“The Russians” are not the enemy!

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On social media, in addition to many positive posts and comments of support for Ukraine, and the rather annoying comments from Putin’s defenders, there are unfortunately also comments which condemn and castigate “the Russians” and hold them responsible for the disaster happening in Ukraine.

Folks, please keep in mind that Russia is still not a true, functioning democratic country; that despite the fact that there seem to be relatively free elections, the operative word is “relatively” and information in the run-up to these elections is very much restricted, and candidates are randomly excluded or sent to prison camps on various pretexts.

And unlike in our western countries, once elected the Russian president is subject to hardly any checks of his power and he can pretty much do as he pleases.

The war in Ukraine was started and is controlled by Vladimir Putin and a relatively small inner circle of influential people; a wider circle including many of the well-known oligarchs supports this system because they have used it to accumulate their millions.

Ordinary Russian citizens, including most of the soldiers on the ground in Ukraine, have no influence at all on these decisions; if they speak out against them they risk their livelihood and a prison sentence.

For all these reasons we should be really careful not to blame “the Russians”. And the Ukrainians demonstrate this.

In this photo taken from a video clip circulated on Telegram and Twitter, a captured young Russian soldier is seen sipping tea and eating a snack as he tries to compose himself. A woman standing next to him is trying to connect a video call to his home. Soon the call connects and the soldier breaks into tears. He looks too stunned to speak but he blows kisses to the camera, as people pat him on his back to calm him down.  In the video a bystander can be heard saying in the video, “These young men, it’s not their fault. They don’t know why they are here.” Another person joins him and says, “They are using old maps, they are lost.”

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„Die Russen“ sind nicht der Feind!

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In den sozialen Medien gibt es neben vielen positiven Postings und Kommentaren der Unterstützung für die Ukraine, und den ärgerlichen Kommentaren von Putin-Verteidigern, leider auch Kommentare, die “die Russen” verurteilen und beschimpfen, und für die Katastrophe in der Ukraine verantwortlich machen.

Leute, denkt daran, daß Russland immer noch keine wirkliche funktionierende Demokratie ist; daß auch, wenn es **relativ** freie Wahlen gibt, die Information der Wähler im Vorfeld der Wahl sehr eingeschränkt ist und Kandidaten willkürliche von der Wahl ausgeschlossen oder unter verschiedenen Vorwänden in Straflagern landen.

Und im Gegensatz zu unseren westlichen Staaten unterliegt in Russland ein einmal gewählter Präsident fast keiner Kontrolle und kann praktisch tun und lassen, was er will.

Der Krieg in der Ukraine wird von Vladimir Putin und einem relativ kleinen Kreis von einflußreichen Leuten direkt verantwortet; ein weiterer Kreis, zu dem viele der bekannten Oligarchen gehören, unterstützt dieses System, weil sie es ausgenutzt haben, um ihre Millionen anzuhäufen.

Die normalen Bürger Russlands, einschließlich der meisten Soldaten im Feld in der Ukraine, haben keinerlei Einfluß auf diese Entscheidungen; wenn sie sich dagegen aussprechen, riskieren sie den Verlust ihrer Existenz und landen sogar im Gefängnis.

Deshalb sollten wir sehr vorsichtig sein mit Schuldzuweisungen an “die Russen.” Und die Ukrainer sind uns da ein Vorbild.

Dieses Foto ist aus einem Video-Clip, der auf Telegram und Twitter verbreitet wurde. Man sieht hier einen gefangengenommenen russischen Soldaten, der Tee trinkt und einen Snack ißt, während eine Frau mit dem Handy eine Video-Verbindung zu seiner Frau herstellt. Sobald die Verbindung steht, bricht der Soldat in Tränen aus; er ist zu bewegt, um zu sprechen, aber er bläst Küsschen zur Kamera, während ihm Leute auf den Rücken klopfen, um ihn zu beruhigen. In dem Video hört man einen Mann sagen, “Diese jungen Männer, das ist nicht ihre Schuld. Sie wissen nicht, warum sie hier sind.” Ein anderer Mann sagt, “Sie haben veraltete Landkarten, sie haben sich verirrt.”

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Ukraine-Krieg: Unnütze Spekulationen

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Seit dem Beginn des von Putin angezettelten Krieges gegen die Ukraine bin ich auf sozialen Medien auf einige Kommentare von Christen gestoßen, bei denen ich mir nur an den Kopf greifen kann. Ich möchte zwei davon ansprechen.

Das Endzeit-Szenario

Das ist die Idee, daß der Krieg gegen die Ukraine Teil der Ereignisse ist, die im Neuen Testament für die Endzeit, kurz vor der Wiederkunft Christi, vorhergesagt werden. Deshalb ist es nicht nur sinnlos für ein Ende dieses Krieges zu beten, sondern stellt auch Ungehorsam gegenüber Gott dar. Er hat das vorherbestimmt und vorhergesagt, es passiert, und dagegen anbeten ist sinnlos.

Leute, das ist eine ganz zynische, unbiblische und unchristliche Vorstellung, Schwachsinn pur!

Die Heilige Schrift sagt uns, daß Gott keine Freude hat am Tod des Sünders, sie sagt uns auch, daß Jesus der Friedefürst ist und wir Friedensstifter sein sollen. Und schließlich sagt sie uns auch, daß wir zwar jederzeit für Jesu Wiederkunft bereit sein sollen, jedoch eitle Spekulationen über die Endzeit meiden sollen. Deshalb ist es nie falsch, für ein Ende von Krieg, Leid, Not, Armut, usw. zu beten sondern immer eine heilige Aufgabe für alle, die sich Jünger Jesu nennen.

Was Gott dann damit macht, wie Er unsere gebete erhört und beantwortet, ist eine andere Frage; aber beten dürfen und sollen wir — und auch aktiv und praktisch helfen, so wie es uns möglich ist.

Das Straf-Szenario

Einige Christen haben geäußert, daß Putins Invasion wohl Gottes Strafe ist für die liberale Abtreibungs-Gesetzgebung der Ukraine, für die vielen ungeborenen Kinder, die dort jeden Tag sterben – und wer sind wir denn, daß wir gegen Gottes Strafe anbeten wollen?

Ich halte das für selbstgerechten Unsinn, eine weder biblisch noch durch sonstige Fakten belegbare Privatmeinung, die uns nicht von der Pflicht entbindet, für Frieden zu beten und wo es geht, praktisch zu helfen.

Erstens finden in Russland wesentlich mehr Abtreibungen statt, als in der Ukraine, und zweitens “verdanken” beide Länder ihre Abtreibungsgesetze der Sowjetunion, wo man nicht davon reden kann, daß diese Gesetze demokratisch beschlossen worden wären.

Im Gegensatz dazu bewegen sich unsere westlichen Staaten sehr wohl auf demokratischem Weg in Richtung immer “liberalerer” Gesetzgebung, sowohl was Abtreibung als auch Sterbehilfe und Euthanasie angeht.

Wenn also jemand so eine drastische Strafe Gottes verdient hätte, dann ist das wohl nicht die Ukraine. Überhaupt ist es nicht nur ziemlich arrogant, irgendwelche katastrophalen Ereignisse als Gottesstrafe für jemand anderen zu bezeichnen, sondern es verletzt auch das biblische Gebot, nicht zu richten.

Und Putin als Verteidiger christlicher Werte ist überhaupt eine perverse Vorstellung.

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Ukraine Invasion: Idle Speculation

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In the days since the beginning of Putin’s invasion of the Ukraine I have come across some comments from fellow Christians which leave me scratching my head. I want to address two ideas from these comments.

The End Times Scenario

This is the idea that the war in Russia is part of the scenario for the End Times predicted in the Bible, and that therefore it is (a) fruitless and (b) contrary to God’s will for us to pray for an end to that war. It’s been prophesied, it’s happening, and there is no point praying.

Folks, that is cynical, unbiblical, un-Christian nonsense!

Scripture tells us that God does not desire the death of the sinner; it tells us that Jesus is the Prince of Peace and that we should be peace makers. And while we should always be prepared and ready for Christ’s return we are to avoid idle speculations about its timing.

Therefore it is never wrong to pray for an end to war, suffering, poverty, etc; rather, it is the sacred responsibility of all who claim to be Jesus followers.

What God does in response to our prayers, how He hears and answers them, is another question; but there is no doubt that we may and should pray—and help in practical ways as we are able.

The God’s Punishment Scenario

Some Christians have advanced the idea that Putin’s invasion is God’s punishment for the Ukraine’s liberal abortion legislation and the many unborn children who die there every day – and who are we to pray against God’s punishment?

I think that is selfrighteous nonsense, a private interpretation which cannot be justified either biblically or by other facts.

For one thing, many more abortions are taking place in Russia than in Ukraine; for another, both countries have inherited their abortion legislation from the Soviet Union where laws were not arrived at democratically, by any stretch of the imagination.

Our “western” countries, on the other hand, are democratically moving to ever more “liberal” laws, not only regarding abortion but also assisted suicide and euthanasia.

So, if there is a country that has deserved such drastic punishment from God, it is hardly Ukraine; and proclaiming some catastrophic event a punishment from God is not only arrogant but also contravenes the biblical injunction not to judge.

And Putin as the defender of Christian values is a truly perverse notion.

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Ist humanitäre Hilfe Neutralitätsverletzung? Natürlich nicht!

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Die Niederösterreichischen Nachrichten haben auf Facebook einen Artikel mit dem Titel, Nehammer: Österreich steht Ukrainern zur Seite, verlinkt, mit der Beschreibung,

Die Situation in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Kanzler Karl Nehammer verurteilt die russischen Angriffe – und sagt der ukrainischen Bevölkerung Unterstützung zu.

Unter diesem Post der NÖN gibt es haufenweise Kommentare, die Bundeskanzler Nehammer in teilweise beleidigender Wortwahl Neutralitätsverletzung vorwerfen, unter anderem mit der Forderung an  Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, dem Bundeskanzler Nachhilfeunterricht in Sachen Neutralität zu erteilen, da er in der Sonderschule offenbar nicht genug gelernt hat.

Das ist Nonsense; Nachhilfeunterricht, nicht nur in politischer Bildung sondern vor allem auch in Anstand und Umgangston, brauchen die Verfasser dieser Kommentare.

Die österreichische Neutralität, zu der wir uns im Vorfeld des Staatsvertrages verpflichet haben, und die im Neutralitätsgesetz festgeschrieben ist, ist eine ausschließlich militärische Neutralität – weder eine politische noch eine moralische. Dem österreichischen Staat und seiner Regierung steht es durchaus zu, in der aktuellen Situation eine Meinung zu haben und auch zu äußern.

Außerdem hat BK Nehammer ausdrücklich von medizinischer und humanitärer Hilfe für das ukrainische Volk gesprochen, was eindeutig NICHT der militärischen Neutralität widerspricht. Drum hats auch gar nichts mit der Verteidigungsministerin zu tun.

Im übrigen wurde die österreichische Neutralität im Zuge des EU-Beitritts Österreichs und der Unterzeichnung des Maastrichter Vertrages noch weiter eingeschränkt und besteht derzeit im wesentlichen in einer rein militärischen Bündnisfreiheit.

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Krieg in der Ukraine: Selber schuld?

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Nach dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine vor zwei Tagen haben viele verschiedene Organisationen und Einzelpersonen auf sozialen Medien Gebetsaufrufe und andere Stellungnahmen zu dieser russischen Aggression und Völkerrechtsverletzung gepostet, und darunter gibt es immer wieder Kommentare mit dem Grundtenor, die Ukraine wäre selbst an dieser Situation schuld, weil sie mit einem EU- bzw. Nato-Beitritt liebäugelt. Hier ist ein Beispiel, ein Kommentar unter einem Gebetsaufruf auf Facebook von Dr. Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg:

Von den 42 Reaktionen, die dieser Kommentar bekommen hat, sind 33 “Likes”, der Rest teilt sich ziemlich gleich auf lachende, weinende, und zornige Emojis auf.

Die meisten Antworten auf diesen Kommentar stimmen ihm zum Glück nicht zu, mit Aussagen wie, 

“Ich denke nicht, dass die Selbstbestimmung der Ukrainer einer Zustimmung des Herrn Putin bedarf … “

Sowie dieser hier,

“Die Nato ist eine Nebelgranate der Russen. Putin geht es um ein geeintes, heiliges Russland. Die heilige russische Dreieinigkeit: Russland, Belarus und Ukraine.”

Die EU- und Natomitgliedschaft der Ukraine ist tatsächlich eine russische Nebelgranate, aber zum Glück hat Putin selbst dafür gesorgt, daß sich der Nebel sehr schnell verzogen hat und seine wahre Motivation offenbar wurde.

Wenn man die Rede von Putin vor der Duma vor ein paar Tagen gehört hat, sowie die spätere Rede, wo es um die Anerkennung der separatistischen “Volksrepubliken” im Osten der Ukraine ging, wird eines ganz klar:

In Vladimir Putins Augen ist die Ukraine russisches Territorium, das nach der Oktoberrevolution, bei der Gründung der Sowjetunion, von Lenin zu einer eigenen Sowjetrepublik gemacht wurde, was ein Fehler war. Leider wurde dieser Fehler von den folgenden Führern der Sowjetunion (Stalin, usw.) nicht korrigiert, sodaß die Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erklären konnte. Aber für Putin ist die Ukraine kein Staat, und diejenigen, die derzeit dort das sagen haben, keine Regierung; vielmehr ist die Ukraine ein bloßes “Territorium”  mit einem “Regime”; als solches hat sie keine Souveränität, und Putin ist angetreten, Lenins Fehler zu korrigieren und dieses russische Territorium namens Ukraine “heim ins Reich” zu holen.

Ich wähle den Ausdruck “heim ins Reich” ganz bewußt, weil diese Argumentation genau der entspricht, mit der Adolf Hitler die Besetzung und den Anschluß Österreichs an Deutschland, sowie die Besatzung deutscher Siedlungsgebiete in Polen und der Tschechoslowakei gerechtfertigt hat.

Damit wird auch klar, warum Putin eine Annäherung und mögliche Mitgliedschaft bei EU und Nato nicht tolerieren will:

Nicht, weil dies tats¨ächlich eine militärische Bedrohung für Rußland darstellen würde, sondern weil eine solche Entwicklung die Unabhängigkeit der Ukraine so zementieren würde, daß er keine Chance mehr hätte, sie “heim ins Reich” zu holen. Deshalb, und nur deshalb, wütet jetzt ein Krieg im Osten Europas.

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Die am schnellsten wachsende Weltreligion

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Umfragen in USA legen nahe, daß 84% der Amerikaner der Aussage zu­stimmen, “Das wichtigste Ziel des Menschen ist, das Leben zu genießen.” Und weiter, um das Leben zu genießen, so meinen 86%, muß man “den Dingen nachjagen, die man sich am sehnlichsten wünscht.” Diese Umfrage-Ergebnisse stammen zwar aus den USA, aber ich habe nicht den Eindruck, daß die Gesellschaft hier bei uns in Europa wesentlich anders tickt, und ich glaube auch nur wenige Christen können sagen, daß sie noch nie der Versuchung erlegen sind, ähnlich zu denken. Ich sicher nicht.

In einem Beitrags auf der Website der Gospel Coalition, “Self-Worship is the World’s Fastest-Growing Religion”, schreibt Thaddeus Williams unter anderem:

Damit hat unsere heutige Gesellschaft die Antwort des Katechismus von Westminster umgedreht, so daß sie lautet, “Das höchste Ziel des Menschen ist, sich selbst zu verherrlichen und das Leben für immer genießen.” Man könnte sogar argumentieren, daß Selbstverehrung die am schnellsten wachsende Religion der Welt ist. Sie ist sicherlich die älteste, wie die Lektüre von Genesis 3 klarmacht. Und diese Religion liegt auch den meisten heißen Themen unserer Zeit, in Politik und Gesellschaft, zu Grunde.

Sechs Gebote

Dies sind die heiligen Gebote dieser uralten und immer noch mo­dernen Weltreligion:

  • Dein Verstand ist die Quelle und der Maßstab der Wahrheit, des­halb vertraue dir selbst, egal was kommt. #dieantwortistindir
  • Deine Gefühle sind maßgeblich, also stelle sie nie in Frage und laß auch nicht zu, daß sie von Anderen in Frage gestellt weren. #folgedeinemherz
  • Du bist souverän, also spiele deine Allmacht aus und biege dir die Welt nach deinen Träumen und Wünschen zurecht. #lebedeinewahrheit
  • Du bist der/die Allerhöchste, also handle immer nach deinem höchsten Ziel, dich selbst zu verherrlichen und das Leben für immer zu genießen. #yolo
  • Du bist das “summum bonum” – der Maßstab alles Guten – also laß dich von niemand unterdrücken mit der altmodischen Vorstellung, ein Sünder zu sein, der Gnade braucht. #bleibwiedubist
  • Du bist dein eigener Schöpfer, also nutze diese unbegrenzte kreative Kraft, um deine Identität und Ziel zu formen. #authentischleben

Weil mir die Zeit fehlt, mich um Übersetzungsrechte zu bemühen, ist der ganze Artikel nur auf Englisch verfügbar: “Self-Worship is the World’s Fastest-Growing Religion”

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Nochmals die Evangelikalen in Ö1

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Gestern habe ich mir die bereits angekündigte Sendung “Ekstatisch und asketisch” – Warum evangelikale Bewegungen so erfolgreich sind[1] in der Ö1-Sendereihe Logos – Glauben und Zweifeln angehört. Für die Sendung zeichnet, so wie schon für die Radiokolleg-Reihe über Evangelikale im November 2021, Günter Kaindlstorfer verantwortlich. Untenstehend ein paar meiner Eindrücke; auf der Website der Freikirchen in  Österreich gibt es einen Kommentar von Franz Graf-Stuhlhofer.

Die Sendung enthielt etwas weniger unrichtige und ungenaue Aussagen über die Evangelikalen als die Sendereihe im November, auch wenn immer noch Gruppen als zu den Evangelikalen gehörig erwähnt wurden, die sich selbst nicht dazuzählen, wie die Adventisten und die Gemeinden Christi[2],  und die Puritaner, Quäker, Pietisten und Methodisten gehören nicht zu den radikalen Gruppen der Reformation, sie sind wesentlich später entstanden und gehören eher zu den von Kaindlstorfer ebenfalls erwähnten Erneuerungs- und Erweckungsbewegungen.

Ich frage mich, ob Herr Kaindlstorfer und der ORF ähnlich negativ voreingenommene Sendungen über andere anerkannte Glaubensgemeinschaften wie die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Methodistenkirche, die Ostkirchen, und eine ganzen Reihe anderer, nicht-christlicher Gruppen, produzieren würden, wie nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen über die Evangelikalen, die unter dem Namen “Freikirchen in Österreich (FKÖ)” ebenfalls eine anerkannte Glaubensgemeinschaft sind – wobei die FKÖ repräsentativer für die evangelikale Bewegung im deutschen Sprachraum ist, als so manche von Kaindlstorfer zitierte Gruppe vom extremen Rand.

Was den Titel der Sendung angeht: weder Askese noch Ekstase wurden in der Sendung selbst thematisiert; Askese kam gar nicht vor, und ekstatisch waren (höchstens) ein paar der Musikeinspielungen (wobei man sagen muß, daß das mehrfach gespielte Lied “Every praise is to our God” unter deutschsprachigen Evangelikalen niemand gekannt hat, bevor Hezekiah Walker’s Youtube-Video vor 8 Jahren viral geworden ist. Das Foto oben auf dieser Seite ist aus diesem Video).

Apropos Methodistenkirche: deren österreichische Vertreter waren ja im November etwas verschnupft über ihre Einordnung als evangelikal, und sowohl die Ankündigung der Sendung als auch die Sendung selbst klingen nach einer Abbitte an die Methodisten für diesen Faux Pas – das geht so weit, daß in der Sendung fast mehr über die Methodisten und das nicht-evangelikale Selbstverständnis ihrer österreichischen Vertreter gesprochen wurde, als über die Evangelikalen selbst; mit den zwei Vertretern der Methodisten sowie drei “Expertinnen” (Ulrike Schiesser, Anne Koch[3] und Susanne Heine) kamen in der Sendung mehr nicht-evangelikale Vertreter zu Wort als Evangelikale (Frank Hinkelmann und Walter Klimt sowie ein kurzer Soundbite von Billy Graham). Ein oder zwei Soundbites von einem anonymen Prediger mit ausländischem Akzent sind eher bizarr.

Was mich noch gewundert hat: Warum hat Walter Klimt nicht darauf hingewiesen, daß so manches, was an evangelikaler Lehre kritisiert wurde (z.B. die Ablehnung der Allversöhnung), auch Teil der Lehre der Volkskirchen ist? Dort wird manches davon, im Gegensatz zur evangelikalen Praxis, jeden Sonntag im Gottesdienst rezitiert; im Gegensatz zu vielen in den Volkskirchen glauben Evangelikale eben tatsächlich das, was in der Bibel und ihren Bekenntnisschriften steht. Um Walter Klimt nicht unrecht zu tun: es ist natürlich gut möglich, daß er das ohnehin erwähnt hat, und es vom ORF-Redakteur rausgeschnitten wurde, weil es nicht in das Bild paßt, das er vermitteln wollte.

In einer Sache muß ich Walter Klimt allerdings widersprechen: Mir dreht es genauso wie Walter den Magen um, wenn ich die evangelikale Unterstützung für Trump sehe; im Gegensatz zu Walter glaube ich leider nicht, daß es in den USA “viel mehr Baptisten gibt, die nicht Trump unterstützen” – bzw. falls es die tatsächlich gibt, dann kuschen sie mit eingezogenem Schwanz. Das trifft zumindest auf die evangelikalen, von Weißen dominierten Baptistenbünde wie Southern Baptists oder Conservative Baptists zu; in afro-amerikanisch dominierten Gemeinden sieht das anders aus, ebenso in den auch existierenden nicht-evangelikalen Bünden. 

__________
  1. Ich gebe hier keinen Link an, da dieser nur mehr sechs Tage lang gültig wäre, länger sind Ö1 Programme nicht nachzuhören[]
  2. Die Gemeinden Christi werden in der Sendung komischerweise als Churches of Christ erwähnt, obwohl sie bereits seit kurz nach dem 2. Weltkrieg unter dem deutschen Namen “Gemeinde Christi” im deutschen Sprachraum präsent sind.[]
  3. Ihre angegebene Webseite annekoch.academia.edu, existiert nicht. Sie hat eine Forschungsprofessur an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz inne.[]
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Windows Support?

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Twice this morning I got a phone call from an unknown number, once from Germany, and once from an Austrian mobile number, both claiming to be from “Windows Support”. I hung up on the first call and blocked the number, and on the second call I decided to have some fun. So here is a re-constructed transcript of my conversation.

I should probably confess that I was sitting in front of my Windows 11 computer the whole time, with a couple terminal windows open on a few Linux servers; but then, I don’t think I owe scammers facts and honesty.

Hello?

Hello sir, my name is Stephen, I am from Windows Support. How are you  this morning?

I am fine, how can I help you?

We are receiving error signals from your computer in our technical server, for many days, there is a virus in your computer and your computer is unsecured.

Hm, that’s strange. Why would my computer send error signals to your server?

Because your computer is registered with our server in Austria, the license ID. I will prove it to you. Write it down and tell me when you are ready.

OK, I’m ready.

OK, 00

OK

c04f

OK

b7b062

Ah, can you repeat that?

00c04fb7b062

OK, got it

Now go to your keyboard, in the bottom left corner, do you see a STRG button?

No

Do you see a CTRL button?

Yes, I see that.

What do you see next to it?

A Windows button …

Correct, a Windows button. Now press that Windows button with one finger, and keep your finger on it.

OK

Now with another finger press R, as in Red

OK

What do you see?

Nothing.

What do you mean, Nothing?

Well, nothing changes.

What did you do?

I am holding the Windows button and pressing the R button, and nothing happens.

(He runs me through this a couple more times, without success, then:)

I am going to transfer you to my senior technician, he will help you get this done.

OK

(New voice)

Hello sir, this is David. How are you?

I am fine

OK. On your keyboard, hold down the Windows button, next to the CTRL button on the bottom left, and then press the letter R, as in Red.

OK, I am doing that.

What do you see?

My normal desktop.

No, what happens?

Nothing.

OK, open Google.

Huh?

Open Google Chrome.

I don’t have Google Chrome.

Eh, can you open Microsoft Edge?

Yes, I can do that.

OK. Now open Google

OK

Now type “S” as in signal, “U” as in umbrella, “P” as in papa, “R” as in Red, “E” as in edge, “M” as in mother, “O” as in orange. What do you see?

I see the word supremo

OK press ENTER, What do you see?

I see “Supremo the best remote desktop”

OK, what else do you see?

I see a download button.

OK, klick on the Download button. What do you see?

It’s downloading a file.

It’s downloading a file?

Actually it is done. It downloaded a file called supremo.exe.

OK, click on it.

It says “Don’t know how to open this file.”

No, click on it.

I did. It says “Don’t know how to open this file”

I should probably tell you that I am not using a Windows computer, I am using a Linux computer.

Go f*ck yourself!

(Hangs up)

A few minutes later, another call from the same number.

Hello …

Hello sir, why did you hang up?

(Ah, the first voice is back …)

*I* didn’t hang up, your colleague hung up on me after saying “Go f*ck yourself” …

Oh, I am very sorry to hear that. That technician, he is a bit crazy. I am apologizing for him.

Well, I should probably tell you what I told him: I am not using a Windows computer, I am using a Linux computer.

A Linux Computer? Ah …

(hangs up)

At least he did not repeat his colleagues instruction to me …

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“Complete” Creedal Formulae?

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Yesterday, First Things magazine published a “Web Exclusive” by Theopolis Institute president, Peter Leithart, entitled Theology Is Not Archeology, He describes today’s impressive and edifying attempts by theologians to recover, explain, and defend traditional creedal and theological formulae, doing away with arrogant caricatures of pre-modern theology and revealing its impressive subtlety.

It is great article, with one caveat.

Quoting from the article:

Having retrieved with all possible care, theologians must reflect on what they have retrieved, and be willing to criticize and refine hallowed creedal and confessional formulae if they are … incomplete …

Retrieval is a theological good, but there must be life beyond retrieval.

Now I am not for one minute suggesting that Peter Leithart intended this, but the suggestion that creedal formulae must be complete implies that theology is valid only insofar as it penetrates every mystery, or to the extent that nothing remains hidden from it so  it can come up with complete formulations of truth. It ignores the fact that while God is infinite we are but finite, which in turn implies that anything we say or think about God will not completely do justice to His reality.

Of course theology must be more than archeology, of course there must be theological life beyond retrieval, but that life can and must include the recognition that we can only know about God what He has revealed to us, and that while we live this side of eternity, this revelation, and thus our theological formulae, have gaps; that whatever we have learned about and experienced of God, we need to hold in an open hand, knowing that it is likely incomplete.

As St. Paul says, “For now we see only a reflection as in a mirror, but then face to face. Now I know in part, but then I will know fully, as I am fully known.” (1 Cor 13:12 CSB)

 

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