Männlein und Weiblein sind nun mal nicht austauschbar …

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… so sehr das auch diversen derzeit modernen Ideologien zuwider läuft.

In der “profil Morgenpost” von heute berichtet Isabel Russ, daß Bundeskanzler Sebastian Kurz demnächst Vater wird:

Sebastian Kurz wird Vater. Es passiert selten, dass eine Nachricht aus dem Bundeskanzleramt durchwegs mit positiven Reaktionen aufgenommen wird. Auch wir gratulieren zu diesem neuen Lebensabschnitt.

Hat sich eigentlich schon jemand gefragt, was das für die Karriere des Kanzlers bedeutet? Als Annalena Baerbock, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl in Deutschland, noch als potentielle Kanzlerkandidatin galt, stellten viele Medien die Frage, ob eine Mutter denn Kanzlerin werden kann. Bei Männern spielt Nachwuchs oft gar keine Rolle. Wussten Sie zum Beispiel, dass Finanzminister Gernot Blümel letztes Jahr Vater wurde? Frauen und Männer werden leider heute noch mit zweierlei Maß gemessen.

Und so holt die biologische Realität die ideologischen Fantasien wieder mal ein. Es liegt nun mal in der Biologie begründet, daß ein Baby im Leben der Mutter einschneidendere Veränderungen mit sich bringt, als im Leben des Vaters.

Ob diese Veränderungen die Ausübung einer hohen politischen Funktion beeinträchtigen oder gar unmöglich machen, ist natürlich eine andere Frage, bei deren Beantwortung sowohl gesellschaftliche Erwartungen an Eltern und an Politiker beiderlei Geschlechts, als auch die gegenseitigen Erwartungen und die Beziehung der Eltern eine Rolle spielen.

Aber die leicht verblüffte Feststellung, daß das Kinderkriegen bei Männlein und Weiblein in politischer Funktion unterschiedlich beurteilt, “mit zweierlei Maß gemessen”, wird, verblüfft mich etwas und zeigt mir, wie weit sich die feministische Mär von der völligen Austauschbarkeit der Geschlechter, die inzwischen auch noch die noch phantasievollere Idee hervorgebracht hat, daß man sein Geschlecht nach Belieben wechseln kann, in unserer Kultur durchgesetzt hat.

Letztlich hat aber noch immer die Biologie die Oberhand – und damit der Schöpfer, der die Dinge und auch die Menschen eben so geschaffen hat, als Mann und Frau, im Ebenbild Gottes.

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Wem gebührt Respekt? Und wofür?

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In der vergangenen Woche sind auf nicht ganz legale und faire Weise private1 Textnachrichten zwischen dem suspendierten Sektionschef im Justizministerium, Christian Pilnacek, und dem Richter am Verfassungsgerichtshof, Wolfgang Brandstetter, an die Presse weitergegeben und in der Folge veröffentlicht worden. Diese Textnachrichten enthalten respektlose Äußerungen von Pilnacek, sowohl über einzelne Verfassungsrichter, als auch über die Institution als solche. Brandstetter selbst hat zwar keine solchen Äußerungen getätigt, sich aber  in seinen Antworten auf Pilnaceks Äußerungen auch nicht klar von ihnen distanziert; aufgrund des Drucks der Oppositionsparteien hat er inzwischen seinen Rückzug aus den VfGH mit Ende Juni angekündigt.

Pilnacek hat seine Äußerungen gestern als „unverzeihbar, nicht zu rechtfertigen und völlig unangemessen“ bezeichnet und sich dafür entschuldigt.

Diese Vorfälle haben mich zum Nachdenken über “Respekt” angeregt.

Ich bin davon überzeugt, daß jedem Menschen Respekt gebührt, weil er oder sie als Geschöpf im Ebenbild Gottes erschaffen wurde. Von vielen wurde beklagt, daß Pilnaceks Äußerungen Respekt von den Institutionen des Rechtsstaats  vermissen ließen, und vielleicht gebührt diesen Institution, sowie auch den Amtsträgern des Rechtsstaats als solchen, der Respekt der Staatsbürger und wahrscheinlich noch mehr der Beamten, die diesem Staat dienen.

Ich glaube jedoch nicht, daß jede Entscheidung oder Handlung, egal ob von einem einzelnen Menschen, von einem staatlichen Amtsträger oder von einer Institution wie dem Verfassungsgerichtshof, von mir als Staatsbürger respektiert werden muß. Klar muß ich mich im Normalfall daran halten bzw. die Folgen akzeptieren, wenn ich das nicht tue, aber respektieren?

Wenn der Verfassungsgerichtshof moralisch verwerfliche Entscheidungen trifft, wie jüngst im Fall Sterbehilfe, dann respektiere ich das nicht, dann respektiere ich weder den VfGH noch die einzelnen Richter, die so entschieden haben, für diese Entscheidung.

Wenn der Bundeskanzler die moralisch verwerfliche Entscheidung trifft, keine minderjährigen Flüchtlinge von den griechischen Inseln nach Österreich zu lassen, dann respektiere ich Sebastian Kurz als Mensch, der im Ebenbild Gottes geschaffen ist; ich respektiere das Amt des Bundeskanzlers an sich, aber für seine unbarmherzige Haltung gegenüber den Flüchtlingen und die daraus resultierenden Entscheidungen kann ich weder Sebastian Kurz als Person noch den Bundeskanzler der Republik Österreich respektieren. Bestenfalls nehme ich sie zur Kenntnis.

Wenn der amerikanische Präsident für das Recht eintritt, ungeborene Kinder umzubringen, dann respektiere ich Joe Biden als Mensch im Ebenbild Gottes, und ich respektiere grundsätzlich das Amt, das er ausübt, aber seine Unterstützung von Kindstötung und die Entscheidungen, die daraus resultieren, muß ich zwar zur Kenntnis nehmen, aber respektieren muß ich sie sicher nicht. Genausowenig muß ich ihn dafür respektieren, daß er sich zwar als Katholik bezeichnet, aber unmoralische Positionen einnimmt, die dieser Selbstbezeichnung widersprechen.

Das gilt übrigens nicht nur für Politiker und andere Prominente, sondern für uns alle: Wir alle können Respekt erwarten und verlangen als Geschöpfe im Ebenbild Gottes; Respekt für unsere Meinungen und Handlungen sind ein anderes Kapitel, und selbst in unserem liberalen Rechtsstaat steht uns dafür bestenfalls Toleranz zu, aber nicht Respekt – den müssen wir uns erst verdienen, und durch falsche Entscheidungen und verwerfliche Handlungen können wir ihn auch wieder verlieren.

  1. Das Handy wurde in einem Strafverfahren beschlagnahmt, und die Textnachrichten im Zuge des Ibiza-Ausschusses ans Parlament übergeben; diese Textnachrichten sind weder für das Strafverfahren noch für den Ibiza-Komplex relevant und waren als “vertraulich” eingestuft; die Weitergabe durch NEOS-Abgeordnete war daher höchst irregulär. Es handelte sich dabei um eine private Unterhaltung, bei der man eben nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legt; die Veröffentlichung derselben und die daraus resultierende öffentliche Be- und Verurteilung von Pilnacek und Brandstetter ist daher eine Verletzung ihrere Privatspäre, für die den verantwortlichen NEOS-Abgeordneten kein Respekt gebührt, was immer für Rechtfertigungen sie jetzt anführen.
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Ist Österreichs Solidarität mit Israel verfassungswidrig?

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Nachdem vor zwei Tagen (Freitag, 14. Mai 2021) die österreichische Bundesregierung Solidarität mit Israel bekundet hat, indem am Bundeskanzleramt und am Außenministerium die israelische Fahne gehisst wurde, haben einige besonders kluge Zeitgenossen (auf Facebook, aber auch der blaune Parteivorsitzende Hofer) gemeint, diese österreichische Solidaritätsbekundung für Israel widerspräche der verfassungsgemäßen immerwährenden Neutralität Österreichs.
 
Aber die Neutralität ist in Österreich immer schon militärisch und nicht weltanschaulich verstanden worden: Die Verfassung selbst definiert Neutralität überhaupt nicht, während das Neutralitätsgesetz von 1955 (im Verfassungsrang) sie militärisch definiert – keine Bündniszugehörigkeit, keine fremden Stützpunkte (siehe angehängter Screenshot).
 
Bei den Verhandlungen zum Staatsvertrag, mit dem das Neutralitätsgesetz politisch zusammenhängt, haben Österreichs Verhandler in Moskau den Begriff Neutralität nach dem Muster der Schweiz benutzt, um klarzustellen, dass es sich dabei nicht um Gesinnungsneutralität  handeln könne – deshalb war Österreich, wenn auch nicht in der NATO, doch immer ein westliches Land, und kann heute nicht moralisch neutral sein gegenüber terroristischen Vereinigungen wie der Hamas.
 
Diese Hamas feuert seit Tagen ununterbrochen Raketen auf die israelische Zivilbevölkerung ab; und sie tut das von Stützpunkten und Abschußbasen aus, die eingebettet sind in zivile Wohngebiete, die sich unmittelbar neben Spitälern und Schulen befinden – damit die notwendigen und gerechtfertigten Gegenschläge Israels möglichst viele zivile Opfer, darunter auch Kinder, fordern.
 
Angesichts dieser Situation steht die symbolische Solidaritätsbekundung Österreichs gegenüber Israel durch das Hissen der israelischen Fahne, eindeutig nicht im Widerspruch zur Verfassung, und ist gerade in Bezug auf Österreichs Geschichte durchaus angebracht: Schließlich sollten wir nicht vergessen, daß “Heimat bist du großer Söhne” leider auch Typen wie AH und nicht wenige seiner Schergen umfaßt – “groß” natürlich im Sinne ihrer traurigen weltgeschichtlichen Bedeutung, nicht im Sinn von moralischer Größe.
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Die kulturell konservative Mehrheit stärken?

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Im Telegraph vom 13. Mai 2021 schreibt Allister Heath,

«Was ist los mit Frankreich, diesem wunderbaren Land, das von seinen Politikern unerbittlich im Stich gelassen wird? Es liegt ein unverkennbarer Geruch von Panik in der Pariser Luft, ein zunehmendes Gefühl in Teilen der herrschenden Klasse, daß Frankreich, auseinandergerissen von Kulturkriegen, mit seiner Wirtschaft und Gesellschaft in nicht enden wollendem Abstieg, mit seinen riesigen Wohnanlagen in den Vorstädten andauernd an Kippen, sich dem Abgrund nähert.

Trotz allem Hohn sind Boris Johnsons jüngste Wahlerfolge nicht unbemerkt geblieben. Was, so fragen sich die vorausschauenderen Intellektuellen, wird Frankreichs Gegenstück zum Brexit sein, wenn, oder vielmehr, sobald es dazu kommt? Wird es eine Wiederholung von 1961 sein (ein fehlgeschlagener Putsch), von 1968 (linksradikaler Studentenaufstand), 1981 (Kommunisten in der Regierung), 1789 (eine echte Revolution), oder, hoffentlich, etwas weniger Gewaltsames, Konstruktiveres?

Die gilets jaunes (Gelbwesten) vor zwei Jahren waren ein falscher Alarm, aber wie wird sich die Wut von la France profonde das nächste Mal manifestieren? Emmanuel Macron hat zugegeben, daß “Leave” eine Abstimmung über einen Frexit gewinnen würde – aber die will niemand riskieren. Es ist wirklich schade: Frankreich, das Land wo ich aufwuchs, braucht einen katharsischen “Reset” wie Brexit, ein politisches Erdbeben, das weder linksradikal noch rechtsradikal ist, welches aber endlich die kulturell konservative Mehrheit stärkt.»

Hier sind meine Gedanken dazu als Nicht-Experte:

Das Problem ist, daß sich selbst die gemäßigte Linke gegenüber den kulturell Konservativen, die sie als rechtsradikal wahrnehmen[1], zunehmend als überlegene Elite fühlt. Deshalb werden sie sich nicht leicht mit Veränderungen abfinden, welche diese “Deplorables” (“Bedauernswerten”), um mit Hillary Clinton zu sprechen, stärken. Das ist nicht nur ein französisches Problem; das trifft in der gesamten westlichen Welt zu.

Ich bin gespannt, wie die Dinge in Großbritannien weitergehen. So sehr ich den Brexit bedaure, scheint er dort genau so einen “Reset” ausgelöst oder zumindest begonnen. Aber während größere Länder wie Großbritannien, Frankreich, oder auch Deutschland sich einen Brexit, Frexit oder Dexit leisten können, ohne daß ihre Wirtschaft allzu viel Schaden nimmt, wäre es für die kleineren Länder, aber auch Italien oder Spanien, katastrophal, wenn sie die EU verlassen oder diese auseinanderbrechen würde – trotz aller Fehler und Schwächen der Union. Unter anderem würde das bedeuten, daß die Wirtschaft unserer Länder noch mehr von den USA und China dominiert würde, als das jetzt schon der Fall ist – es gäbe kein Gegengewicht mehr.

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  1. wenn es z.B. um Positionen wie die Realität und Unabänderlichkeit des biologischen Geschlechts, um die Ehe ausschließlich zwischen Mann und Frau, den Schutz des ungeborenen Lebens, usw. geht[]
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Christenverfolgung?

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Es gibt immer wieder Berichte, daß Christen mit der Polizei in Konflikt kommen, weil sie in der Öffentlichkeit gegen Homosexualität oder gegen die gleichgeschlechtliche Ehe predigen, zuletzt dieser Bericht auf Churchleaders.com. Auch die Verurteilung von Pastor Olaf Latzel wegen “Volksverhetzung” in Bremen ist ein ähnlicher Fall.

Hier ist meine Meinung dazu:

Natürlich sollten auch Christen ihr Recht auf Meinungs- und Redefreiheit ausüben können, und politisch gesehen ist die zunehmende Unterdrückung dieses demokratischen Grundrechts (indem man manche Meinungen als Haßrede verbietet) problematisch und besorgniserregend.

ABER: Geistlich gesehen ist unser Auftrag als Christen und Kirche nicht, der ungläubigen Welt christliche Moral zu predigen, sondern Jesus Christus als Herrn, als den einzigen Erlöser und Heiland, zu verkündigen.

Wenn Menschen zu Jesu kommen und wiedergeboren werden, dann wird sie der Heilige Geist in alle Wahrheit leiten, und Ihn kann die Polizei schließlich nicht festnehmen.

Natürlich werden wir als Christen zunehmend diskriminiert werden, in den verschiedensten Bereichen, wenn wir unsere Sicht der Dinge klar zum Ausdruck bringen, oder uns an gewissen Dingen nicht beteiligen wollen (z.B. Abtreibung oder Hochzeiten von gleichgeschlechtlichen Paaren), und das ist gerade in Ländern, die sich ihrer liberalen Gesellschaftsordnung rühmen, eine ärgerliche Entwicklung, weil hier gerade diejenigen, die am lautesten nach Toleranz schreien, äußerst intolerant agieren.

Aber ich warne davor, von Christenverfolgung zu reden (auch nur andeutungsweise), solange wir Jesus als den Herrn und gekreuzigten und auferstandenen Christus und Erlöser predigen dürfen.

Wenn wir nämlich die Diskriminierung, die wir manchmal und in bestimmten Bereichen hier in Europa und anderen westlichen Ländern erleben, gleichsetzen mit der gewaltsamen Unterdrückung und Verfolgung zum Beispiel in Nordkorea, China, oder auch Indien, oder auch mit der gewaltsamen Verfolgung christlicher Flüchtlinge durch muslimische Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern hier bei uns in Europa, dann läuft das auf eine Geringschätzung des Leidens unserer Geschwister in diesen Ländern hinaus. Und wenn wir jetzt schon über “Verfolgung” klagen, wie werden wir damit umgehen, wenn wir tatsächlich einmal mit realer Verfolgung konfrontiert sind?

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Eine wachsende Welle von Antisemitismus

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In einem Artikel aus Anlaß des 60. Jahrestages des Eichmann-Prozesses in Israel schreibt die Holocaust-Historikerin Deborah E. Lipstadt,

«Angesichts der wachsende Welle von Antisemitismus, die wir heute sehen, beunruhigt mich, daß so viele Menschen diese Geißel nur unter ihren politischen Gegnern sehen, während sie für Antisemitismus in ihren eigenen Reihen blind sind. Dies trifft an beiden Enden des politischen Spektrums zu.

Aber … Antisemitismus muß bekämpft werden, egal wo er auftritt oder herkommt. Ich muß ihn nicht nur in denen bekämpfen, mit denen mich nichts verbindet und deren Ansichten ich verabscheue, sondern ich muß auch diejenigen zur Rechenschaft ziehen, deren Ansichten zu anderen Themen ich teile.»

Das ist eine wichtige Erkenntnis, nicht nur, aber ganz besonders im Hinblick auf Antisemitismus, und ganz besonders wichtig in den Ländern, die für die Schoah hauptverantwortlich waren.

 

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Die häufigste Ursache für Spaltungen?

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Die Karfreitagspredigt von P. Raniero Cantalamessa O.F.M.Cap., dem Prediger des Päpstlichen Hauses, richtete sich naturgemäß an Katholiken. Einiges was P. Raniero darin sagt, kann allerdings auch uns evangelikale Christen zum Nachdenken darüber anregen, wie wir miteinander, vor allem bei unterschiedlichen Meinungen zu weltlichen Themen, umgehen:

Was ist die häufigste Ursache für Spaltungen unter Katholiken? Es ist nicht das Dogma, es sind nicht die Sakramente und die Ämter: alles Dinge, die wir durch die einzigartige Gnade Gottes unversehrt und einstimmig bewahren. Nein,es ist die politische Option, wenn sie die religiöse und kirchliche ablöst und eine Ideologie vertritt. Dies ist der eigentliche Faktor der Spaltung in bestimmten Teilen der Welt, auch wenn er verschwiegen oder verächtlich geleugnet wird. Dies ist eine Sünde, im wahrsten Sinne des Wortes. Es bedeutet, dass das „Reich dieser Welt” im eigenen Herzen wichtiger geworden ist als das Reich Gottes.

Ich glaube, dass wir alle aufgerufen sind, diesbezüglich eine ernsthafte Gewissensprüfung vorzunehmen und uns zu bekehren. Denn das ist schlechthin das Werk dessen, dessen Name „diabolos” ist, d.h. der Spalter, der Feind, der Unkraut sät, wie Jesus ihn in seinem Gleichnis definiert (vgl. Mt 13,25).

Wir müssen aus dem Evangelium und aus dem Beispiel Jesu lernen. Um ihn herum gab es eine starke politische Polarisierung. Es gab vier Parteien: die Pharisäer, die Sadduzäer, die Herodianer und die Zeloten. Jesus ergriff für keinen von ihnen Partei und widerstand energisch den Versuchen, ihn auf die eine oder andere Seite zu ziehen. Die frühe christliche Gemeinde folgte ihm in dieser Wahl treu. Dies ist ein Beispiel vor allem für Hirten, die sich um die ganze Herde kümmern, nicht nur um einen Teil davon. Sie sind daher die ersten, die eine ernsthafte Gewissensprüfung vornehmen und sich fragen müssen, wohin sie ihre Herde führen: ob auf die eigene Seite oder auf die Seite Jesu. Das Zweite Vatikanische Konzil vertraut vor allem den Laien die Aufgabe an, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Erwägungen des Evangeliums in Entscheidungen zu übersetzen, die auch anders ausfallen können, sofern sie immer respektvoll gegenüber den anderen und friedvoll sind.

Dieses Problem, daß Christen eine politische Ideologie oder Meinung so wichtig wird, daß sie darüber den geschwisterlichen Umgang mit anderen Christen vergessen, gibt es nicht nur unter Katholiken, sondern auch unter uns Evangelikalen.

Auch bei uns sollten sich die Hirten (das ist es nämlich, was “Pastor” bedeutet) um die ganze Herde kümmern, und sich daher aus politischen Kontroversen möglichst heraushalten; auch bei uns gilt (wenn auch nicht vom Zweiten Vatikanum aus), daß wir, als Christen und Staatsbürger, die Aufgabe haben, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Erwägungen des Evangeliums in Entscheidungen zu übersetzen, die auch unterschiedlich ausfallen können, sofern sie immer respektvoll gegenüber den anderen und friedvoll sind.

Wie wichtig es ist, daß wir daran erinnert werden, ist in den letzten Jahren, in den politischen Kontroversen in verschiedenen Ländern (Trump, Brexit, Ausländer- und Flüchtlingspolitik), aber auch in den Reaktionen auf die Covid-Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen klar sichtbar geworden.

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Was bedeutet “FTP”?

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In meiner Lektüre in den vergangenen Monaten sind mir eine Reihe neuer Kürzel begegnet, wie zum Beispiel “BLM“. Vor kurzem ist mir ein anderes Kürzel aufgefallen, eines, das ich selbst oft verwende: FTP.

Untergekommen ist es mir in einem Kontext, wo es offenbar eine brutalere und umfangreichere Variante von “Defund the police” darstellte, mit dem Wortlaut, “F*ck the police“.

Das stellt natürlich eine Schwierigkeit für mich dar, denn wie schon gesagt verwende ich dieses Kürzel relativ oft, in seiner ursprünglichen Bedeutung von “File Transfer Protocol“, einem ehrwürdigen und schon etwas angegrautem Teil der Standard-Netzwerk-Programme in den Betriebssystemen UNIX und Linux (und inzwischen auch in den meisten anderen).

Deshalb möchte ich klarstellen, damit es zu keinen Mißverständnissen kommt:

Wenn ich das Kürzel “FTP” auf neutrale oder positive Weise verwende, dann bezieht sich das auf das File Transfer Protocol, auf die verschiedenen Programme, die es in den verschiedenen Betriebssystemen implementieren, sowie auf die Tätigkeit, mit diesen Programmen Datein zu kopieren. Weil es inzwischen bereits weit bequemere und effizientere Methoden gibt, Dateien zu kopieren, verwende ich es manchmal auch in negativer Weise mit der gleichen Bedeutung.

Ich werde dieses Kürzel fast nie in seiner neuen, “politischen” Bedeutung verwenden, weil ich dagegen bin, Worte auf diese Weise zu mißbrauchen, und weil ich auch nicht dafür bin, die Polizei zu mißbrauchen. Wenn es um Polizeibrutalität oder andere illegale Aktivitäten von Polizeibeamten geht (und ich zweifle nicht daran, daß es das gibt, denn Polizeiarbeit ist mit Machtausübung verbunden, und das ist sehr attraktiv für gestörte Menschen, die andere beherrschen wollen), dann gibt es passendere und effektivere Methoden, sich dagegen zu wehren, als der obszöne Vorschlag, den “FTP” impliziert.

 

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“Progressive” Dummheit …

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Ich habe hier schon viel geschrieben über die Unsäglichkeiten, die von Präsident Trump und seinen republikanischen Unterstützern kommen, und am Mittwoch werden wir noch mehr von diesem Unsinn erleben.

Aber auch die Demokraten können es. Nicht nur, daß sich Joe Biden als superfrommer Katholik gibt, während er gleichzeitig ignoriert, was die katholische Kirche zu Abtreibung und sexueller Moral und Ethik zu sagen hat, hatten wir gestern (3. Januar 2021) ein Paradebeispiel für “progressiven” Unsinn bei der Eröffnung der neuen Legislaturperiode im US-amerikanischen Kongress.

Zum Auftakt verlas der Kongressabgeordnete Emanuel Cleaver von den Demokraten, der auch Methodistenpastor ist, ein Gebet, das im Wesentlichen dem Aaronitischen Segen (Birkat Kohanim) entspricht:

“Möge der Gott, der die Welt erschaffen hat, und alles was in ihr ist, uns segnen und behüten.
Möge der Herr sein Antlitz leuchten lassen über uns und uns gnädig sein.
Möge der Herr das Licht seines Angesichts über uns erheben und uns Frieden schenken – Frieden in unseren Familien, Frieden in diesem Land, und, wenn ich es wagen darf, darum zu bitten, o Herr, Frieden auch in dieser Kammer, jetzt und allezeit.”

So weit, so gut. Dann aber wurde es sehr eigenartig. Hier ist der Schluß des Gebets:

“Wir bitten dies im Namen des monotheistischen Gottes, Brahma, und der Götter, die in vielen verschiedenen Religionen mit vielen verschiedenen Namen bekannt sind. Amen und Awoman.”

Es stellen sich ein paar Fragen:

1. Sollte ein Methodistenpastor im Namen von “Brahma, und der Götter, die in vielen verschiedenen Religionen mit vielen verschiedenen Namen bekannt sind” beten?

2. Sollte ein Methodistenpastor nicht eigentlich wissen, daß “Amen” hebräisch ist und nichts, aber auch gar nichts, mit “man/men” und “woman/women” zu tun hat?

3. Sollte jemand, der gebildet genug ist, um seinen Bundesstaat im Kongress zu vertreten, nicht wissen, daß es rein sprachlich keinen Sinn macht, Gott im Namen Gottes um etwas zu bitten? Wenn man die Dreieinigkeit durch viele verschiedene Götter ersetzt, dann ist die Formel “beten im Namen von …” nicht nur theologisch unsinnig, sondern ist auch sprachlich Unsinn. Wenn zu mir jemand sagt, “Ich bitte dich im Namen von Wolf, daß Du mir EUR100 borgst,” frage ich mich, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.

Jemand hat als Kommentar auf das Video unten geschrieben, “Wenn du schon ‘woke’ sein mußt, dann sei wenigstens ein gebildeter ‘woke'”. Aber diese Ideologie als “woke” zu bezeichnen, ist eine Beleidigung für die afroamerikanische Community, die den Begriff “woke” geprägt hat für jemanden, der für ethnische und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten wach ist, nicht für die Schicki-Micki-Ideologien der linken Eliten.

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Der VfGH kippt das Verbot der Beihilfe zum Suizid

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Wie “Die Presse” berichtet, hat der Verfassungsgerichtshof entschieden, daß das Verbot “ausnahmslos jeder Art der Beihilfe zur Selbsttötung” verfassungswidrig ist.

Das ist ein halber Dammbruch:

Zum Einen bleibt die Tötung auf Verlangen weiterhin verboten und strafbar, und zum Anderen liegt es jetzt bei der Politik, den Rahmen abzustecken, innerhalb dessen die Beihilfe zur Selbsttötung erlaubt ist.

Das große Problem bei einem halben Dammbruch ist, daß die dadurch in Bewegung gesetzten Wassermassen früher oder später den ganzen Damm wegspülen. In diesem Fall heißt das, wenn wir es nicht schaffen, die Beihilfe zum Suizid so zu regeln, daß es der Verfassung entspricht, bleibt sie ungeregelt erlaubt, und dann wächst auch der Druck, die Tötung auf Verlangen zu erlauben, da sie ja nur eine Sonderform der Beihilfe zur Selbsttötung darstellt.

Eine Reaktion auf diese Entscheidung, die mir in den Sozialen Medien untergekommen ist, ist:

Wir müssen alles unternehmen, um sicherzustellen, daß in unserer Gesellschaft niemand den Wunsch verspürt, seinem Leben verfrüht ein Ende zu setzen.

Und während das ein lobenswerter Gedanke ist, ist er meiner Meinung nach auch eine Utopie. Realistisch gesehen kann man nicht sicherstellen, daß niemand so sehr am Leben verzweifelt, daß er es beenden will; dazu sind die Gründe dafür zu vielfältig.

Vielmehr müssen wir dafür eintreten, und unsere Parlamentarier müssen dafür eintreten, daß die Regierung möglichst bald neue Regeln formuliert, die den Schaden dieser Entscheidung möglichst begrenzt:

Wir müssen sicherstellen, daß niemand dazu gedrängt wird, sein irdisches Leben selbst oder mit fremder Hilfe verfrüht zu beenden, und daß es weiterhin erlaubt bleibt, diese neue Rechtslage als moralisch und ethisch problematisch zu bezeichnen.

Denn die Erfahrung in anderen Ländern, und auch auf anderen Gebieten, hat gezeigt, daß, sobald etwas einmal erlaubt ist, dann wächst sehr schnell der Druck, getrieben von vielen Interessen und Motiven, es auch zu tun: also z.B. lieber Schluß zu machen, als den Kindern und dem Gesundheitssystem zur Last zu fallen. Und es wächst dann auch der Druck, jede negative Meinungsäußerung zu dem Thema zu unterlassen oder massiv ausgegrenzt zu werden.

Wie bei so vielen anderen Themen glaube ich nicht, daß wir es schaffen werden, das Ruder komplett herumzureißen – in einer Demokratie kann eine “kleine Schar” (was wir lt. Jesus sind) nicht erwarten, die Gesetze ganz in unserem Sinne zu bestimmen — alle derartigen Versuche haben in der Vergangenheit zu negativen Entwicklungen geführt. Aber Selbstbestimmung gilt in unserer Gesellschaft als hohes und schützenswertes Gut, und unter diesem Titel müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, den Dammbruch möglichst lange aufzuhalten.

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