Lobpreis-Enunziation

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Es gibt sie immer noch, die christlichen Gemeinden, die kein professionelles Lobpreis- oder Musikteam haben, zumindest nicht jeden Sonntag. Da kommen dann “Amateure” zum Einsatz.

Für die erfordert es meist einigen Mut, sich vorne hinzustellen und zu singen, und ich will da ganz vorsichtig sein mit Kritik, will aber trotzdem etwas erwähnen, was mir in solchen Situationn immer wieder auffällt:

In normaler Konversation neigen wir alle dazu, die einzelnen Laute, aus denen sich Worte zusammensetzen, seien es Vokale oder Konsonanten, nicht allzu genau auszusprechen. Teilweise ist das auch mundart- oder dialektbedingt – wir Österreicher neigen z.B. dazu, ‘t’ und ‘d’ ziemlich gleich auszusprechen. In normalen Gesprächen funktioniert das auch ziemlich gut; wenn es jedoch über eine Soundanlage im für Gemeinden erschwinglichen Preissegment läuft, und erst recht, wenn es sich um Gesang handelt, wird es schnell schwer verständlich.

Wir brauchen keine Schauspielausbildung, kein Burgtheater-Deutsch, aber wir sollten so sprechen oder singen, daß man zwischen ähnlichen Lauten unterscheiden kann, und daß die Konsonanten am Ende von Worten nicht verschluckt werden. Man nennt das “Enunziation“.

Ein paar Beispiele: ‘u’ und ‘ü’ sind zwei unterschiedliche Laute, ebenso ‘ei’ und ‘eu’; “Herr” hat ein r am Schluss, oder zumindest ein ‘a’ (“Hea”); und “Gott” hat ein ‘t’ am Ende, welches von Soundanlagen leicht unterschlagen wird, wenn man es als ‘d’ ausspricht.

Wenn Du also selbst als Amateur in der Gemeinde Lobpreis leitest, achte ein wenig auf die deutliche Enunziation: kann man verstehen, was du singst, auch wenn man den Text nicht kennt oder vorne auf der Leinwand sieht?

Und wenn Du für die Gottesdienstgestaltung oder die Bedienung der Soundanlage zuständig bist, achte darauf, wie verständlich die Sänger oder Sängerinnen auf der Bühne singen und nütze die Autorität Deiner Position, um konstruktive Verbesserungsvorschläge zu machen – genauso, wie du den Leuten erklärst, daß sie das Mikro vor den Mund halten und hinein singen sollen, statt es irgendwo vor den Brustkorb zu halten und darüber hinweg zu singen.

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