vorschläge entwickelt, wie Gemeinden eine solche unzulässige Enge vermeiden können, ohne das Evangelium und das evangelikale Schriftverständnis zu verlassen und zu verraten.

 

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  1. Ein Kommentar zu diesem Beitrag auf Facebook lautete, „Ist es nicht dieses Schriftverständnis, das die Enge bedingt? Orientierung am geschriebenen Wort statt am lebendigen Christus.“ Ein verständlicher Einwand, aber letztlich ist das geschriebene Wort der einzige objektive Weg, den lebendigen Christus zu kennen, und eine gewisse Enge ist notwendig, wenn sich nicht alles in Beliebigkeit auflösen soll. Ich warne hier vor einer Enge, die über die Heilige Schrift hinausgeht.[]

ChatGPT: Sperre oder Verbot wäre ein Armutszeugnis

Wolf Paul, 2023-04-04

Wenn es in Österreich zu einer Sperre von ChatGPT oder ähnlichen Anwendungen kommen würde, wie sie in Italien bereits verfügt wurde, und wie sie in der heutigen 8-Uhr-ZIB auch für Österreich als Möglichkeit angedeutet wurde, dann werde ich diese Sperre selbstverständlich mittels VPN umgehen und solche Tools weiterhin verwenden.

Eine Sperre bzw. ein Verbot wäre der absolut falsche Ansatz; das ist etwas, das wir von autoritären und diktatorischen Regimes kennen und erwarten, nicht in einem liberalen westlichen Land.

Eine Regulierung zum Schutz z.B. von Kindern und Jugendlichen wäre etwas anderes; ein Verbot, um generell leichtgläubige, erwachsene Menschen zu schützen, geht zu weit –  da sollte man mehr Aufwand treiben, um solche Menschen zu informieren, und letztlich müssen diese auch selbst Verantwortung für ihre Leichtgläubigkeit übernehmen.

Eine Sperre von KI-Anwendungen wegen der Gefahr des Mißbrauchs käme einem Verbot der Fotografie gleich, weil diese zur Herstellung von Kinderpornografie verwendet werden kann, oder einem Verbot von Autos, weil man damit jemanden niederfahren kann. Es stellt ein Armutszeugnis für Politik und Verwaltung dar, wenn man Dinge generell verbietet, statt lediglich deren Mißbrauch zu verbieten und zu verfolgen.

Schund- und Boulevardpresse sowie demagogische Politiker manipulieren leichtgläubige Menschen in großem Ausmaß, trotzdem bleiben sie von Politik und Justiz weitgehend unbehelligt, weil ein Verbot oder auch eine Regulierung unerlaubte Einschränkung der Meinungs- Rede- und Pressefreiheit wäre; eine Sperre oder ein Verbot von KI-Anwendungen wäre ebenso ein Angriff auf die Meinungs-, Rede-, und Forschungsfreiheit, und davor sollten wir uns hüten.

Frau Mikl-Leitner’s armselige Partner

Wolf Paul, 2023-03-30

Mit ihrem geschlossenen Auszug aus dem Parlament vor der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky hat sich die FPÖ heute – wieder einmal – ein Armutszeugnis ausgestellt.[1]

Den Unterschied zwischen Täter und Opfer zu verwischen und einem „Frieden“ das Wort zu reden, bei dem der Angreifer behält, was er sich unrechtmäßig genommen hat, ist weder neutral noch demokratisch; das ist ein von Feigheit geprägtes und unmoralisches (Miß-)Verständnis von Neutralität.[2]

Frau Mikl-Leitner, mit Unterstützung solcher „Partner“ lassen Sie sich ins Amt wiederwählen?[3] Mit solchen „Partnern“ wollen Sie regieren? Mit solchen „Partnern“ verbindet Sie ein „gewisses Grundvertrauen“?[4]

Ich schäme mich für Sie, nachdem Sie es offensichtlich nicht tun.


Das Bild oben zeigt einige der leeren Plätze der FPÖ-Abgeordneten, die zu Beginn von Selenskyjs Ansprache aus braunen Papiersackerln Tafeln mit der Aufschrift “Platz für Frieden” und “Platz für Neutralität” hervorholten, die sie vor sich auf den Pulten platzierten. Dann verließen sie geschlossen den Saal und kamen auch nicht wieder zurück, als Selenskyj über die Kriegsverbrechen Russlands in seinem Land Bericht erstattete.

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  1. Bericht DER STANDARD . Die sozialdemokratischen Abgeordneten, die demonstrativ abwesend waren, sind natürlich um keinen Deut besser.[]
  2. Die österreichische „immerwährende Neutralität“ wird im Neutralitätsgesetz vom 26. Oktober 1955 wie folgt definiert:
    (1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.
    (2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.</br /> Die österreichische Neutralität ist also eine militärische, nicht eine politische oder moralische Neutralität.[]
  3. Nachdem die ÖVP bei der Landtagswahl 2023 die absolute Mehrheit verloren hat, und danach Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ gescheitert sind, haben ÖVP und FPÖ zwar keine Koalition, wohl aber ein Arbeitsübereinkomnen geschlossen, nach dem, unter anderem, die FPÖ zwar nicht für Mikl-Leitner als Landeshauptfrau  gestimmt hat, aber auch nicht gegen sie, wodurch die Stimmen der ÖVP ausreichten, um Mikl-Leitner wiederzuwählen.[]
  4. Bericht auf ORF NÖ[]

How can a Christian avoid compromising his faith?

Wolf Paul,

I answered this question on Quora:

How can a Christian avoid compromising their faith?

  • By being actively involved in a Christian church and reading a lot in the Bible, possibly with the help of a catechism, commentaries, or similar, in order to know what his faith is all about.
  • By being willing to be ridiculed, attacked, or persecuted by non-believers, and to bear material disadvantages patiently, when he does not participate in certain activities or does other things that are met with incomprehension. Of course he will only achieve this to a limited extent, and only with a lot of prayer—but that’s why he doesn’t rely on his own strength and virtue but on the help, grace, mercy, and forgiveness of our God.
  • At the same time it is important not to be too quick to label every bit of opposition as “persecution”. While I believe that our society is moving in a direction where we will eventually have to reckon with persecution, what we experience is still a far cry from what Christians in countries like China, North Korea, Cuba, and many Islamic countries have to live (and die) with.
  • He also needs to keep in mind what a favorite pastor of mine[1] recently said: There’s a difference between being present in political spaces as the presence of Jesus, trusting in Him as Savior, and being present in political spaces as “Christians,” trusting in politics to solve all the problems we face or to turn our nation into a “Christian country”.

These are just some of the things which can help a Christian live his faith without compromise; there surely are others I have not thought of.

(Of course, these points also apply to women and girls, even though in this post I use the masculine forms for simplicity and style.)

I borrowed the meme at the top of this post from quotefancy.com. The quote from Anne van der Bijl, God’s Smuggler and the founder of Open Doors is of course based on Peter’s answer to his accusers, in Acts 5:29, “We must obey God rather than men.”

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  1. Kenneth Tanner[]

Endzeitliche Zustände?

Wolf Paul, 2023-03-27

In der gestrigen ZIB2[1]: In Österreich und Deutschland finden nach den USA Verschwörungstheorien und politischer Radikalismus den meisten Zuspruch, aber auch im Rest der Welt nimmt ihr Einfluß zu. Dabei geht es um angeblich gestohlene Wahlen, angeblich gesundheitsschädliche und nutzlose Impfungen gegen eine Pandemie, die angeblich von internationalen Geschäftsleuten wie Bill Gates und George Soros absichtlich herbeigeführt wurde, die angebliche Verantwortung von USA und EU als für den Krieg in der Ukraine, usw.

Gleichzeitig führt in allen Industrienationen (und nicht nur in diesen) ein zunehmender Rückgang der Geburtenrate dazu, daß bereits jetzt den Unternehmen die Mitarbeiter fehlen und Kunden abhanden kommen und in wenigen Jahren die Pensionssysteme nicht mehr finanzierbar sein werden.

Und schließlich scheinen immer mehr christliche Kirchenleitungen[2] zu dem Schluß gekommen zu sein, daß biblische Sexuallehre und biblisches Eheverständnis gegen den Widerstand der sekularen „progressiven“ Eliten nicht mehr haltbar ist, und man daher segnen kann und darf, was die Bibel als Sünde bezeichnet.

All das führt zu einer Gesamtsituation in der, wie auch schon früher im Laufe der Geschichte, eine baldige Wiederkunft Jesu wahrscheilich und wünschenswert erscheint. In dieser Situation dürfen wir durchaus beten, „Komm, Herr Jesus!“

Gleichzeitig dürfen wir aber nicht vergessen, daß Jesus gesagt hat, „niemand kennt den Tag oder die Stunde“ seiner Wiederkehr.

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  1. ORF Spätabebd-Nachrichtensendung[]
  2. Church of England, evangelische und Katholische Kirche in Deutschland, usw., selbst einige Freikirchen auch bei uns[]

Remembering a Great Servant of God

Wolf Paul, 2023-03-25

Shortly after my conversion, in 1972 I spent six months working in a Christian book warehouse in the U.K, with Christians from many different nations and church backgrounds, and I was introduced to books like Run, Nicky, Run and The Cross and the Switchblade.

When I came back to Austria, I began to attend a conservative Evangelical church planted and pastored by a saintly Mennonite Brethren missionary from Canada. However, I also regularly visited a coffee bar at a local Pentecostal church, patterned and named Teen Challenge after the ministry from The Cross and the Switchblade. This was a time when Evangelicals in the German-speaking countries were very suspicious of Pentecostals and Charismatics, and very shortly after my pastor went on furlough to Canada the Austrian leaders he had left in charge of the church remonstrated with me for my involvement with the Pentecostals and basically told me stop going there. Having come to appreciate cross-denominational fellowship during my time in the UK I refused to do as I was told and instead looked for a different church home.

I found it in another Evangelical church planted by an equally saintly American missionary who, after I had explained my situation, welcomed me—without trying to curtail my contacts with the Pentecostals. However, as was common practice, after a couple of years he too went on furlough, leaving others in charge of the church. And to my dismay the situation repeated itself and these leaders basically told me to break off my contacts with the Pentecostals. Dismayed, I took my leave from that church also.

Now, while I appreciated the brothers and sisters at the Pentecostal coffee bar, I was not a Pentecostal myself, so I needed to find another Evangelical church. I had heard of an American opera singer who had what was probably Vienna’s first charismatic prayer meeting in his home, and who attended an English-speaking Baptist church in Vienna. Figuring that a church which tolerated a Charismatic as a member would hardly have a problem with my Pentecostal contacts I went and sought out the pastor of that church. I explained my predicament and was welcomed.

I spent the next ten years at that church, with the exception of two years of Bible School in France. I began to work full-time for a literature ministry in Eastern Europe and got married. Throughout this time I benefitted greatly from the pastor’s preaching and from a multi-year, very detailed study of the Gospel of John led by his wife.

In 1984 the ministry I was working with moved my wife and me to Texas, thus ending my very profitable time in that church and under this pastor.

The pastor, Randy Mathews, and his wife Alice eventually moved back to the US and for a long time I was out of touch with them; then Facebook came along and allowed me to reconnect with a lot of old friends, including Randy and Alice.

I don’t know where I would be today if, after my disappointing experiences with two churches, Randy had not welcomed me to his church.

Today found out that a few days aho Randy went home to his Lord and mine, at the ripe old age of 97. Unlike his wife and daughters I cannot really say that I will miss him—too sporadic has been our contact in recent years—but I will remember him with gratitude, gratitude both to him and to God for him.

For Whom Did Christ Die?

Wolf Paul, 2023-03-23

I hold no strong convictions on the distinctive feature of the Calvinist teaching of predestination and reprobation. I find both predestination and free will in Scripture, and I cannot really reconcile. Like the triune nature of God or the exact nature of the Eucharist I believe it is one of the mysteries God did not fully reveal to us, and I am content to leave it like that.

However, in a recent discussion with my brother he said that as far as he can see, this Calvinist teaching taken to its logical coclusion would imply that Christ did not die for all which contradicts passages of Scripture like 1 Timothy 2:5-6, 2 Corinthians 5:14-15, 1 John 2:2, or John 3:16-17.

I believe that this Facebook comment[1] by Lutheran pastor, theologian, and author Chad Bird sheds some light on this question:

Since every time I present the Gospel in its pure, not-watered-down beauty, some wonder if I am a universalist (that I believe everyone will be saved), here is something that perhaps will help.

For whom did Christ die? Everyone. Everyone from Adam to the last person who will be born before Christ returns. In my (Lutheran) tradition, we often call this “objective justification,” that is, the death and resurrection of Christ have objectively taken care of everyone’s justification. All have been died for. Atonement for all has been effected, whether they believe it or not. I often compare this to the sun shining. The sun is shining down on all. Now, of course, some can close their eyes or stay inside and flatly deny that the sun is shining down on all, but their subjective unbelief or denial does not negate the objective fact. It’s still true.

When is Christ’s work of atonement effective for the believer? Again, in my tradition, we often call this “subjective justification..” This is when the objectively accomplished, universal work of Christ is subjectively given to the person who believes. Then is it “effective.” It “takes effect” in their lives, we might say, so that they become Christians, receive forgiveness, life, salvation, etc. To continue the analogy from above, subjective justification is when they are ushered outside by the Spirit to bask in the warmth of the sun or have their eyes opened to see it. What had been true all along becomes “real” for them as they receive it.

I have no idea where Chad Bird stands on this particular Calvinist doctrine (although my impression is that most Lutherans hold to a moderate form of this teaching), but I found his comment helpful as I reflect on my conversation with my brother.

As Christians, and particularly as Evangelicals indebted to the Reformation, we consider the Bible to be our standard of faith and practice. Many doctrines, such as the Trinity, the doctrine of predestination, or even the “five Solas” of the Reformation were formulated to clarify what Scripture teaches in response to some teaching perceived to be unbiblical and erroneous. As such the are often somewhat polemical in nature, designed to counter the error rather than to cover all the bases.

These errors often contain a grain of truth, taken to extremes. If we consider this “falling off the horse” of sound doctrine, then the doctrine formulated in response to the error is designed to pull the rider back on the horse. However, if we forget their polemical nature, if we start to believe that this or that doctrine is the final word we are tempted to pull too hard and end up falling off the other side of the horse.

God has not revealed all in Scripture; He has revealed all things necessary for Salvation. “All” about the infinite, transcendent Creator would far exceed our capacity as finite creatures. God is omiscient; we “know in part”. God sees everything clearly; we see everything “through a glass, darkly”.[2] We need to accept that fact and learn to live with that.


Chad Bird has served as a pastor, professor, and guest lecturer in Old Testament and Hebrew. He holds master’s degrees from Concordia Theological Seminary and Hebrew Union College. He has contributed articles to many journals and websites and is the author of several books, including The Christ Key & Limping with God.

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  1. Comment on his own Facebook post The Nun and the Stripper[]
  2. 1 Cor 13:12: For now we see through a glass, darkly; but then face to face: now I know in part; but then shall I know even as also I am known.[]

Refugees Then (1940s) and Now (2000s)

Wolf Paul,

On Facebook a friend, writing about the BBC’s two-part feature “The Holy Land and Us – Our Untold Stories”[1], says,

The one thing that stood out to me was the post war arrival of thousands of refugees crowded into boats. It made me think about the views to refugees arriving here in boats and how contradictory our ideas can be. Do people have different views about refugees arriving in Palestine in boats and refugees arriving here in boats?[2]

I have not yet watched this but here is how I would answer my friend’s question about attitudes towards refugees:

I suspect the reason for the difference in  attitudes to Jewish refugees arriving in Palestine in the 1940s and all the refugees arriving in Europe in recent years is at least two-fold:

  1. Unlike today’s refugees the Jewish refugees were not coming to Europe, they were leaving it, thus becoming someone else’s problem.
  2. In the 1940s most of Europe had a bad conscience vis-a-vis the Jews, for having looked the other way when the nazis’ treatment of the Jews of Germany and occupied countries was becoming obvious. This is true both of countries like the UK as well as of non-nazi citizens within Germany and Austria.
  3. Refugees coming to our countries back then were mostly Europeans like us, not foreigners with a vastly different culture like today’s refugees.

Today’s refugees are coming to Europe, thus becoming our problem and inconveniencing us; with the exception of the Ukrainians this past year they are foreigners with a religion and cultures alien to us; and unlike those alive in the 1940s we today do not feel responsible for nor have a bad conscience about contemporary situations that prompt people to flee their homelands.

Needless to say, I think this applies not just to refugees arriving in Britain by boat but to refugees arriving in other European countries receiving a less-than-enthusiastic welcome.

My own country of Austria is a prime example of this. Not only is there at most a reluctant welcome of today’s refugees, but attitudes to Jews and Israel have shifted as well: WWII and the Holocaust are distant history to those born in the past fifty years and most of them don’t feel any guilt/shame/responsibility for what happened to the Jewish people, thus they are less sympathetic to Israel’s plight. On the other hand, Palestinians, portrayed as the underdog, evoke sympathy.

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  1. “The Holy Land and Us – Our Untold Stories” on HD TV Omega Stream, may require registration. If you are in the UK you should also be able to find it on BBC iPlayer.[]
  2. Facebook Post by Jim Stewart on Mar 22, 2023[]

Many Openings And Many Hollow Spaces

Wolf Paul, 2023-03-18

  • Trigger-Warning: This blog post mentions body functions which some readers might find distasteful.

Many years ago, posted in the bathroom of a church preoccupied with Israel and their role in God’s plans for this world, I found a text which at first I found amusing; however, on second thought it seemed very appropriate to this place.

It was the prayer known as Asher Yatzar, a blessing (bracha or beracha, pl. brachot – Hebr.: ברכה, Yiddish: broche) which observant Jews recite after every visit to the toilet and which also forms part of the morning prayers (Shacharit) in the Siddur, the Jewish prayer book:

Blessed are You, Adonai, our God, King of the universe,
who formed man with wisdom
and created within him many openings and many hollow spaces.
It is obvious and known before Your Seat of Honor
that if even one of them would be opened,
or if even one of them would be sealed,
it would be impossible to survive and to stand before You even for one hour.
Blessed are You, Adonai, who heals all flesh and acts wondrously.

For most of the past year I have been bedridden, at first after surgery on my thigh and since then because of muscle atrophy, and because of this I have a urinary catheter. Most of tge time it works pretty well; it has to be changed every two months and sometimes it gets blocked and has to be changed as well. Up until three weeks ago this happened four times, in approx. nine months. The most recent scheduled change was February 21, and in the three weeks since I have been to the hospital six times with a blocked catheter, most recently twice within a twelve hour period. That last one was particularly unpleasant:

During the wait for the ambulance and the ride to the hospital around 5:45 a.m. my bladder kept filling up; once there I had to wait in the accident outpatient department for the duty urologist to come and take care of me. Of course all this time my bladder kept filling up, moving from uncomfortable to increasingly painful.

Around 6:45 I was told that the urologist wasn’t coming but that I would be moved to the urology outpatient department. So, more waiting, with an increasingly painfull (sic.) bladder, for the official opening hour of the urology outpatient dept. at 7:00 a.m., and then for their staff to show up after their shift change conference. By that time it was 7:15 and the pain almost unbearable. Then: blessed relief!

The catheter change didn’t take very long, and then I had to wait another 30 minutes for an ambulance to take me home, but by that time I was as comfortable as one can be, lying on a narrow gurney in a hospital corridor.

Now I have to irrigate my catheter at least twice daily with saline or citric acid solutions, and while my body protests that the bladder isn’t meant to be filled from that direction it beats not being able to pass water!

Now, I don’t normally waste much time thinking or talking about such body functions, but in my current situation I am reminded of Psalm 139:14:

I will praise you because I have been remarkably and wondrously made. Your works are wondrous, and I know this very well.

That is exactly what Asher Yatzar expresses in a few more words, and one may smile at the notion of reciting this after every visit to the loo, but onlty as long as one’s own many openings and many hollow spaces are doing their job.

As evangelical Christians from non-liturgical traditions we aren’t really into prescribed, set prayers or rituals, for good theological reasons; however, as a suggestion rather than a requirement the Jewish practice of reciting these blessings in almost all circumstances of life can be very valuable because it constantly reminds us that we live all of life, including the “less honorable[1] aspects, in the presence of God–not just the one hour on Sunday morning or Wednesday evening, or the daily quiet time.

And that reminds me of my closing questions: Why didn’t the church I mentioned above apso post the Blessing for the Washing of Hands ((Netilat Yadayim,  Hebrew יָדַיִם נְטִילַת) above their sink:

Blessed are You, Adonai, our God, King of the universe,
who commanded us concerning the washing of hands.

But of course this was a long time before Covid-19.

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  1. 2 Tim. 2:20[]