Parlamentarische Gebetsfeier und die Zustände auf Lesbos

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Ich habe mich bis jetzt zurückgehalten mit einem Kommentar zur parlamentarischen Gebetsveranstaltung vorige Woche, weil ich genau DIE Bilder vor Augen hatte, die Klaus Schwertner hier beschreibt.

Ohne den persönlichen Glauben der Organisatoren und Teilnehmer (von denen ich einige kenne und schätze) in Frage zu stellen:

Ich bin normalerweise durchaus dafür, daß unser Glaube auch in der Öffentlichkeit sichtbar ist (daher finde ich die Aussagen von Frau Bures zu diesem Thema lächerlich und eine Schande für ihre Partei), aber solange es unsere Politiker, vor allem die in der Regierung, nicht schaffen, angemessen auf die Situation auf Lesbos und den anderen Inseln zu reagieren, halte ich eine solche Veranstaltung, in diesem Rahmen, für fromme Augenauswischerei (“virtue signalling”?), entsprechend dem Bild das Jesus von den frommen Leuten malt, die sich zum Beten an die Straßenecke stellen.

So etwas ist ja auch das denkbar schlechteste Zeugnis für unseren Glauben und unseren Herrn, wie man einigen Kommentaren unter Klaus Schwertners Post entnehmen kann.

Mir ist klar, daß einzelne gläubige Abgeordnete im Parlament, in Landtagen und Gemeinderäten, nicht wirklich sehr viel bewirken können, und mit etwas Mühe verstehe ich auch, daß man in dieser Situation nicht groß den Mund aufreißen kann, weil man sonst ganz schnell weg ist vom Fenster und dann gar nichts mehr bewirken kann, aber dann sind solche frommen Veranstaltungen auch nicht zielführend, sondern eher konterproduktiv.

(Screen Dump und Foto von Klaus Schwertners Facebook Timeline. Klaus Schwertner ist Direktor der Caritas Wien.)

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