Rote Fäustlinge für die Königin

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Ein Tribut an Königin Elizabeth II von Ian Kleinsasser, Crystal Spring, anläßlich ihres Todes
9. September 2022

Dieser Bericht liefert eine plausible Erklärung dafür, warum Königin Elizabeth II von England im Rahmen ihres Besuche in Manitoba (Kanada) , aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Provinz Manitoba, eine Hutterer-Kolonie besucht hat.

(Für eine kurze Vorstellung der Hutterer, bitte hinunterscrollen)

Die Geschichte beginnt im Januar oder Februar 1969, ungefähr ein Jahr vor dem Manitoba-Besuch der Königin. An einem verschneiten Wintertag war eine hutterische Frau namens Hans-Rebecca[1], in der Rainbow Hutterer-Kolonie[2] fleißig dabei, zwei Paar rote Wollfäustlinge zu stricken. Auf die Frage, für wen diese Fäustlinge gedacht waren, antwortete Hans-Rebecca, „Das sind keine gewöhnlichen Fäustlinge; ich stricke sie für Königin Elizabeth II.“

Und tatsächlich, als Hans-Rebecca die Fäustlinge fertiggestrickt hatte, packte sie sie ein und schickte sie über den Atlantik zum Buckingham Palace in London. Einen Monat später landete ein sehr offiziell aussehender Brief auf Hans-Rebeccas Tisch. Der Brief war von einer der Hofdamen von Königin Elizabeth, und darin stand:

„Königin Elizabeth nimmt normalerweise keine persönlichen Geschenke aus der Bevölkerung an, macht jedoch in diesem Fall eine Ausnahme.“

In dem Brief stand auch, daß Königin Elizabeth anläßlich ihres Kanada-Besuches im Jahr 1970 gerne eine Hutterer-Kolonie besuchen würde. Die Hofdame dankte Hans-Rebecca für die Fäustlinge und sagte, daß Königin Elizabeth ihr ausrichten ließ, daß sie die Fäustlinge gut für ihre Kinder brauchen könnte.

Als Königin Elizabeth II dann 1970 nach Kanada reiste, äußerte sie tatsächlich den Wunsch, eine Hutterer-Kolonie in Manitoba zu besuchen, und obwohl Hans-Rebecca möglicherweise die Auslöserin dieses Besuches war, war es ihr nicht vergönnt, die Königin zu treffen. Nur junge Leute, Diene (Dirndeln) und Buem (Buben) wurden zu dem Treffen mit der Königin in Milltown eingeladen[3].

Die Geschichte von Hans-Rebecca ist eine plausible Erklärung dafür, warum Königin Elizabeth eine Hutterer-Kolonie in Manitoba besuchen wollte, erklärt aber nicht, wie dieser Besuch aus politischer oder organisatorischer Hinsicht zustande kam, soll heißen, wer die Fäden gezogen hat, um ihn zu ermöglichen. Dazu  findet man in einem Artikel von Kevin Rollason in der Winnipeg Free Press, mit dem Titel, „A Brush With History“ („Anstreifen an der Geschichte“), nähere Details:

Laut Rollason hat der damalige Premierminister von Manitoba, Edward Schreyer, eine Schlüsselrolle dabei gespielt, den Besuch in der Milltown Hutterer-Kolonie zu ermöglichen. Schreyer war sehr verrtraut mit den Hutterern und hatte dazu beigetragen, das Gentleman’s Agreement[4] aufzuheben, das den Hutterer-Kolonien in Manitoba unfaire Beschränkungen auferlegt hatte. Schreyer schildert in dem Free Press-Artikel seine Perspektive:

„Das (der Wunsch, eine Hutterer-Kolonie zu besuchen) war etwas ungewöhnlich, aber ich habe zum Telefon gegriffen und die Milltown-Kolonie angerufen, um zu fragen, ob die Königin eine Hutterer-Kolonie besuchen könne. Am nächsten Tag sagten sie (die Hutterer-Leiter) zu. Kurz gesagt, die Königin war sehr erfreut und sagte bei mindestens zwei Gelegenheiten, wie sehr sie sich über diesen besonderen Besuch gefreut hatte. Und als die Königin und Prinz Philipp zwei oder Tage später auf dem Flughafen waren, um abzureisen, wurden sie von einer kleinen Gruppe aus der Kolonie verabschiedet.“

Schreyer liefert hier eine gute Erklärung, wie dieser Besuch zustande kam, und weist auch darauf hin, wie ungewöhnlich diese Bitte von Königin Elizabeth war. Könnte es sein, daß das Geschenk von zwei Paar roten Fäustlingen im Jahr zuvor die Ursache war, daß sich die Behörden in Manitoba jetzt mit dieser ungewöhnlichen Bitte abgeben mußten?

Schreyers Bericht erklärt auch nicht, warum gerade die Milltown Hutterer-Kolonie für diesen Besuch ausgewählt wurde. Ein wahrscheinlicher Grund ist die Nähe der Kolonie zur Bahnstrecke und zum Bahnhof in Elie, Manitoba.

Als die Königin in Milltown ankam wurde sie von einer neugierigen Menschenmenge hutterischer Frauen, Männer und Kinder erwartet, Bewohnner der Milltown-Kolonie sowie anderer Hutterer-Kolonien aus der Umgebung. Nach einer Führung durch die Milltown Kleinschul (Kindergarten), das Kirchengebäude und den Speisesaal der Kolonie kehrte Königin Elizabeth wieder zu ihrem Fahrzeug zurück. Bevor sie abfuhr, sangen die jungen Mädchen der James Vallery Hutterer-Kolonie nahe Elie nach einigen Berichten das Lied Should We Meet No More von Daniel O Teasley. Andere berichten, daß sie God Be with You Till We Meet Again sangen. Als zwei hutterische Männer, Josh Hofer und sein Sohn Nathanial Hofer mit den James Valley-Mädchen ein deutsches Lied ansyimmten, stellte sich Prinz Philipp dazu und sang mit[5].

Schließlich verließen Königin Elizabeth und ihre Begleiter die Milltown-Kolonie und fuhren zum Bahnhof von Elie zurück, gefolgt von vielen Hutterern, die den königlichen Zug abfahren sehen wollten. Königin Elizabeth stand auf der hinteren Plattform des Zuges und winkte der jubelnden Menge auf dem Bahnsteig der Canadian National Railway zum Abschied zu.

Wahrscheinlich werden wir nie wissen, ob es zwei Paar handgestrickte rote Wollfäustlinge waren, die zum Wunsch der Königin geführt haben, bei ihrer Kanada-Reise im Jahr 1970 auch eine Hutterer-Kolonie in Manitiba zu besuchen. Was wir aber sehr wohl wissen über den Besuch der Königin: daß sie kam! Und daß seither viele kanadische Hutterer gerne an diesen Besuch zurückdenken. Heute trauern wir, gemeinsam mit tausenden Menschen weltweit, um eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die Königin Elizabeth II. Gott mit dir bis wir uns wiedersehen!

Copyright © 2022 by Ian Kleinsasser.  Übersetzt und hier veröffentlicht mit Genehmigung des Autors. Photo Credit: Mennonite Heritage Archives.

Ein Hinweis des Übersetzers:

Die Hutterer sind sogenannte Täufer, die im frühen 16. Jahrhundert in Südtirol entstanden sind. Aufgrund von religiöser und politischer Verfolgung migrierten sie über Mähren (Tschechien) und Oberungarn (heute Slowakei) nach Siebenbürgen (Rumänien), wo sie mit Kärntner Geheimprotestanten, die ebenfalls vor der Verfolgung durch die Habsburger geflohen waren, in Kontakt kamen, infolgedessen ihr Tiroler Dialekt weitgehend durch das Kärntnerische ersetzt wurde. Von dort ging es weiter in die Walachei (Südrumänien) und schließlich in die Ukraine (damals Russisches Reich). Nachdem im späten 19. Jahrhundert ihre Wehrdienstbefreiung in Frage gestellt wurde, migrierten sie zwischen 1874 und 1879 in die USA, und dann, in der Zwischenkriegszeit aus ähnlichen Gründen nach Kanada, wo die meisten Hutterer heute leben.
 
Die Hutterer leben in Gütergemeinschaft (nach Apostelgeschichte 2), in Siedlungen, die Kolonien genannt werden. Es gibt drei große Gruppen, die Schmiedeleut, die Dariusleut und die Lehrerleut, benannt nach ihren Begründern, sowie etliche kleinere verwandte Gruppen, darunter die Bruderhof-Gemeinschaft, die gerade dabei ist, ihre zweite Niederlassung in Österreich zu gründen.
Für eine ausführlichere Beschreibung empfehle ich diesen Wikipedia-Artikel.
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  1. Hans-Rebecca: Rebecca Maendels Vater hieß Hans. Früher war es üblich, den Vornamen ihres Vaters an den eigenen Vornamen anzuhängen, um sich von anderen Trägern des gleichen Namens innerhalb einer Kolonie zu unterscheiden.[]
  2. Die Rainbow Hutterer-Kolonie lag in Île des Chênes, Manitoba.[]
  3. Zur Zeit des königlichen Besuches war Hans-Rebecca 48 Jahre alt. Sie war zwar noch unverheiratet, galt aber nicht mehr als Teil hutterischen Jugendgruppe und fuhr daher auch nicht mit der Gruppe mit, die Königin zu sehen.[]
  4. Das Gentleman’s Agreement wurde 1957 als Reaktion auf Befürchtungen wegen des Wachstums der Hutterer zwischen dem Städtebund von Manitoba und den Hutterern geschlossen und begrenzte sowohl die Zahl als auch die Größe der Hutterer-Kolonien. Es war von Anfang an diskriminierend und wurde immer schwieriger einzuhalten. 1970 wurde es, nach einem Rechtsstreit infolge eines größeren Landkaufs einer Kolonie von der Manitoba Menschenrechtskommission als diskriminierend und daher rechtswidrig aufgehoben.[]
  5. Das deutsche Lied war „Ich habe nun den Grund gefunden“.[]
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How Serious Are We About Truth?

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Is being concerned about truth part of “international,  cynical deconstruction of hope ”?

As Christians, are we about truth, or about touching stories, even when they are untrue or inaccurate?

Can we really give people hope with “fake news”?

Is a concern for truth and accuracy in Christians’ communications evidence of an “international, cynical deconstruction of hope”?

In the wake of Queen Elizabeth’s death a Facebook user[1] posted this meme:[2] 

This struck me as strange, not because of the pious sentiment it expressed (for the Queen has always been a pious Christian who was not shy about expressing her faith), but because the diction (the tone, the choice of words) was not that of an upper-class Englishwoman of the second half of the 20th century who was a member of the Church of England. It just didn’t sound like Queen Elizabeth II.

So I googled the key phrase, “I should so love to lay my crown at His feetand was not very surprised to find that, with the exception of the first few results, all of which had been posted in the few days since the Queen died, practically all others attributed the quote to Queen Victoria, Queen Elizabeth’s great-great-grandmother. One of the results, a facsimile reproduction of the April 1919 issue of “The King’s Business[3], even identified the person with whom Queen Victoria had this conversation: it was Dr. Frederic Farrar, Dean of Canterbury Cathedral and a gifted preacher:

I was evidently not the only one who realized that this quote was wrongly attributed to Queen Elizabeth, because several commenters on this post pointed out that this moving story talks about Queen Victoria, not Queen Elizabeth; most of the hundreds of other commenters chose to ignore this inconvenient fact and gushed about how this quote demonstrates Queen Elizabeth’s Christian faith.

And dozens of people, no doubt well-meaning Christians all and including respected friends of mine, have since shared this post, evidently all without fact-checking it. 

Pointing this out on some friends’ timeline, who had shared the post, elicited comments like, “So what? It’s still a lovely quote!”, or “I make no apology for posting this!”, or “I don’t find it egregious!”

One person justified sharing the post with the fact that it might give people hope in this time of international mourning; he then suggested that my concern for accuracy is part of “international cynicism” and the “cynical deconstruction of hope.”

This lack of concern for truth (and actual dissing of such a concern as cynical) discredits the faith it is supposed to demonstrate; it lends credibility to comments like this one:

and then,

Simply put, as told in this context, even without naming Queen Elizabeth but with her picture attached to it, the story just isn’ t true; and attributed to someone living during the second half of the 20th century and the beginning of the 21st it does indeed “reek of souvenir teacups and bobblehead sentiment.”

As Christians we are supposed to be about truth. Yet so often “does it feel good” seems to be more important than “is it true“, not just here on social media but also in too many pastors’ sermon illustrations and even personal testimonies of conversion and healing.[4]

As I said, Queen Elizabeth was not shy about her Christian faith, and there is plenty of evidence of that in her speeches, as Terry Mattingly documents in his article entitled “Elizabeth the Great: Why do many journalists choose to edit faith out of her Christmas talks?”. To his question  I would like to add the equally pertinent question, “Why do many Christians believe that it’s o.k. to embellish the truth as long as that makes a nice story?

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  1. I have chosen not to identify the Facebook users I mention because I want this to be about the issue of truthfulness, not about the shaming of individuals[]
  2. Since then someone else has created a slightly different version of the meme but still with a picture of Queen Elizabeth as implied attribution[]
  3. The King’s Business” was a monthly publication, from 1910 to 1970, from the Bible Institute of Los Angeles, now Biola University[]
  4. Sometimes Christians look at impressive testimonies like St. Paul’s or Nicky Cruz‘s and give in to the temptation to make their own story more interesting by embellishing it.[]
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On Today’s Free Speech Crisis

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 Toby Young, British journalist and founder of the Free Speech Union, in conversation with Simon Calvert of the Christian Institute, with some insightfull comments about the new “woke” public morality (i.e. normalization of homosexuality and transgenderism, unrestricted abortion rights, etc.):

We have to try to understand why it has become harder and harder to disagree about essential values in the public square withhout falling out with each other, and why cancel culture has metastsized to become such an all-encompassing blight. I think it has something to do with the ebbing away of the Christian tide.

In the nineteenth century, and even in the first part of the twentieth century, we were a  Christian society, and the sacted values we were expected to observe were Christian values, and if someone comitted adultery, or got divorced, or was born out of wedlock, there was serious social stigma attached to that. We had a kind of public morality which people were expected to observe, and if they didn’t, they were sort of outcast, or they were in some kind of Bohemian sub-culture. There was some tolerance for people who didn’t believe, more tolerance, particular towards the end of the nineteenth century, in the higher education sector, towards people who challenged the prevailing orthodoxies, more tolerance than there is now.

So as the Christian tide ebbed away, so this morality faded, and particularly in the 1960s and 1970s all the taboos which had constrained people’s behavior, the moral taboos, fell away and there was a brief period where we enjoyed this intellectual, sexual freedom, and everyone thought that was what the future was going to be. But then, intererestingly, people seemingly found it quite difficult to cope with that degree of freedom, and they’ve embraced another, even more dogmatic morality, which in the past ten, fifteen years has become the public morality.

So after a brief interlude, one public morality has been replaced by another. And if you don’t sign up to the articles of faith of that political morality, you are now outcast, probably more outcast than you were if you didn’t sign up to the articles of the Christian faith in the nineteenth and early twentieth century.

And I think that’s really what has happend: we have embraced this new, secular public morality which is actually, interestingly, much more puritanical, and censorious, and authoritarian, than the seemingly much more gentle Christian morality which at least allowed for forgiveness, a path back, redemption, but which this new public morality seemingly doesn’t allow for. And I think that’s why we live in an increasingly intoletant society, why, if you don’t sign up to the shibbolets of the “woke church”, you end up kind of cast out; and, curiously, lots of people who find themselves at odds with the articles of faith of that new public morality are orthodox Christians.

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Ein unerwarteter Held: Wolodymyr Selenskyj

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Diesen Worten von David Ignatius in der „Washington Post“ kann ich mich nur anschließen: ich bin sehr von Wolodymyr Selenskyj beeindruckt.

Als er gewählt wurde, habe ich ihn, wie die meisten Politiker und Journalisten und viele andere außerhalb der Ukraine, für ein Leichtgewicht gehalten. Auch Putin hat ihn offenbar für ein Leichtgewicht gehalten, das er nur mal kurz anblasen muß, damit er umfällt: wie sich herausstellt, ein fataler Irrtum.

Egal, ob wir damit recht hatten oder nicht; sowohl der ukrainische Präsident als auch seine Gattin sind in dieser von Putin angezettelten Krise weit über sich hinausgewachsen. Er hat seinen Mangel an militärischer und außenpolitischer Erfahrung dadurch wettgemacht, daß er sich mit erfahrenen Ratgebern umgibt und tatsächlich auf sie hört; seine Weigerung, sich und seine Familie im Ausland in Sicherheit zu bringen erinnert an die Entscheidung der britischen Royals, während des zweiten Weltkriegs in London zu bleiben statt sich nach Kanada abzusetzen. Diese Entscheidung, sowie seine regelmäßigen Videobotschaften, die belegen, daß er sich tatsächlich in Kiew aufhält, haben ihm die mehrheitliche Unterstützung der Bevölkerung gesichert: laut einer Umfrage im März 2022 über 90%.

Der Screenshot oben stammt von David Ignatius’ Kolumne in der Washington Post,  “How Ukraine’s offensive changes the equation for Putin and Zelensky” (“Wie die ukrainische Offensive die Gleichung für Putin und Selenskyj verändert hat”, September 13, 2022)

 

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An Unlikely Hero: Volodymyr Zelensky

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I am in full agreement with this assessment of Volodymyr Zelensky by the Washington Post’s David Ignatius.

When he was elected I, like many others, politicians, journalists, and others outside Ukraine, considered him a lightweight. Putin, too, counted on the Ukrainian president being a lightweight whom he could easily blow away – a fatal mistake as it turns out.

Whether we were right in that assessment or not, both the Ukrainian president and his wife grew into their roles in this crisis created by Putin. He compensated his lack of military and political experience by surrounding himself with competent advisers and actually heeding their advice; the decision to refuse a safe haven abroad harks back to the British Royals’ decision to sit out WW II in London instead of in safe exile in Canada. This decision, and his frequent video messages demonstrating that he was indeed in Kyiv, have boosted his popularity among Ukrainians: according to a March 2022 poll his approval rating is above 90%.

The screenshot at the top is taken from the Washington Post’s article by David Ignatius,  “How Ukraine’s offensive changes the equation for Putin and Zelensky” (September 13, 2022)

 

 

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Ehre der Ukraine und Sieg ihren Verteidigern!

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Слава Україні та перемога її захисникам!

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo einerseits Krieg als etwas ganz Schreckliches und Abzulehnendes angesehen wurde (ich habe ziemlich früh Bücher wie E. M. Remarques „Im Westen nichts Neues“ gelesen, welches die Schrecken des Ersten Weltkriegs schildert), andererseits aber durchaus auch Dankbarkeit herrschte gegenüber den Alliierten des Zweiten Weltkriegs, die gegen Hitler und seine Schergen gekämpft und unser Land von Nazideutschland befreit hatten, und dann (zumindest die Amerikaner) auch den Wiederaufbau finanziell unterstützt haben.[1]

Nach meiner Bekehrung zu einem entschiedenen, evangelikalen Christentum tendierte ich sehr stark in Richtung der Theorie des Gerechten Krieges; dabei war mir durchaus bewußt, daß die Beurteilung, ob ein Krieg „gerecht“ war, voll dorniger Fragen war.

Im letzten Jahrzehnt, als Reaktion auf den katastrophalen Ausgang der Kriege der USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan und Irak, die ja in gewisser Hinsicht durchaus als gerechte Kriege gesehen werden konnten,[2] sowie durch die Lektüre von Büchern aus der anabaptistischen Tradition, neigte ich zunehmend zu einem ziemlich absoluten Pazifismus.

All das hat sich in den letzten sechs Monaten drastisch geändert; ein absoluter Pazifismus ist für mich, nach dem illegalen und brutalen Angriff von Vladimir Putins Russland auf die Ukraine,[3]  nicht mehr haltbar. Für mich ist klar, daß ein Land in der Situation der Ukraine sowohl vor Gott als auch vor den Menschen jedes Recht hat, sich auch mit miliärischen Mitteln gegen gegen den Aggressor zu verteidigen. Ich glaube, daß das durch Römer 13,4 abgedeckt ist: die Regierung „trägt das Schwert nicht umsonst. Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht die Strafe an dem, der Böses tut.“ — in diesem Fall an Vladimir Putin und seiner Armee. Ich bete für den Sieg der ukrainischen Verteidiger über den brutalen Aggressor, und daß Putin und seine Verbündeten, einschließlich des schandhaften Patriarchen Kyrill,[4] aus dem Weg geräumt werden (wobei das „Wie“ Gott überlassen bleibt), und ich hoffe, daß unsere westlichen Regierungen von EU, Großbritannien, USA und anderen Ländern, die Ukraine auch weiterhin, und zwar so lange wie notwendig, unterstützen werden und Putins Drohungen nicht nachgeben. Putin darf von seiner Kriegsbeute nichts behalten.

 Und deshalb lese ich mit Genugtuung (vermischt mit Trauer über die vielen Toten) von den militärischen Durchbrüchen der ukrainischen Streitkräfte und der Einkesselung russischer Truppen. Dabei bin ich überzeugt, daß es russischen Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft wesentlich besser gehen wird, als ukrainischen Soldaten, die von den Russen gefangengenommen werden.

Ehre der Ukraine, und Sieg ihren Verteidigern!

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  1. Mein Elternhaus wurde durch einen ERP-Kredit finanziert (ERP: European Recovery Program, offizieller Name des Marshall-Plans) []
  2. sofern man nicht von vornherein anti-amerikanisch oder anti-westlich eingestellt war[]
  3. Die These, daß der russische Angriff berechtigt war, weil sich Rußland durch die ukrainischen Bemühungen, der EU und der NATO beizutreten, bedroht gefühlt hätte, ist nicht haltbar. Kein einigermaßen vernünftiger Mensch geht davon aus, daß die USA, und erst recht ihre europäischen NATO-Verbündeten, in Europa einen Krieg anzetteln würden — auf die Idee kommt nur einer, der einen solchen Angriff selbst für ein probates Mittel zur Erreichung seiner großrussischen Träumereien hält und es deshalb auch anderen zutraut.[]
  4. Wie alle orthodoxen Bischöfe ist Kyrill ein Mönch, hat jedoch ein Privatvermögen von rund 4 Milliarden Dollar angehäuft, was auch ohne seine Unterstützung von Putins Krieg ein bezeichnendes Licht auf ihn wirft.[]
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Glory to Ukraine and victory to her defenders!

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Слава Україні та перемога її захисникам!

When I grew up it was in a family strongly opposed to war (reading books like E. M  Remarque’s “All Quiet on the Western Front”, set during WWI) but at the same time immensely grateful to the WWII Allies for defeating Hitler and his goons, liberating Austria from Nazi Germany, and then (at least the Americans) financing reconstruction.[1]

After I became a committed Christian I tended towards Just War theory but always with the niggling feeling that deciding if a particular war was just would be fraught with many thorny questions.

In recent years, turned off by the disastrous turns of the ostensibly just wars of the US and her allies in Afghanistan and Iraq, which could with some justification be considered just wars,[2] and through reading books from authors in the Anabaptist tradition, I was moving in the direction of an absolute pacifism.

However, after Vladimir Putin’s brutal and illegal invasion of Ukraine[3] this absolute pacifism has become untenable for me. It is self-evident to me that a nation in Ukraine’s situation has every right, both before God and man, to defend herself, including with military means. I believe this is covered by Romans 13:4: The government “does not carry the sword for no reason. For it is God’s servant, an avenger that brings wrath on the one who does wrong.” — in this case Vladimir Putin and his army. I pray for Ukraine’s victory over the cruel invader and the removal, by whichever means God chooses, of Putin and his cronies, including the shameful Patriarch Kiril[4] of the Russian Orthodox Church, and I hope that our Western governments in the European Union, the United Kingdom, the United States, and others, will continue to support Ukraine as long as necessary and not give in to Putin’s threats. Putin must not be allowed to keep any of his ill-gotten gains.

And so I read with satisfaction (tempered by pain over the loss of lives) about the recent victories of the Ukrainian forces and the partial routing of the Russian forces. I am convinced that Russian soldiers taken prisoner by the Ukrainians will by and large fare better than Ukrainian soldiers captured by the Russians.

Glory to Ukraine, and victory to her defenders!

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  1. The house I grew up in was financed by an ERP mortgage (ERP: European Recovery Program, also known as Marshall-Plan) []
  2. unless one had an anti-American or anti-Western pre-disposition[]
  3. The notion advanced by some, that Putin’s attack was justified because he felt thst Ukraine’s attempts to join the EU and NATO threatened Russia, is nonsense. No rational person can assume that the USA, let alone her Eurupean partners in NATO, would start a war in Europe. This idea is plausible only to someone who considers such an attack an appropriate way of realizing his “Imperial Russia” pipe dreams.[]
  4. Like all Orthodox bishops Kiril is a monk; yet his personal wealth is estimated to be around $4-8 billion, which even apart from his support for Putin’s invasion of Ukraine casts an unfavourable light on him.[]
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Kindheitserinnerungen: Wohin soll ich mich wenden?

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Vor zweieinhalb Monaten, Mitte Juni 2022, postete ich diesen Text auf Facebook;[1] unterhalb finden sich dann noch ein paar Gedanken zu meinen Kindheitserinnerungen.

Mit zunehmendem Alter, und krank im Bett liegend, gehen mir allerlei Kindheitserinnerungen durch den Kopf – darunter auch so manche Lieder, die ich jeden Sonntag in der Kirche gesungen habe, aus der Betenden Gemeinde, dem Gesang- und Gebetbuch der Erzdiözese Wien bis zur Einführung des Gotteslob im ganzen deutschen Sprachraum.

Auf der Suche danach auf YouTube sehe ich, daß etliche davon aus der Deutschen Messe von Franz Schubert stammen, mit Texten vont Johann Philipp Neumann.

Neu angehört, mit einem bewußteren Glauben als damals in den frühen 1960er Jahren, kann ich immer noch das meiste bejahen, wenn auch vielleicht mit einer etwas anderen Betonung, einem anderen Verständnis als die Gläubigen in der Katholischen Kirche.

Manche dieser Lieder könnten wir mit Gewinn in unseren evangelkalen Gottesdiensten singen, als Ausgleich zu den oft sehr seichten modernen Anbetungsliedern (obwohl natürlich auch die evangelische Kirchenliedtradition reiche Schätze bietet, ebenso wie die erweckliche Tradition der Reichslieder).

Nur eines wirkt für den Evangelikalen, der ich heute bin, etwas befremdlich: es ist zwar in einigen Liedern die Rede vom Heiland und vom Erlöser, aber der Name des Heilands und Erlösers, Jesus, wird nicht ein einziges Mal erwähnt. Angesichts von Philipper 2, 5–10 scheint das ein wesentliches Versäumnis.

Hier ist ein Link zu einer YouTube Playlist der Lieder (wesentlich besser gesungen als damals in unserer Pfarrkirche in Wien-Eßling):

Auf dieser Seite des Erzbistums Köln gibt es die Texte sowie auch Noten und Hintergrund-Informationen zur Deutschen Messe.

Im Gotteslob finden sich nur mehr drei dieser Lieder („Wohin soll ich mich wenden“, „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“, und „Heilig, Heilig, Heilig“) im Hauptteil des Buches; die übrigen finden sich nur im Diözesananhang für Bayern und Österreich. Ich habe keine Ahnung, wieviele diese Lieder heute tatsächlich noch regelmäßig gesungen werden, außer natürlich bei speziellen, musikalischen Vorführungen z.B. in der Schubertkirche in Lichtental (1090 Wien).

Soweit mein etwas ergänzter Facebook-Post.

Als Folge meiner nunmehr bereits mehr als vier Monate andauernden Bettlägrigkeit ist mein Schlafrhytmus sehr gestört, und entweder schlafe ich erst lange nach Mitternacht ein, oder aber ich wache so gegen zwei oder drei Uhr auf und habe dann Schwierigkeiten, vor fünf oder sechs Uhr wieder einzuschlafen. So auch heute: ich bin gegen halb drei Uhr aufgewacht, mit der Melodie des Schubert-Glorias in meinem inneren Ohr, und habe mir dann die oben verlinkte Aufnahme der Deutschen Messe angehört und gleichzeitig aus meinem Facebook-Post diesen Blogeintrag gebaut.

Wie bereits oben erwähnt kommen mir, und zwar nicht erst in den letzten Jahren als alter Mann, Erinnerungen aus meiner Kindheit ins Bewußtsein. Zum ersten mal aufgefallen ist mir dies bereits vor etlichen Jahren bei einer Gemeindefreizeit auf dem Mariahilfberg in Gutenstein. Neben dem evangelikalen Gästehaus, in dem wir untergebracht waren, gibt es dort ein Servitenkloster mit Wallfahrtskirche, die scheinbar vor allem von katholischen Gläubigen aus Polen und der Slowakei besucht wird.

Eines Morgens ging ich auf der Suche nach einem Platz für meine Stille Zeit an der Kirche vorbei, wo gerade eine Messe im Gange war. Die Kirchentür war zu, und ich habe auch kein Wort verstanden, aber nach wenigen Augenblicken wußte ich, nur anhand meiner Kindheitserinnerungen an den Rhytmus einer Meßfeier, an genau welchem Punkt im Ablauf der Liturgie diese Messe gerade war — und das, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als zwanzig Jahre in keiner katholischen Messe mehr gewesen war.[2]

Obwohl ich nach meiner Bekehrung 1971 sehr gedrängt wurde, der römisch-katholischen Kirche den Rücken zu kehren (ich bin dann auch tatsächlich ausgetreten), und in meinem neuen evangelikalen Umfeld Katholiken kaum als Christen anerkannt wurden,[3] war mir schon damals bewußt, und ist mir seither immer stärker bewußt geworden, wieviel ich meiner katholischen Erziehung, in einer sehr frommen Großfamilie[4] auch in geistlicher Hinsicht verdankte: bei uns gab es nicht nur den Volksschott, ein lateinisch-deutsches Meßbuch mit der „vor-vatikanischen“ Liturgie, sondern auch mehrere Bibeln, und ich war daher schon als neubekehrter Evangelikaler recht vertraut mit der Bibel. 

In den letzten zwanzig Jahren bin ich durch meine Teilnahme am „Runden Tisch für Österreich“ und durch Initiativen wie „Österreich betet gemeinsam“ wieder mit mehr Katholiken in Verbindung, und habe in diesem Umfeld sowie in einigen katholischen Erneuerungsbewegungen wie „Loretto“ viele liebe Geschwister kennengelernt. In der katholischen Pfarre in unserem Weinviertler Dorf haben wir vor ein paar Jahren an einem Alpha-Kurs teilenommen, und dann bis zum Beginn der Pandemie an einem monatlichen Lobpreisabend, der jedes mal mit eucharistischer Anbetung[5] endete. Das gehört zwar nicht zu meiner evangelikal geprägten Frömmigkeit[6], aber die Ehrfurcht vor dem gegenwärtigen Christus hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich Jesu Gegenwart nicht an die Hostie in der Monstranz gebunden verstand.

Was uns trotz aller, nach wie vor bestehender Unterschiede in Theologie und Frömmigkeitspraxis, in geschwisterlicher Liebe verbindet, ist der Glaube an Jesus Christus, den für unser Heil gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes, und das erscheint mir viel wichtiger als die institutionelle Ökumene.

Soweit ein paar Gedanken, angestoßen durch die nächtlichen Kindheitserinnerungen eines alten Mannes. Erstaunlich, wie weit die Gedanken schweifen.

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  1. Für diesen Blog-Eintrag habe ich ein paar Stellen ergänzt und Infos aus den Kommentaren eingearbeitet.[]
  2. Außer anläßlich des Begräbnisses meines Vaters, wo ich ganz andere Dinge im Kopf hatte[]
  3. Das ist nicht rein theologisch zu erklären, sondern evangelikale Christen und freikirchliche Gemeinden waren damals im traditionell katholischen Österreich eine als „Sekten“ diskriminierte ubd verunglimpfte Minderheit; diese Feindseligkeit ging vielfach von der Kirche aus und wurde von uns auch durchaus erwidert[]
  4. Von den neun Geschwistern meiner Mutter ging eine Schwester ins Kloster und ein Bruder wurde Priester; im Wohnzimmer der Großeltern hing ein päpstliche Orden für Verdienste um die Kirche während der Nazizeit, beide meiner Eltern waren in ihrer Jugend in der Katholischen Jugend aktiv und später, da war ich allerdings schon aus dem Haus, arbeiteten beide Eltern als katholische Religionslehrer[]
  5. Ich muß dem Wikipedia-Artikel und auch dem weitverbreiteten Mißverständnis entgegen treten, daß bei der eucharistischen Anbetung die Hostie angebetet bzw verehrt wird. Die Anbetung gilt Jesus, der nach katholischem Verständnis in der Gestalt der Hostie gegenwärtig ist.[]
  6. Auch wenn ich, im Gegensatz zu manchen Evangelikalen, im Abendmahl nicht nur nach Zwingli ein “bloßes” Gedächtnismahl sehe sondern glaube, daß wir mit Brot und Wein auf geistliche Weise den Leib und das Blut Christi empfangen. Im Gegensatz zur katholischen Lehre glaube ich nicht, daß wir das „Wie“ von Christi Gegenwart irgendwie definieren können oder sollen – es ist ein Mysterium. Was die eucharistische Anbetung angeht, halte ich es mit dem klassischen anglikanischen Gebetbuch, wo es heißt, „Christus hat die Sakramente nicht eingesetzt, damit wir sie betrachten oder herumtragen, sondern daß wir sie in rechter Weise empfangen.“[]
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Is Artificial Superintelligence Dangerous?

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In an opinion piece[1] in the Washington Post, the philosopher Émile P. Torres speculates about the likelihood of AI research accomplishing, within the foreseeable future, the development of Artificial Superintelligence (ASI), and whether that would be not only beneficial but also dangerous, and says,

Surely no research organization would design a malicious, Terminator-style ASI hellbent on destroying humanity, right? Unfortunately, that’s not the worry. If we’re all wiped out by an ASI, it will almost certainly be on accident.

I find this puzzling. How can any intelligent, thinking human being doubt, in the face of two world wars, the holocaust, numerous other wars and acts of terrorism since then (most notably the Russian attack on and invasion of Ukraine), and an increasing number of leaders who, in the event of an election loss, would likely do a Trump and suggest to their followers that they they should storm and occupy the democratic institutions of their country, that if a technology like ASI existed or was within reach, someone would not try—and probably succeed—to exploit this technology for nefarious ends?

In 1942 the Russian-born American scientist and science fiction writer Isaac Asimov  invented his Three Laws of Robotics which say,

  1. A robot may not injure a human being or, through inaction, allow a human being to come to harm.
  2. A robot must obey the orders given it by human beings except where such orders would conflict with the First Law.
  3. A robot must protect its own existence as long as such protection does not conflict with the First or Second Law.

In the eighty years since then numerous systems have been invented which, while not humanoid in form like most of Asimov’s and other science fiction writers’ robots, are nonetheless in a real sense robots as Asimov had in mind in formulating his laws but which do not abide by these laws, with many of them, like the quadruped military robot Cheetah or autonomous drones like the MQ-1 Predator, being expressly designed to harm humans or assist with harming them. Wikipedia even has an article on the Artificial Intelligence arms race which evidently is a thing.

These are powered by our current Artificial Intelligence systems and generally are only capable of performing one specific task; in this they are still sub-human machine intelligence, yet in the wrong hands they can wreak devastation. Many scientists are now working on human-level machine intelligence, on a par with human intelligence, and predict success within the next fifty years or so; others are already working on Artificial General Intelligence (AGI) as a stepping stone to Artificial Superintelligence which will far surpass human intelligence.

Torres recognizes and describes in his article the ways that such ASI systems could, strictly by accident, wipe out the human race (which from a purely naturalistic perspective would of course not be evil because there would be no human beings left to suffer), and for this reason recommends that governments should stop all research on AGI and ASI.

I don’t believe that this will happen. It might happen if all governments had only the common good at heart; this is totally unrealistic, just look at Vladimir Putin, China or North Korea but also, as lesser, more harmless examples, our own politicians who as often as not are motivated by their country’s, their party’s or even their own good rather than the common good.

And even if all governments halted and prohibited such research, how do you ensure that some rogue actors don’t continue to research and develop such systems, without resorting to the repressive measures of a police state?

And once such systems exist, the biggest danger won’t be the annihilation of the human race but the use of this ASI to oppress and cause great harm to a still existing human race.

The Christian Scriptures predict a time of great tribulation (Mt 24:21, Rev 7:14) immediately prior to the return of Christ, and the havoc wreaked by ASI may well form part of that tribulation; as Christians, whether we believe in the rapture (1 Thess 4:17)[2] or not, we still have hope in the face of that prospect because we know that Christ’s ultimate victory over sin, sickness and death is assured (Rev 20:11-15; Rev 20).

Banner Photo by Michael Dziedzic on Unsplash

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  1. Since the Washington Post is behind a pay wall, here is a summary of Torres’ arguments, although without the paragraph I quote and which prompted this post[]
  2. The interpretation of these verses, and how the events before, during and after Christ’s return will unfold, is something Christians have disagreed about for a long time, at least since the Prophecy Conferences of the 19th century but probably throughout the history of the Christian church[]
I do not permit comments on this blog. The reason for this and further information can be found on the page Privacy Policy.

Sonderbare Bettgenossen

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Das Karl-May-Magazin berichtet über die Münchner Premiere des frei nach Motiven von Karl May erzählen und rund um den sonderbaren Rückzieher des Ravensburger-Verlages bereits kontrovers diskutierten Filmes „Der junge Häuptling Winnetou“, am 7. August 2022 (der Film ist seit 11. August in den Kinos).

Natürlich wurde in der Pressekonferenz nach der Uraufführung auch die kulturpolitisch heiße Frage gestellt: Indigene als Filmfiguren, die auch noch überwiegend deutsch besetzt sind – geht das heute überhaupt noch?

Regisseur Mike Marzuk antwortet auf diese Frage nicht ganz politisch korrekt, daß das in einem deutschsprachigen Film kaum zu umgehen sei, spricht dann doch noch politisch korrekt mehrmals von „Native Americans“ statt von Indianern und meint abschließend, „Wir drehen gern Filme über Freundschaft, auch über kulturübergreifende Freundschaften. Aber Filme sollen nicht unterrichten, sondern unterhalten.

Und es ist diese Aussage (der ich durchaus zustimme), die für mich eine interessante Gemeinsamkeit von konservativ-fundamentalistischen, vor allem evangelikalen Christen einerseits und „woken,“ „progressiv“-fundamentalistischen Aktivisten andererseits, aufzeigt; im Englischen spricht man von „strange bedfellows“, sonderbaren Bettgenossen:

Beide lehnen nämlich diese These von Regisseur Marzuk ab und sehen Romane und Filme nur dann als gerechtfertigt an, wenn diese sehr wohl primär als Lehrmittel angelegt sind: Sie sollen nicht nur unterhalten (das natürlich auch, sonst fänden sie ja kein Publikum), sondern unbedingt auch Wahrheiten vermitteln, theologisch-korrekte für die Christen und politisch-korrekte für die Progressiven.

Deshalb sind im konservativ-christlichen Lager hauptsächlich Romane erfolgreich (und werden dann auch verfilmt), die irgendein Thema „biblisch“ beleuchten[1] ; diese werden dann von ihrem Zielpublikum auch oft nicht als Fiktion gelesen, sondern als biblisch-theologische Glaubens- und Lebensratgeber. Gleichzeitig wird von manchen gegen Filme, die sich auf „christliche“ Themen beziehen und dabei das christliche Wahrheits- und Ehrfurchtsgefühl verletzen[2] ähnlich vehement protestiert, wie von moslemischen Fundamentalisten gegen die Satanischen Verse oder Charlie Hebdo, wenn auch ohne Gewalt.

Und ebenso hält man im „progressiven“ Lager Literatur und Filme, die nicht der aktuellen politischen Korrektheit entsprechen (darunter auch viele Klassiker der Weltliteratur), für entbehrlich, ja sogar gefährlich, und geht daher mit den Mitteln der „Cancel Culture“ dagegen vor, damit z.B. Verlage diese (Beispiel Ravensburger) zurückziehen, Kinos sie boykottieren oder Unis sie aus den Lehrplänen streichen.

Ich halte solche Proteste und „Cancellations“ für kontraproduktiv. Kaum jemand bekehrt sich zu Christus, weil er  von Demonstranten am Kinobesuch gehindert wird, oder zu einer „progressiven“, anti-kolonialistischen Geisteshaltung, weil irgendwo gegen einen schwarz geschminkten Othello-Darsteller demonstriert wird.

Überzeugungsarbeit sieht anders aus: dem Anderen Intoleranz vorzuwerfen, wenn man es selbst an Toleranz gegenüber Andersdenkenden mangeln läßt, ist selten überzeugend.

Und diejenigen, die solche explizit belehrenden Romane schreiben bzw Filme produzieren, sind meist keine wirklichen Künstler (denn die lassen sich normalerweise keinen ideologischen Maulkorb, welcher Art auch immer, anlegen), sondern bestenfalls gute Handwerker, und das, was sie produzieren ist dann auch nicht Kunst, sondern solide, gut verkäufliche Handwerksarbeit.

 

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  1. z.B. Finsternis dieser Welt usw von Frank Peretti oder die FinaleSerie von LaHaye und Jenkins[]
  2. z.B. Das Leben des BrianDie letzte Versuchung Christi, aber auch Sakrileg (The DaVinci Code), die Harry Potter Bücher und Filme, und von manchen sogar Tolkiens Der Herr der Ringe[]
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