Israel im Krieg: Gaza und Iran
Eine Welt in Frieden, ohne Kriege oder militärische Konflikte – wie immer man sie nennen mag – ist ein Traum, den die meisten von uns hegen. Doch die harte Realität und die Prophetien, die Gott uns in der Bibel gegeben hat, zeigen, dass er ein Traum bleiben wird, bis Christus wiederkehrt.
Bis dahin haben Staaten, die angegriffen oder bedroht werden, ein legitimes Recht auf Selbstverteidigung. Das gilt für die Ukraine und ihre Verteidigung gegen Wladimir „Schlächter“ Putins Russland ebenso wie – und ganz besonders – für Israel, einen wiedergeborenen Staat, der nach den Gräueln der Schoah entstand, als ein Großteil der Welt wegschaute, während die Schergen Hitlers, dieses anderen Schlächters, das jüdische Volk und andere Gruppen zu vernichten suchten.
Seit über 70 Jahren lebt Israel mit Feinden, deren offizielles Ziel die Zerstörung des Staates und die Vernichtung des jüdischen Volkes ist, und hat sich mit bemerkenswerter Zurückhaltung gegen wiederholte Angriffe sowie eine andauernde Terrorkampagne verteidigt – bis die Terrororganisation Hamas mit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 eine rote Linie überschritt. Wenig überraschend reagierte Israel, mit dem klaren Ziel, die Geiseln aus Gaza zu befreien und Hamas als militärische Kraft zu zerschlagen.
Leider kämpft Hamas schmutzig und versteckt ihre Stellungen inmitten der Zivilbevölkerung 1 – in der Absicht, hohe zivile Opferzahlen zu provozieren 2 und damit die internationale Kritik an Israel zu steigern. Daher erscheinen beide Ziele inzwischen kaum erreichbar: Abgesehen von weiteren Deals, bei denen Hamas-Terroristen in israelischen Gefängnissen gegen wenige lebende Geiseln oder die Leichen ermordeter Geiseln ausgetauscht werden, ist es unwahrscheinlich, dass Israel die Verbliebenen retten kann. Hamas hingegen verfügt über ein scheinbar endloses Reservoir, um getötete Kämpfer zu ersetzen 3, ebenso wie über internationale Sponsoren mit tiefen Taschen.
Der prominenteste Unterstützer von Hamas ist das islamistische Regime in Teheran, Iran, das seit Jahren ein Atomprogramm verfolgt, nicht nur zu zivilen Zwecken, sondern mit dem Ziel, Nuklearwaffen zu besitzen und damit die Region und die Welt zu dominieren. Kein Wunder also, dass Israel dies seit Jahrzehnten als existentielle Bedrohung betrachtet – und nun gehandelt hat: Es hat gestern Schläge geführt gegen iranische Nuklearanlagen, Militärstützpunkte und führende Köpfe des Atom- und Militärprogramms.
Es ist noch zu früh, um zu beurteilen, wie erfolgreich (d. h. langfristig wirksam) diese Operation Rising Lion 4 war. Doch anders als der Krieg in Gaza – der in meinen Augen seinen Sinn verloren hat und offenbar nur noch dazu dient, den Premierminister im Amt (und damit vor seinen juristischen Problemen zu schützen) – waren die gestrigen Angriffe auf Iran ein legitimer Akt der Selbstverteidigung. Meine Hoffnung und mein Gebet sind, dass diese Aktion (und ihre wahrscheinlichen Folgeschläge) nicht nur die iranische Nuklearbedrohung beseitigen, sondern auch die iranische Opposition ermutigen und stärken, gegen das radikal-islamische Regime aufzustehen.
__________- Hamas verlegt seine militärischen Einrichtungen nicht nur in Wohngebiete, sondern auch in und unter Schulen und Krankenhäuser.[↩]
- Die international gemeldeten Opferzahlen stammen vom Gesundheitsministerium in Gaza, das von Hamas kontrolliert wird. Es unterscheidet weder zwischen getöteten Kämpfern noch zivilen Opfern und bläht die Zahlen vermutlich auf.[↩]
- Dieses Reservoir relativiert die Annahme, alle oder die meisten zivilen Opfer seien „unschuldige Zivilisten“: Obwohl die Proteste gegen Hamas in Gaza zunehmen, genießt die Organisation weiterhin große Unterstützung in der Bevölkerung. In jedem Krieg gibt es zivile Opfer; in der Regel unterstützen manche Zivilisten ihr Regime, andere nicht – so war es im Zweiten Weltkrieg und so ist es heute in Russland.[↩]
- Der Name stammt aus Numeri (4. Mose) 23,24 und spielt möglicherweise auch auf die vorislamische Flagge Irans mit Löwe und Sonne an.[↩]