Christlicher Dienst vs. Christliche Gemeinde

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Im Gespräch mit einer Freundin, die einen christlichen Dienst leitet, sagte sie, daß der Dienst nun “gesund geschrumpft” ist: Mehrere Mitarbeiter sind zu einem ähnlichen Dienst gewechselt, und sie fand klare Worte für jene anderen, die nur Mitläufer waren, ohne wirklich ihren Beitrag zu leisten, was zu einem weiteren Exodus führte. Jetzt hat sie ein kleines Team von Menschen, die alle an einem Strang ziehen.

In vielerlei Hinsicht sind eine christliche Gemeinde und ein christlicher Dienst sehr ähnlich, nicht nur, weil sie beide christliche Werte vertreten und christliche Ziele verfolgen: Sie sind eine Gruppe von Christen; hin und wieder wandern einige zur “Konkurrenz” ab; Menschen engagieren sich auf unterschiedlichen Ebenen, und einige können tatsächlich als bloße Mitläufer beschrieben werden.

Es wäre jedoch fatal, eine Gemeinde “gesund schrumpfen” zu wollen:

Ein christlicher Dienst hat, über das hoffentlich vorhandene Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitern hinaus, eine klar definierte Aufgabe, die erfüllt werden muß. Dafür ist es wichtig, daß alle Mitarbeiter tatsächlich ihren Teil beitragen, und ein “Gesundschrumpfen” kann tatsächlich gesund sein.

Im Gegensatz dazu ist eine christliche Gemeinde in erster Linie eine Gemeinschaft, eine Familie, der Leib Christi: ein Ort, wo die Liebe Christi gelebt und dadurch sichtbar gemacht wird. In jeder Familie und jedem menschlichen Körper gibt es natürlich stärkere und schwächere Mitglieder – Menschen, die mehr oder weniger fleißig, mit mehr oder weniger Geschick, zum Leben der Gemeinschaft beitragen, und es gehört zur Berufung der Stärkeren, die Schwächeren zu tragen.

Vor ein paar Tagen erzählte mir ein Bruder, daß er aus einer Gemeinde ausgeschlossen wurde, weil er krank sei. Er gab mir keine Einzelheiten über seine Krankheit, ich kenne die Gemeinde nicht wirklich und kann daher nicht feststellen, was tatsächlich passiert ist; aber dieser Bruder fühlt sich in dieser Situation nicht getragen, sondern verlassen, er hat nicht Gottes Liebe erfahren, sondern Gleichgültigkeit und Mangel an Barmherzigkeit.

“Leistungsdenken” hat seinen Platz in einem Unternehmen, einer Firma; in einer Familie, und damit in der Gemeinde, ist es fehl am Platze.

“Tragt einer des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen”, sagt der Apostel Paulus, und er sagt auch, daß wir die schwächeren Mitglieder nicht richten oder verachten, sondern ehren sollen.

Als Christus davon sprach, ein Glied, das uns ärgert oder zum Anstoß wird, auszureißen, sprach er von unseren menschlichen Körpern, und meistens reißen wir nicht buchstäblich einen Arm ab oder ein Auge aus; aber sehr wichtig ist, daß er nicht von Seinem Körper sprach, als Er davon sprach, anstößige Glieder auszureißen – da es Sein Körper ist, steht es nur Ihm zu, dies zu tun. Im Gegenteil, Er warnt uns davor, zu versuchen, Weizen von Unkraut zu unterscheiden, und sagt uns, das Unkraut in Ruhe zu lassen: Er sagt es nicht, aber ganz ehrlich, Er, der Wasser in den besten Wein verwandelte, kann sicherlich Unkraut in den feinsten Weizen verwandeln.

“Seht, wie sie einander lieben!” – das ist es, was Menschen außerhalb der Kirche und unserer Gemeinden über uns sagen sollten, nicht “Seht, wie effizient sie sind.”

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