Christenverfolgung?

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Es gibt immer wieder Berichte, daß Christen mit der Polizei in Konflikt kommen, weil sie in der Öffentlichkeit gegen Homosexualität oder gegen die gleichgeschlechtliche Ehe predigen, zuletzt dieser Bericht auf Churchleaders.com. Auch die Verurteilung von Pastor Olaf Latzel wegen “Volksverhetzung” in Bremen ist ein ähnlicher Fall.

Hier ist meine Meinung dazu:

Natürlich sollten auch Christen ihr Recht auf Meinungs- und Redefreiheit ausüben können, und politisch gesehen ist die zunehmende Unterdrückung dieses demokratischen Grundrechts (indem man manche Meinungen als Haßrede verbietet) problematisch und besorgniserregend.

ABER: Geistlich gesehen ist unser Auftrag als Christen und Kirche nicht, der ungläubigen Welt christliche Moral zu predigen, sondern Jesus Christus als Herrn, als den einzigen Erlöser und Heiland, zu verkündigen.

Wenn Menschen zu Jesu kommen und wiedergeboren werden, dann wird sie der Heilige Geist in alle Wahrheit leiten, und Ihn kann die Polizei schließlich nicht festnehmen.

Natürlich werden wir als Christen zunehmend diskriminiert werden, in den verschiedensten Bereichen, wenn wir unsere Sicht der Dinge klar zum Ausdruck bringen, oder uns an gewissen Dingen nicht beteiligen wollen (z.B. Abtreibung oder Hochzeiten von gleichgeschlechtlichen Paaren), und das ist gerade in Ländern, die sich ihrer liberalen Gesellschaftsordnung rühmen, eine ärgerliche Entwicklung, weil hier gerade diejenigen, die am lautesten nach Toleranz schreien, äußerst intolerant agieren.

Aber ich warne davor, von Christenverfolgung zu reden (auch nur andeutungsweise), solange wir Jesus als den Herrn und gekreuzigten und auferstandenen Christus und Erlöser predigen dürfen.

Wenn wir nämlich die Diskriminierung, die wir manchmal und in bestimmten Bereichen hier in Europa und anderen westlichen Ländern erleben, gleichsetzen mit der gewaltsamen Unterdrückung und Verfolgung zum Beispiel in Nordkorea, China, oder auch Indien, oder auch mit der gewaltsamen Verfolgung christlicher Flüchtlinge durch muslimische Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern hier bei uns in Europa, dann läuft das auf eine Geringschätzung des Leidens unserer Geschwister in diesen Ländern hinaus. Und wenn wir jetzt schon über “Verfolgung” klagen, wie werden wir damit umgehen, wenn wir tatsächlich einmal mit realer Verfolgung konfrontiert sind?

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Österreich betet gemeinsam: Pfingstnovene 2021

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An den neun Tagen (deshalb Novene1) vom 14. Mai (Christi Himmelfahrt) bis 22. Mai (Pfingstsamstag) sind Christen und Christinnen aller Konfessionen eingeladen, gemeinsam für Österreich zu beten. Am Mittwoch, 13. Mai, wird es ein Einführungsvideo geben.

Am Abend des Pfingstmontag werden führende Repräsentanten der wichtigsten christlichen Traditionen in Österreich (Katholiken, Evangelische, Freikirchen, Ostkirchen) einen Livestream-Gebetsgottesdienst leiten.

An jedem der neun Tage wird es auf Youtube, Social Media, sowie auf der Webseite der Aktion ein Video mit Schwerpunkt auf eines der neun Bundesländer geben. Außerdem gibt es einen 24/7 Gebetskalender, wo sich sowohl Gruppen (Gemeinden, Pfarren, usw) als auch Einzelpersonen für bestimmte Stunden zum Beten eintragen können.

Alle näheren Information gibt es auf der Webseite “Österreich Betet Gemeinsam” sowie auch auf Social Media (Facebook, Instagram).

  1. Eine Novene ist eine neuntägige Gebetszeit. Der Begriff kommt vom lateinischen Wort für neun und ist Christen in Kirchen mit liturgischer Tradition vertrauter als Freikirchlern.
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Ich glaube an die Vergebung der Sünden

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Diese Gedanken zum Thema Vergebung der Sünden von Fr. Kenneth Tanner, Pfarrer der anglikanischen Erlöserkirche in Rochester, Michigan, USA, wurden von Wolf Paul übersetzt und werden hier mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht.

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Auf diesem Felsen steht christliches Vertrauen. Der Satz hat mehr als eine Bedeutung. Erstens besagt er, daß Gott den Menschen vergibt, und zwar bedingungslos vergibt, noch bevor wir darum bitten oder Buße tun. Gott vergibt uns, während wir Gott schlagen, verspotten, ihn quälen und töten. Vergebung beginnt mit einem Gott, der vergibt.

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Das bedeutet auch, daß wir darauf vertrauen, daß Sünden vergeben — wirklich vergeben — werden können, weil Gott vergibt. Dieses Grundvertrauen widerspricht unserer heutigen Kultur. Wir beglückwünschen uns, daß wir Vergebung verweigern und an unseren Verletzungen festhalten können, auch nachdem andere „ihre Schulden bezahlt“ haben. Aber der Vergebung, die mit Gott beginnt, fehlt nichts, und sie vollbringt ihren heilsamen Zweck.

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Das bedeutet auch: Wenn wir unserem Feind, unserem Nächsten, unserem Ehepartner, Kind, oder Freund vergeben, indem wir an der vorauseilenden Vergebung Gottes für die Menschen teilnehmen, dann werden wir heil und wachsen in unserer Ähnlichkeit zu dem Gott, in dessen Ebenbild wir geschaffen sind. Die Vergebung, die mit Gott beginnt, macht die Menschheit gottähnlicher, wenn wir Gottes Vergebung üben. 

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Letztlich bedeutet das auch, daß wir darauf vertrauen, daß uns vergeben ist. Diese Realität ist vielleicht am schwierigsten anzunehmen: Daß Gott uns vergeben hat, bevor wir geboren wurden; daß es nichts gibt, was wir tun oder lassen können, das etwas an dieser Vergebung ändert. Die Vergebung, die mit Gott beginnt, endet mit unserer Annahme dieser Vergebung.

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Inzwischen ist vielleicht klar, daß wir an die Vergebung der Sünden glauben, weil der menschgewordene Gott vom Kreuz her sagt, „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Das ist auch der, der uns gelehrt hat zu beten, „Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind.“ (Nicht, weil Gottes Vergebung der unseren folgt, oder erst dann geschieht, nachdem wir vergeben haben, sondern weil wir in Nachahmung des Vaters vergeben.)

Ich glaube an die Vergebung der Sünden. Das Kreuz ist es, wo Jesus auf dem Thron sitzt. Das Kreuz ist das „Jetzt“ des Gerichts dieser Welt, und das Urteil ist dem Sohn gegeben. Wenn Jesus nach seinem Tod seinen Jüngern erscheint, dann nicht dazu, elf Männern die Macht zu geben, eine Vergebung zu verwehren, die er am Kreuz freizügig allen Menschen anbietet.

Der auferstandene Christus bedeutet einfach, „Wenn ihr, meine Jünger, den Menschen nicht sagt, daß ICH ihnen vergeben habe, und wenn ihr ihnen nicht von Herzen vergebt, dann erkennen sie vielleicht gar nicht, daß ihnen bereits vergeben wurde.“

Ich sehe in Bezug auf Vergebung sehr viel Anspruchsdenken: daß wir Vergebung verwehren dürfen, beleidigt bleiben dürfen, selbst entscheiden dürfen, ob wir vergeben — oder eben nicht.

Nicht zu vergeben — und Vergebung ist ein Prozeß — schadet letztlich dem, der nicht vergibt. Dem, der schuldig geworden ist, bedeutet Vergebung meist gar nichts, solange er seine Schuld nicht erkennt und einsieht.

Ich weiß schon, daß manche Leiter das, was Christen in Bezug auf Vergebung glauben, ausgenützt haben, um mißbräuchliche Strukturen und Verhaltensweisen zu ermöglichen, und diejenigen zu manipulieren, denen sie eigentlich dienen sollten.

Aber daß etwas Gutes mißbraucht wird, ändert nichts daran, daß es gut ist; es macht es lediglich schwieriger, es zu praktizieren.

Mißbrauchende Leiter säen schreckliche Zerstörung, wenn sie das mißbrauchen, was Christen über Vergebung glauben; aber auch das muß vergeben werden: wir dürfen nicht zulassen, daß ihr Mißbrauch unser Vertrauen auslöscht.

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Die häufigste Ursache für Spaltungen?

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Die Karfreitagspredigt von P. Raniero Cantalamessa O.F.M.Cap., dem Prediger des Päpstlichen Hauses, richtete sich naturgemäß an Katholiken. Einiges was P. Raniero darin sagt, kann allerdings auch uns evangelikale Christen zum Nachdenken darüber anregen, wie wir miteinander, vor allem bei unterschiedlichen Meinungen zu weltlichen Themen, umgehen:

Was ist die häufigste Ursache für Spaltungen unter Katholiken? Es ist nicht das Dogma, es sind nicht die Sakramente und die Ämter: alles Dinge, die wir durch die einzigartige Gnade Gottes unversehrt und einstimmig bewahren. Nein,es ist die politische Option, wenn sie die religiöse und kirchliche ablöst und eine Ideologie vertritt. Dies ist der eigentliche Faktor der Spaltung in bestimmten Teilen der Welt, auch wenn er verschwiegen oder verächtlich geleugnet wird. Dies ist eine Sünde, im wahrsten Sinne des Wortes. Es bedeutet, dass das „Reich dieser Welt” im eigenen Herzen wichtiger geworden ist als das Reich Gottes.

Ich glaube, dass wir alle aufgerufen sind, diesbezüglich eine ernsthafte Gewissensprüfung vorzunehmen und uns zu bekehren. Denn das ist schlechthin das Werk dessen, dessen Name „diabolos” ist, d.h. der Spalter, der Feind, der Unkraut sät, wie Jesus ihn in seinem Gleichnis definiert (vgl. Mt 13,25).

Wir müssen aus dem Evangelium und aus dem Beispiel Jesu lernen. Um ihn herum gab es eine starke politische Polarisierung. Es gab vier Parteien: die Pharisäer, die Sadduzäer, die Herodianer und die Zeloten. Jesus ergriff für keinen von ihnen Partei und widerstand energisch den Versuchen, ihn auf die eine oder andere Seite zu ziehen. Die frühe christliche Gemeinde folgte ihm in dieser Wahl treu. Dies ist ein Beispiel vor allem für Hirten, die sich um die ganze Herde kümmern, nicht nur um einen Teil davon. Sie sind daher die ersten, die eine ernsthafte Gewissensprüfung vornehmen und sich fragen müssen, wohin sie ihre Herde führen: ob auf die eigene Seite oder auf die Seite Jesu. Das Zweite Vatikanische Konzil vertraut vor allem den Laien die Aufgabe an, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Erwägungen des Evangeliums in Entscheidungen zu übersetzen, die auch anders ausfallen können, sofern sie immer respektvoll gegenüber den anderen und friedvoll sind.

Dieses Problem, daß Christen eine politische Ideologie oder Meinung so wichtig wird, daß sie darüber den geschwisterlichen Umgang mit anderen Christen vergessen, gibt es nicht nur unter Katholiken, sondern auch unter uns Evangelikalen.

Auch bei uns sollten sich die Hirten (das ist es nämlich, was “Pastor” bedeutet) um die ganze Herde kümmern, und sich daher aus politischen Kontroversen möglichst heraushalten; auch bei uns gilt (wenn auch nicht vom Zweiten Vatikanum aus), daß wir, als Christen und Staatsbürger, die Aufgabe haben, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Erwägungen des Evangeliums in Entscheidungen zu übersetzen, die auch unterschiedlich ausfallen können, sofern sie immer respektvoll gegenüber den anderen und friedvoll sind.

Wie wichtig es ist, daß wir daran erinnert werden, ist in den letzten Jahren, in den politischen Kontroversen in verschiedenen Ländern (Trump, Brexit, Ausländer- und Flüchtlingspolitik), aber auch in den Reaktionen auf die Covid-Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen klar sichtbar geworden.

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Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

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Noch einmal:

Christus ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Hier sind ein paar Dinge — Lieder, Texte, Gegenstände — die für mich Ostern versinnbildlichen: Continue reading Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

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Neue Novum Location in Wien

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An diesem Osterwochenende übersiedeln zwei freikirchliche, evangelikale Gemeinden von ihren bisherigen Lokalen in ein neues Lokal in 1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 146-148.

Die Evangelikale Freikirche Tulpengasse übersiedelt von dem namensgebenden Lokal in der Tulpengasse und wird ihren Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr morgens feiern.

Abe und Irene Neufeld
Abe und Irene Neufeld

Die “Tuga” war im Jahr meiner Bekehrung, 1972, meine erste evangelikale Gemeinde, zuerst in der Wohnung der Gründungspastoren Abe und Irene Neufeld in der Fasangasse im 3. Bezirk, dann im Albert-Schweitzer-Haus im 9. Bezirk, und schließlich im eigenen Lokal in der Tulpengasse. Was aus dem Lokal in der Tulpengasse wird, weiß ich nicht; ich hoffe es wird dem Reich Gottes erhalten bleiben.

Mit dieser Übersiedlung geht eine Era zu Ende. Ich nehme an, daß die Gemeinde über kurz oder lang ihren Namen ändern wird; aber für viele von uns “Oldtimern” wird sie immer die “Tuga” bleiben — auch dann, wenn wir selbst, aus verschiedenen Gründen, unsere geistliche Heimat längst woanders gefunden haben.

NCW
Elternseminar in der New City Wien (2016)

Die Gemeinde New City Wien, eine viel jüngere, zweisprachige, theologisch konservative reformierte Gemeinde, übersiedelt von ihrem, ein paar hundert Meter stadteinwärts auf der andere Straßenseite gelegenen Lokal hierher, und wird ihre Sonntagsgottesdienste nachmittags um 16 Uhr feiern. Ich war nie Mitglied dieser Gemeinde, aber ich schätze sie sehr und mein Sohn und seine Frau haben dort ihre geistliche Heimat gefunden.

novum Locations Logo

Das neue Lokal, das sich diese Gemeinden teilen, entstand unter der Ägide von novum Locations, einer Firma, die aus der Idee einer freikirchlichen Gemeinde in Innsbruck entstanden ist, sich ein Gemeindelokal leisten zu können, indem man sich das Lokal mit anderen Gemeinden teilt und es auch unter der Woche für gemeindefremde Veranstaltungen vermietet. Inzwischen betreibt novum Locations neun Gemeindelokale, die als “Event Locations” einen Teil ihrer Betriebskosten verdienen, vor allem in Tirol und Wien, sowie ein Konferenzzentrum in Horn.

Obwohl das Teilen eines Lokals mit anderen Gemeinden sowie außenstehenden Veranstaltern sicher seine Herausforderungen mit sich bringt, und es nach allem, was ich von Betroffenen höre, Dinge gibt, die man besser machen könnte, ist das Konzept brilliant: Gemeinden, die sich kein “ganz eigenes” Lokal leisten können, ist geholfen, und ganz im Sinne guter Verwaltung von Ressourcen stehen die Räumlichkeiten nicht fast die ganze Woche leer.

Mein Gebet für die “Tuga” und für “New City Wien” ist, daß sich die Zusammenarbeit miteinander und auch mit “novum” gut einspielt, und sie zu einem Segen für ihre neue Umgebung werden.

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Warum das Wohlstands-Evangelium NICHT die Botschaft Jesu ist

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Craig Greenfield, der mit seiner Familie seit rund zwanzig Jahren in Slums lebt und dient, sowohl in Kambodscha als auch in Vancouver, Kanada, hat einen Text auf Facebook gepostet, der mir besser als alles andere, was ich bisher gelesen und gehört habe, zu erklären scheint, warum das sogenannte Wohlstands-Evangelium nicht das wahre Evangelium, nicht die Botschaft Jesu, ist:

Ich habe eine Daumenregel: Wenn die Theologie eines Predigers nicht auf meine materiell armen christlichen Freunde in den Slums von Kambodscha anwendbar ist, dann ist etwas gewaltig faul daran — und zwar nicht am Glauben meiner Freunde.

Das Wohlstands-Evangelium legt UNS die Last auf, genug Glauben zu haben, damit wir die materiellen Segnungen Gottes nicht verpassen. Es impliziert, daß wir immer genug Geld haben und nicht pleite sein werden, solange wir uns nicht von den Tricks des Teufels in den Unglauben oder falsches Denken führen lassen.

Sehr oft, wenn Arme das hören, dann klingt das für sie verständlicherweise sehr attraktiv; sie versuchen dann krampfhaft, genug Glauben zu haben, um aus ihrer Armut zu entfliehen. Wem würde diese Hoffnung nicht gefallen? Und wenn Reiche das hören, dann sehen sie ihren Reichtum und ihre Privilegien als Gottes Segen.

Die Reichen können sich an diesem Wohlstands-Evangelium erfreuen, weil es ihren Platz in der Gesellschaft bestätigt. Im Gegensatz dazu werden die Armen über kurz oder lang immer niedergeschlagener, und manche werden sich sogar von ihrem Glauben verabschieden.

Das heißt nicht, daß uns Gott nicht auch materiell segnet, sondern daß es in dieser gefallenen Welt auch andere Faktoren gibt, die Menschen am Rand der Gesellschaft in der Armut festhalten — systemimmanente Ungerechtigkeit, das Horten von Besitztum durch die Reichen, Korruption, usw. Aus diesen Gründen werden viele von diesen Armen ihr Leben lang pleite sein — nicht, weil es ihnen an Glauben mangelt. Einige meiner Freunde in den Slums haben weitaus mehr Glauben, als viele privilegierte Menschen im Westen. Aber ihr wunderbarer Glauben wird durch dieses Wohlstands-Evangelium schlechtgemacht und zerstört.

Im besten Fall ist das Wohlstands-Evangelium eine Verzerrung der Wahrheit. Für uns privilegierte Menschen ist das kein großes Problem — uns geht’s so oder so gut. Aber im schlimmsten Fall führt das Wohlstands-Evangelium dazu, daß wir uns gut fühlen, während es uns erlaubt, systemimmanente Ungerechtigkeit zu ignorieren. Gleichzeitig fühlen sich die Armen beschissen und haben Schuldgefühle wegen ihrer Armut.

Meiner Meinung nach ist das genau das Gegenteil des Evangeliums (frohe Botschaft für die Armen, Lukas 4:18).

Was meint Ihr?

 

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Leistbare Bibel-Apps

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Aus Anlass der Veröffentlichung der vollständigen Basisbibel vor etwas über einer Woche gab es auf Facebook einige Stimmen, welche die Preisgestaltung der verschiedenen Ausgaben der Basisbibel beklagten, insbesondere im Kontext des freikirchlichen Religionsunterrichts an österreichischen Schulen.

Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein; Tatsache ist, daß es nicht billig ist, eine hochwertig gedruckte und gebundene Bibel zu produzieren, und es ist umso teurer, umso geringer die Auflage (d.h. die Anzahl der produzierten Bücher) ist. Leider ist es eine Tatsache, daß im deutschen Sprachraum der Markt für Bibeln nicht riesig ist.

Aber heute hat ja bereits fast jeder, und vor allem die Jugendlichen, an die sich der Religionsunterricht wendet, ein Smartphone, fast ausschließlich Apple iPhone und diverse Android-Geräte, und daher bietet sich an, die Bibel als App zu verwenden.  Und gerade wenn es um die Basisbibel geht, aber auch die neue Lutherübersetzung (2017) oder die katholische Einheitsübersetzung (2016), gibt es kostenlose Apps sowohl für iPhone als auch für Android.

Tablets und iPads: Selbstverständlich sind diese Apps nicht nur für Smartphones, sondern auch Tablet-Computer, sowohl Android-Tablets als auch iPads, verwendbar.

Anmerkung zu Kindle Fire Tablets: Diese Tablets laufen unter einer von Amazon angepassten Version von Android, und haben meist Google Playstore nicht installiert. Die Links, die ich hier für Kindle Fire anbiete, sind entweder auf das Amazon Appstore, sofern es die betreffende App dort gibt, oder auf ein unabhängiges Appstore, Aptoide, von wo man Apps über den Webbrowser installieren kann.

Die-Bibel.de App

Von der Deutschen Bibelgesellschaft kommt eine App, für beide Plattformen, die nicht nur die Lutherbibel und die Basisbibel enthält, sondern eine ganze Reihe von Übersetzungen:

Das Beste an dieser App ist, daß sie völlig kostenlos ist: weder für die App selbst, noch für die Bibelausgaben, wird ein Kaufpreis fällig.

Die App gibt es hier:

KonApp

Ebenfalls von der Deutschen Bibelgesellschaft, und speziell für Jugendliche (Konfirmanden), gibt es die KonApp, mit der Lutherbibel 2017 und der BasisBibel. Auch diese App ist kostenlos.

Hier sind Links für die KonApp:

 

Für katholische Religionslehrer und ihre Schüler gibts die …

Einheitsübersetzung

Die Einheitsübersetzung ist die approbierte (für den liturgischen Gebrauch zugelassene) Bibelübersetzung für alle deutschsprachigen Bistümer (Diözesen) der römisch-katholischen Kirche. Die Endfassung der ersten Ausgabe erschien Ende der 1970er Jahre. Im Jahr 2002 beschloß die Deutsche Bischofskonferenz eine Revision der Einheitsübersetzung; die Arbeiten daran begannen 2006 und wurden 2013 abgeschloßen; im Frühjahr 2016 wurde die Übersetzung vom Vatikan approbiert und ist seit Herbst 2016 erhältlich.

Das Katholische Bibelwerk bietet eine App mit dem Text der Einheitsübersetzung 2016 an, sowohl für Apple iPhone als auch für Android, und so wie die Apps der Deutschen Bibelgesellschaft kostenlos.

Hier sind die Links:

Neben diesen Apps, die sozusagen die verbindlichen Ausgaben der evangelischen und katholischen deutschen Bibelübersetzungen darstellen, gibt es noch eine Vielzahl von Bibelapps von den verschiedensten Anbietern, alle über die jeweiligen Appstores erhältlich, die meisten kostenlos, und von unterschiedlicher Qualität.

YouVersion

Ich möchte noch eine App erwähnen, die eine Vielzahl von Bibelübersetzungen in den verschiedensten Sprachen anbietet. Die App ist kostenlos; alle Bibelübersetzungen können kostenlos online (d.h. mit Internet-Verbindung) gelesen werden; die wichtigsten Übersetzungen können auch runtergeladen werden, um sie offline zu verwenden..

Die YouVersion App ist ein Angebot der Life.Church in Edmond, Oklahoma, USA, und bietet neben den Bibeltexten auch Bibellesepläne, die Möglichkeit, Notizen zu machen, Textstellen zu markieren, Lesezeichen zu setzen, Bibelstellen mit Freunden zu teilen, und vieles mehr.

Hier sind die Links:

Andere Bibelprogramme

Auch für Windows und MacOS gibt es viele verschiedene Programme, von kostenlosen (e-Sword, Online Bible, Olive Tree Bible Study) zu relativ teuren kommerziellen (Logos Bible Software, Accordance). Die meisten haben einige kostenlose Bibelübersetzungen, sowie eine breite Auswahl an Übersetzungen, die käuflich erworben werden können, zu ganz unterschiedlichen Preisen, die von den Copyright-Besitzern abhängig sind.

Hier sind einige davon:

Web-Bibeln

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die verschiedensten Übersetzungen in verschiedenen Sprachen mit einem Webbrowser zu lesen; das ist vor allem dann nützlich, wenn man zwischen vielen verschiedenen Computern wechselt, oder in einem Internet-Cafe lesen möchte.

Ich hoffe, diese Informationen sind hilfreich!

 

 

 

 

 

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Prophetische Entschuldigungen?

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In einem Artikel mit dem auf ersten Blick reißerischen Titel “Bürgerkrieg im charismatischen Lager wegen falscher Prophetien von Trump-Sieg” berichtet die Journalistin Julia Duin über die Reaktionen darauf, daß moderne “Propheten”, vor allem aus dem Lager der  “New Apostolic Reformation” (NAR), Präsident Trump eine zweite Amtszeit prophezeit haben, und sich jetzt entweder dafür entschuldigen, oder aber alle möglichen Erklärungen dafür erfinden, warum sie trotzdem recht gehabt haben. Und manche der geschilderten gegenseitigen Anfeindungen lassen den reißerischen Titel durchaus passend erscheinen.

Ich habe die Entschuldigungen von Vallotton, Sandford, und Johnson gelesen bzw angeschaut. Der Elefant im Porzellanladen, den sie alle ignorieren, sind diese Verse in 5. Mose18:20-22 (sowie ähnliche Verse, z.B. in Hesekiel):

“Doch wenn ein Prophet so vermessen ist, dass er redet in meinem Namen, was ich ihm nicht geboten habe, und wenn einer redet in dem Namen anderer Götter, dieser Prophet soll sterben. Wenn du aber in deinem Herzen sagen würdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? – wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN und es wird nichts daraus und es tritt nicht ein, dann ist das ein Wort, das der HERR nicht geredet hat. Der Prophet hat’s aus Vermessenheit geredet; darum scheue dich nicht vor ihm.”

Es ist ganz einfach: ein Prophet, dessen Vorhersagen nicht eintreten, ist ein falscher Prophet (auch wenn Kris Vallotton das in seiner Entschuldigung explizit leugnet) – und wenn wir auch falsche Propheten heutzutage nicht mehr umbringen, ist eine schnelle Entschuldigung und dann zurück zur Tagesordnung wohl kaum eine ausreichende Reaktion.

Viele von uns sind diesen modernen Propheten von Anfang an skeptisch gegenübergestanden, auch solche unter uns, die nicht a priori ausschließen, daß Gott immer noch prophetisch redet. Der Grund dafür ist, daß der “prophetische Dienst” dieser modernen Propheten nicht dem biblischen Modell entspricht. Prophetie in der Bibel dreht sich in erster Linie darum, das Volk Gottes zur Buße zu rufen, nicht um Zukunftsvorhersagen und vage Wohlfühl-Botschaften. Und das biblische Modell läßt keinen Raum dafür, mal recht zu haben und das nächste mal nicht: wenn du nicht recht hast mit einer Vorhersage, dann bist du ein falscher Prophet und solltest zumindest ab diesem Zeitpunkt den Mund halten und deinen “prophetischen Dienst” beenden.

Und einige von uns, darunter auch ich, sind sehr besorgt über die Tatsache, daß auch viele nüchternere Leiter in der Pfingst- und charismatischen Bewegung, sowie auch Teile der katholischen Kirche, von diesen modernen “Propheten” zunehmend angetan sind, wie man an der breiten Akzeptanz der “Awakening Europe“-Veranstaltungen sieht, deren Organisatoren aus dem NAR-Lager kommen und wo solche moderne Propheten als Redner auftreten.

Für mich ist eine Folge davon, daß ich meine Beteiligung an Versöhnungsinitiativen, wo solche Propheten zunehmend positiv gesehen werden, zu hinterfragen begonnen habe. Ich werde sehen, wohin mich das führt.

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“Progressive” Dummheit …

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Ich habe hier schon viel geschrieben über die Unsäglichkeiten, die von Präsident Trump und seinen republikanischen Unterstützern kommen, und am Mittwoch werden wir noch mehr von diesem Unsinn erleben.

Aber auch die Demokraten können es. Nicht nur, daß sich Joe Biden als superfrommer Katholik gibt, während er gleichzeitig ignoriert, was die katholische Kirche zu Abtreibung und sexueller Moral und Ethik zu sagen hat, hatten wir gestern (3. Januar 2021) ein Paradebeispiel für “progressiven” Unsinn bei der Eröffnung der neuen Legislaturperiode im US-amerikanischen Kongress.

Zum Auftakt verlas der Kongressabgeordnete Emanuel Cleaver von den Demokraten, der auch Methodistenpastor ist, ein Gebet, das im Wesentlichen dem Aaronitischen Segen (Birkat Kohanim) entspricht:

“Möge der Gott, der die Welt erschaffen hat, und alles was in ihr ist, uns segnen und behüten.
Möge der Herr sein Antlitz leuchten lassen über uns und uns gnädig sein.
Möge der Herr das Licht seines Angesichts über uns erheben und uns Frieden schenken – Frieden in unseren Familien, Frieden in diesem Land, und, wenn ich es wagen darf, darum zu bitten, o Herr, Frieden auch in dieser Kammer, jetzt und allezeit.”

So weit, so gut. Dann aber wurde es sehr eigenartig. Hier ist der Schluß des Gebets:

“Wir bitten dies im Namen des monotheistischen Gottes, Brahma, und der Götter, die in vielen verschiedenen Religionen mit vielen verschiedenen Namen bekannt sind. Amen und Awoman.”

Es stellen sich ein paar Fragen:

1. Sollte ein Methodistenpastor im Namen von “Brahma, und der Götter, die in vielen verschiedenen Religionen mit vielen verschiedenen Namen bekannt sind” beten?

2. Sollte ein Methodistenpastor nicht eigentlich wissen, daß “Amen” hebräisch ist und nichts, aber auch gar nichts, mit “man/men” und “woman/women” zu tun hat?

3. Sollte jemand, der gebildet genug ist, um seinen Bundesstaat im Kongress zu vertreten, nicht wissen, daß es rein sprachlich keinen Sinn macht, Gott im Namen Gottes um etwas zu bitten? Wenn man die Dreieinigkeit durch viele verschiedene Götter ersetzt, dann ist die Formel “beten im Namen von …” nicht nur theologisch unsinnig, sondern ist auch sprachlich Unsinn. Wenn zu mir jemand sagt, “Ich bitte dich im Namen von Wolf, daß Du mir EUR100 borgst,” frage ich mich, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.

Jemand hat als Kommentar auf das Video unten geschrieben, “Wenn du schon ‘woke’ sein mußt, dann sei wenigstens ein gebildeter ‘woke'”. Aber diese Ideologie als “woke” zu bezeichnen, ist eine Beleidigung für die afroamerikanische Community, die den Begriff “woke” geprägt hat für jemanden, der für ethnische und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten wach ist, nicht für die Schicki-Micki-Ideologien der linken Eliten.

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